da­von­ge­weht

felix schwenzel

die ma­ger-frau ge­gen­über isst die gan­ze fahrt über. wenn sie eine ih­rer 50 ka­rot­ten aus ih­rem ka­rot­ten­sack nimmt, ab­beisst und die ka­rot­ten­stück­chen lang­sam kau­end zer­malmt, er­in­nern mich die ge­räu­sche die da­bei ge­dämpft aus ihr her­aus­kom­men, an eine kuh. eine stun­de kom­me lang ich mir im ice vor wie auf dem bau­ern­hof.

nach­dem sie ih­ren sack ka­rot­ten ge­leert hat, fängt sie an kek­se zu es­sen. al­ler­dings scheint das aus­packr­ital für den keks­ver­zehr äus­serst kom­pli­ziert. 10 mi­nu­ten wird je­der keks sorg­fäl­tig aus­ge­packt, 10 mi­nu­ten wird da­bei ge­ra­schelt, be­vor der keks im mahl­werk ver­schwin­det.

ir­gend­wo zwi­schen ham­burg und ber­lin wur­de die dame dann von ei­nem luft­zug er­fasst und aus dem zug ge­weht. ich habe das tro­cke­ne bröt­chen was an ih­rem platz zu­rück­blieb ei­nem ob­dach­lo­sen im spei­se­wa­gen ge­schenkt. da­nach bin ich wie­der ein­ge­schla­fen.