klabus­ter­dep­pen

felix schwenzel

wir be­we­gen uns alle auf ei­nem sehr schma­len grat wenn wir ins in­ter­net schrei­ben. über­all lie­gen di­gi­ta­le stein­chen und stöck­chen rum, die wir nur auf­he­ben müs­sen, sei­en es bil­der, zi­ta­te, lied­tex­te, mu­sik oder film­chen. wir he­ben sie auf, ko­pie­ren sie, ver­wen­den, ver­frem­den, kom­men­tie­ren sie, ma­chen uns lus­tig drü­ber. je­der der ins in­ter­net schreibt oder sich ir­gend­wie krea­tiv be­tä­tigt, sei es als blog­ger, als mu­si­ker, (web-)de­si­gner oder sonst­was be­dient sich an den wer­ken an­de­rer, greift ihre ideen, (quell-)tex­te, ihre wer­ke auf und ver­frem­det, zi­tiert, sam­pelt oder zeigt sie ein­fach. die hälf­te die­ser sei­te be­steht aus zi­ta­ten oder ge­klau­ten und ver­frem­de­ten bil­dern. selbst wenn man aus be­geis­te­rung und re­spekt vor der leis­tung an­de­rer et­was ver­öf­fent­licht kann man sich kräf­tig auf die schnau­ze le­gen, und muss un­ter um­stän­den zah­len. wir alle be­we­gen uns stän­dig am äus­sers­ten rand des ur­he­ber­rechts und müs­sen stän­dig mit ir­gend­wel­chen arsch­lö­chern oder ethikb­auf­trag­ten rech­nen die uns ab­mah­nen oder ir­gend­wel­che kon­se­quen­zen an­dro­hen, rech­nun­gen schrei­ben wol­len oder vor ge­richt ken­nen­ler­nen wol­len.

trotz­dem. ko­pie­ren, klau­en, an­de­rer leu­te ideen auf­grei­fen ist gut. 90% al­ler kul­tu­rel­len leis­tun­gen bau­en auf de­nen an­de­rer auf, das ist in der mu­sik so, in der li­te­ra­tur so und auch im in­ter­net.

an­de­rer­seits, was für ein arsch­loch muss man sein, um nach­dem man ein bild von je­mand an­ders ge­gen sei­nen er­klär­ten wil­len klaut und ohne quel­len­hin­weis be­nutzt, sich auch noch über den­je­ni­gen lus­tig zu ma­chen und gan­ze hor­den von hirn­lo­sen, fei­gen an­ony­men wichs­ern ge­gen den­je­ni­gen auf­zu­hetz­ten? se­bas­ti­an s. aus bux­te­hu­de und sei­ne kum­pels von „klabus­ter­bee­re.net“ ma­chen das ge­ra­de. se­bas­ti­an s. hat elle ein bild aus ih­rem flickr-ac­count ge­klaut und auf klabus­ter­bee­re ver­öf­fent­licht. freund­li­che bit­ten per email, das bild zu ent­fer­nen hat er igno­riert, ans te­le­fon ist er trotz meh­re­re ver­su­che ihn zu er­rei­chen nicht ge­gan­gen und nun wird im fo­rum der ver­filz­ten kot­kü­gel­chen und in de­ren blog kräf­tig zum trol­len auf­ge­for­dert (die kom­men­ta­re bei elle sind mitt­ler­wei­le mo­de­riert und der gross­teil der troll-scheis­se ge­löscht). kei­ne ah­nung ob ste­fan a. als in­halt­lich ver­ant­wort­li­cher „ge­mäß § 10 Ab­satz 3 MDStV“ sich für so­was wirk­lich ver­ant­wort­lich fühlt oder ob das arsch­loch, dass sich „ju­rist“ nennt und bei elle auf dem blog scham­los ju­ris­ti­sches halb­wis­sen und pein­li­ches, go­ckel­haf­tes rum­ge­dro­he aus­stösst wirk­lich et­was mit klabus­ter­bee­re.net zu tun hat, aber merk­wür­dig ist das schon, dass leu­te die sich ihre in­hal­te mun­ter zu­sam­men­klau­en und zur tar­nung ih­rer dumm­heit sa­ti­re drü­ber­schrei­ben, die ers­ten sind die in kom­men­ta­ren ihre ab­grund­tie­fe grun­zig­keit be­wei­sen und mit pa­ra­gra­fen­zei­chen um sich wer­fen und ab­mah­nun­gen an­kün­di­gen. ehr­lich­ge­sagt wün­sche ich mir für elle ganz in­stän­dig, dass die­ser an­ony­me feig­ling na­mens „ju­rist“ wirk­lich ne ab­mah­nung los­ge­schickt hat und sich da­mit ei­ner noch grös­se­ren lä­cher­lich­keit preis­gibt und aus sei­ner verm­meint­li­chen an­ony­men ver­schan­zung be­gibt (das ist ne auf­for­de­rung, arsch­loch, mahn mich ab).

ei­gent­lich denkt man ja oft, mor­gens beim auf­wa­chen, oder nach ein paar bier ab und an mal, dass das mit der welt al­les nicht so schwie­rig sein kann. ein biss­chen an­stand, ein biss­chen rück­sicht, dann geht das auch mit dem schrei­ben im in­ter­net ohne buch­sta­ben­ge­treue aus­le­gung von ur­he­ber­recht und zi­vil­recht. bis man dann über die be­trei­ber von klabus­ter­bee­re.net stol­pert und de­ren ar­mee von hirn­lo­sen troll­mobs die auf­ge­sta­chelt im halb­ge­schlos­se­nen fo­rum über vor­her be­klau­te her­fal­len und die­se wüst be­schimp­fen.

an­geb­lich wird man klabus­ter­bee­ren üb­ri­gens mit „nicht-fus­seln­dem Toi­let­ten­pa­pier, dem Tra­gen von fus­sel­frei­er Be­klei­dung […] und re­gel­mä­ßi­ger In­tim­ra­sur“ los. glaub ich aber nicht so ganz. igno­rie­ren wäre bes­ser ge­we­sen.

[nach­trag]
sie­he auch se­bas ein­trag zum glei­chen the­ma.

[nach­trag 05.08.2006, 21h]
heu­te abend hat se­bas­ti­an s. el­les bild of­fen­bar aus sei­nem flickr-ac­count und da­mit auch von der klau­bus­ter­bee­ren­sei­te ge­löscht und mich aus­ser­dem ge­be­ten sei­nen na­men hier nicht mehr zu nen­nen. mir solls recht sein.