pro­jek­ti­on

felix schwenzel

ni­co­laus fest, ver­ant­wort­li­cher für „son­der­auf­ga­ben“ in der bild-chef­re­dak­ti­on fin­det bild und bild­blog ar­bei­te­ten nicht jour­na­lis­tisch kor­rekt und hät­ten ei­gent­lich nichts mit jour­na­lis­mus zu tun. wenn man näm­lich kla­ge er­he­be und dann dar­über be­rich­te habe das gar nix mit jour­na­lis­mus zu tun. dazu sei­ne aus­sa­ge in me­di­en-mitt­wei­da.de:

Er wirft den Blog­gern vor, selbst Nach­rich­ten zu pro­du­zie­ren, an­statt – jour­na­lis­tisch kor­rekt – aus­schließ­lich zu be­rich­ten. In­dem sie selbst Be­schwer­de beim Pres­se­rat ge­gen die BILD ein­leg­ten, um an­schlie­ßend dar­über zu schrei­ben, kön­ne man BILD­blog.de „kaum als jour­na­lis­ti­sche Tä­tig­keit auf­fas­sen“. Fest er­läu­tert sei­ne Aus­sa­ge an ei­nem Bei­spiel. Ein Jour­na­list müss­te nur je­den Tag Straf­an­zei­ge ge­gen eine wich­ti­ge Per­sön­lich­keit er­stat­ten, die Staats­an­walt­schaft wür­de ein Ver­fah­ren ein­lei­ten und die Zei­tung hät­te ihre Schlag­zei­le. „Die [...] wür­de lau­ten: ‚Staats­an­walt­schaft er­mit­telt ge­gen XY’ - und sie wäre völ­lig kor­rekt.“ Mit Jour­na­lis­mus hät­te das laut Ni­co­laus Fest al­ler­dings nichts zu tun. In die­sem Zu­sam­men­hang kri­ti­siert er die Kom­mer­zia­li­tät von BILD­blog.de. Es ak­qui­rie­re An­zei­gen. Um die­se zu ver­kau­fen, sei eine „aus­rei­chen­de Le­ser­schaft“ not­wen­dig. „Um die­se Le­ser­schaft zu ge­ne­rie­ren, be­nö­tigt BILD­Blog in­ter­es­san­te Stof­fe - die es nun eben [...] selbst er­zeugt.“ (quel­le)

ich er­in­ner mich an ei­nen fall der ähn­lich liegt wie der über den sich mo­ral­apos­tel fest hier so bit­ter­lich be­klagt. bild „ver­klagt die ren­ten lüg­ner“, in­sze­niert also eine kla­ge am ham­bur­ger land­ge­richt, be­rich­tet dar­über gross auf­ge­macht auf sei­te zwei, gar­niert das all­les mit wer­bung, spon­so­ren-ak­tio­nen zum koh­le schef­feln und stellt sich mo­ra­lisch über­heb­lich als wohl­tä­ter da ob­wohl ein furz im luft­lee­ren raum mehr wir­kung hät­te als die bild-ak­ti­on. wie nennt man das was fest hier macht? ri­i­ich­tig, pro­jek­ti­on. vor­wür­fe an an­de­re sind oft aus dem wis­sen des ei­ge­nen schwei­ne­hun­des ge­bo­ren. nach dem mot­to, ich bin ein lump, also bist du es lo­gi­scher­wei­se auch.