bür­ger­amt pan­kow

felix schwenzel

er­staun­lich. wennn man sich dem al­ten, be­droh­li­chen bau nä­hert in den sich das prenz­lau­er „bür­ger­amt“ breit­ge­macht hat, öff­net sich die gi­gan­ti­sche, an­ti­ke holz­tür. au­to­ma­tisch. als ob sie sa­gen woll­te: „will­kom­men!“

hun­ter­te am pc selbst­er­stell­te hin­weis­blät­ter sind an die wän­de und tü­ren ge­klebt. über­all lie­gen in­fo­blät­ter her­um, al­les ist vol­ler hin­wei­se. ich fin­de trotz­dem den au­to­ma­ten an dem man num­mern zieht. da ich eine hal­be stun­de vor der of­fi­zi­el­len öff­nungs­zeit da bin, ist es die num­mer 0004!

vor ein paar wo­chen, als ich mir mal wie­der ein ein­schrei­ben oder päck­chen bei der post ab­ho­len muss­te, mal­te mir die post­an­ge­stell­te noch schre­ckens­bil­der an die wand: „ihr aus­weis ist un­gül­tig, seit fast ei­nem jahr. das wird teu­er! das gibt är­ger!“ mein ein­schrei­ben woll­te sie mir auch am liebs­ten gar nicht raus­rü­cken, so ohne gül­ti­gen aus­weis. an­ders­wo hör­te ich, dass die be­am­ten stän­dig an den pass­fo­tos rum­mä­keln und be­haup­ten sie wür­de nicht die bio­me­tri­schen vor­ga­ben er­fül­len und an­trag­stel­ler mehr­fach zu­rück zum fo­to­gra­fen schick­ten.

im bür­ger­amt prenz­lau nix da­von. um acht uhr sass ich vor ei­nem knud­de­li­gen bür­ger­be­am­ten der nichts an­de­res tat als mein pass­bild aus­zu­schnei­den, mir hin und wie­der pa­pie­re zum un­ter­schrei­ben rü­ber­zu­schhie­ben und mich am ende für rei­se­pass, per­so­nal­aus­weis und vor­läu­fi­gen per­so­nal­aus­weis 81 euro per EC-kar­te be­zah­len liess.

nach 15 mi­nu­ten war ich wie­der draus­sen. was ist los in die­ser stadt, dass man sich noch nicht mal mehr über be­am­te oder äm­ter auf­re­gen kann?

[hin­weis: der ar­ti­kel steht auch auf qype.com. qype.com wirbt auf wir­res.net.]