zu­rück im som­mer­loch

felix schwenzel

ich bin zu­rück aus dem ur­laub. die son­nen­all­er­gie (der­ma­ti­tis so­la­ris) klingt be­reits ab, ich habe zum ers­ten mal seit 11 ta­gen kei­nen sand mehr zwi­schen den ze­hen und wun­de­re mich war­um ich über­all in al­ten blog­bei­trä­gen vom „scheiss wet­ter“ lese — in ham­burg scheint die son­ne. und die milch im rewe ist im­mer noch bil­li­ger als die in al­len kor­si­schen su­per­märk­ten in de­nen ich war: 55 cent.

die emails der letz­ten 11 tage hat­te ich in zwei stun­den durch, den feed­rea­der hab ich nach wei­ten zwei bis drei stun­den grob durch. was hän­gen bleibt ist das ge­fühl, nichts wirk­lich wich­ti­ges ver­passt zu ha­ben, al­les was ich las wirk­te auf mich wie mild-hys­te­ri­sches win­ken in 500 me­ter ent­fer­nung, mit we­ni­gen aus­nah­men be­rühr­te mich fast nichts von dem was ich las.

ich bin wohl noch ein biss­chen in ur­laubs­stim­mung, oder im en­er­gie­spar­mo­dus, den man sich bei 30-40 grad tem­pe­ra­tur im schat­ten zu­legt: al­les schön lang­sam, nicht auf­re­gen, wenns all­zu­heiss wird ins was­ser sprin­gen oder ru­hig in den schat­ten le­gen und dö­sen, spä­tes­tens um 23 könn­te man wie­der klar den­ken, wenn ei­nen der rot­wein und die le­thar­gie nicht dran hin­dern wür­den.

dass mein ur­laubs­blog scheis­se aus­sieht, kom­men­ta­re zer­hackt, ne­ben blau­em him­mel fast nix zeigt und wahr­schein­lich nie­man­den so recht in­ter­es­siert hat: ge­nau­so egal wie der kom­plet­te auf­merk­sam­keits­schwund und le­ser­zah­len-ab­sturz für wir­res.net.

re­la­tiv er­freu­lich fand ich zwar, dass das mein letz­tes vi­deo für watch­ber­lin ein paar zu­schau­er fand ob­wohl ich ihm vor mei­nem ur­laub kei­ne zu­schau­er von hier rü­ber­schi­cken konn­te und dass es trotz enor­mer kür­zung so­gar ir­gend­wie sinn er­gibt.

ich hat­te den schwer­punkt mei­ner ti­ra­de ei­gent­lich auf die un­fä­hig­keit staat­li­cher in­sti­tu­tio­nen soft­ware zu er­stel­len ab­ge­stellt*, üb­rig blieb nach dem schnitt fast nur das lob der ni­sche. dass ich jetzt lese, dass frau zy­pries stolz auf eine ver­ta­gung des irr­sinns sei, der tro­ja­ner eher ne wan­ze sei über­zeugt mich nach wie vor nicht da­von, dass po­li­ti­ker ver­nunft­ge­lei­tet oder kom­pe­tent han­deln. im ge­gen­teil.

*) bund und län­der ent­wi­ckel­ten zehn jah­re lang für wahr­schein­lich weit mehr als 100 mil­lio­nen DM das „po­li­zei­li­che In­for­ma­ti­ons­sys­tem der deut­schen Po­li­zei­en“, IN­POL-neu, das an­fangs zum launch 2001 nicht funk­tio­nier­te und erst nach zwei jah­ren nach­bes­se­rung 2003 in be­trieb ge­hen konn­te, von 1993 bis 2005 but­ter­te die öf­fent­li­che hand 900 mil­lio­nen euro in das „Fö­de­ra­les In­te­grier­tes Stan­dar­di­sier­tes Com­pu­ter-Un­ter­stütz­tes Steu­er­sys­tem“, fis­cus, das 2005 kom­plett in die ton­ne ge­tre­ten wur­de und die „elek­tro­ni­sche Steu­er­erklä­rung“, ELS­TER kann auch nach neun jah­ren ent­wick­lungs­zeit nicht auf mac- oder li­nux-sys­te­men lau­fen (sie­he auch hier).