jung­klug

felix schwenzel

ari­ad­ne von schi­rach ist 29 jah­re alt, sieht aus und re­det wie eine 22 jäh­ri­ge, un­ter an­de­rem von „jun­gen men­schen“ und por­no­gra­fie. ich weiss nicht, ich fand die­ses vi­deo (mov, 46MB) ziem­lich un­er­träg­lich. man sieht zwar eu­pho­rie und ehr­li­che be­geis­te­rung über die ei­ge­nen ent­de­ckun­gen und be­ob­ach­tun­gen und schluss­fol­ge­run­gen, aber nicht die spur ei­nes zwei­felns oder die spur ei­ner of­fe­nen fra­ge. als ob alle fra­gen ge­klärt sei­en und nur noch er­klärt wer­den müss­ten.

die lo­cker-flo­cki­ge an­mo­de­ra­ti­on von da­nie­la kri­en kann man glück­li­cher­wei­se über­sprin­gen, ih­ren vor pa­thos trop­fen­den teaser-text zum in­ter­view in dem sie sich noch alt­klü­ger jung­klü­ger als von schi­rach gibt, kann man auch ge­trost über­sprin­gen:

Und auch ty­pi­sche Ju­gend­wör­ter wie “hip”, “cool”, “geil” schei­nen mir ei­ner stu­dier­ten Phi­lo­so­phin nicht an­ge­mes­sen zu sein, zu­mal sie es nicht nö­tig hät­te. Denn das Buch steckt vol­ler scharf­sich­ti­ger Be­ob­ach­tun­gen und klu­ger The­sen und am Ende, im letz­ten Ka­pi­tel, gibt es ei­nen Aus­blick vol­ler Hoff­nung, den ein­zi­gen Aus­weg aus der por­no­gra­phi­sier­ten Welt gleich­zei­tig: die Lie­be.

nur kri­ens schluss­wort lässt hof­fen: „Die Hoff­nung stirbt zu­letzt.“

nur — um das zu er­ken­nen, brauch ich we­der von schi­rach noch kri­en an­gu­cken oder zu le­sen.