und jetzt mal was ganz an­de­res

felix schwenzel

dienst­raum:

War­um aber gibt es eine wach­sen­de Zahl an Ge­schwät­zig­keits­vir­tuo­sen, die glau­ben, es sei ihre mo­ra­li­sche Pflicht, über al­les und je­den eine Mei­nung zu ha­ben? Wo­her kommt das Heis­se-Luft-Pro­du­zie­ren, das Phra­sen-Ge­plät­scher, die un­auf­hör­li­che Web-Schwa­dro­na­de? Die Ma­xi­me scheint zu lau­ten: Wenn Du nichts weisst, sei we­nigs­tens ra­di­kal sub­jek­tiv! Herr Frank­furt sieht den Grund für eine sol­che Hal­tung in ei­ner weit ver­brei­te­ten An­sicht, wel­che Auf­rich­tig­keit hö­her stellt als Rich­tig­keit: Der­zu­fol­ge ist Un­vor­ein­ge­nom­men­heit un­mög­lich und Tat­sa­chen­treue folg­lich zweck­los. Statt sich um eine rich­ti­ge Dar­stel­lung zu be­mü­hen, wen­de man sich heu­te dem Ver­such zu, «eine auf­rich­ti­ge Dar­stel­lung sei­ner selbst zu ge­ben.»