ge­duld, ge­duld

felix schwenzel

ich bin ja ein un­ge­heu­er ge­dul­di­ger mensch. ich kann irre lang war­ten. manch­mal jah­re­lang. es gibt da ei­nen ein­fa­chen trick: das wor­auf man war­tet darf man nicht all­zu sehn­süch­tig er­war­ten, man darf es nicht zu ernst neh­men, sich nicht ein­bil­den ohne es nicht zu kön­nen. bei weih­nach­ten klappt das mitt­ler­wei­le ganz gut. ich fin­de es zwar je­des­mal furcht­bar nett zu­hau­se zu sein, mit men­schen die ich sehr ger­ne mag ein paar tage, ganz ent­spannt zu ver­brin­gen, aber die sehn­sucht, die geil­heit auf ge­schen­ke und die über­ra­schun­gen die ist mir in­zwi­schen ab­han­den ge­kom­men. das er­geb­niss: je­des jahr die fra­ge: „oh, schon wie­der weih­nach­ten? war doch erst kürz­lich.“

ich den­ke wenn weih­nach­ten vor der tür steht oft: könn­te man das nicht ein biss­chen nach hin­ten ver­schie­ben? ge­nau­so bei ver­ab­re­dun­gen, par­ties oder mei­nem ge­burts­tag: sie sprin­gen im ter­min­ka­len­der in ra­sen­der ge­schwin­dig­keit auf mich zu. ich rufe ih­nen ent­ge­gen: lang­sam! aber sie ra­sen auf mich zu.

nur die­se wo­che (erst diens­tag?), die dau­ert ir­gend­wie ewig. ich freu mich halt so auf frei­tag.