gap - gröss­te an­zu­neh­men­de pein­lich­keit

felix schwenzel

one-night-stands sind ja so eine sa­che. nicht nur blon­di­nen pa­cken mor­gens, nach dem auf­ste­hen, ihre sa­chen und ge­hen nach hau­se. ich habe mir sa­gen las­sen, dass ma­chen so­gar leu­te aus mei­nem be­kann­ten­kreis. das vor­nehm­li­che mo­tiv da­für ist die paa­rung ohne fort­pflan­zung. mor­gens soll es nach sol­chen ak­tio­nen hin und wie­der bö­ses ein er­wa­chen ge­ben und von er­fah­re­nen ein­mal­fi­ckern habe ich mir sa­gen las­sen, dass es im­mer vor­teil­haft ist one-night-stands dort durch­zu­füh­ren von wo man mor­gens un­kom­pli­ziert ver­schwin­den kann.

im­mer wenn ich je­man­den höre der sagt „der freund ei­nes gu­ten freun­des hat …“ geht bei mir ein ro­tes warn­lämp­chen an un­ter dem steht „vor­sicht gross­stadt­le­gen­de!“. ich neh­me ger­ne in kauf, dass am an­fang des nächs­ten sat­zes ei­ni­ge die­ser warn­lam­pen an­ge­hen, denn es ist völ­lig un­er­heb­lich ob die fol­gen­de ge­schich­te wahr ist, eine le­gen­de, eine lüge oder sonst­was, denn sie hat ei­nen ganz an­de­ren sinn: man kann et­was aus ihr ler­nen.

eine freun­din ei­nes gu­ten freun­des (scherz­haft hin und wie­der „jul­chen“ ge­nannt), ich nen­ne sie mal pe­tra, hat­te vor ei­ni­ger zeit so­et­was wie ei­nen one-night-stand. ei­gent­lich er­hoff­te sie sich ein biss­chen mehr von dem jun­gen mann als eine nacht, aber ir­gend­wann ist im­mer ein ers­tes mal — und manch­mal ist das eben auch das letz­te mal. mor­gens zu­min­dest muss­te der jun­ge one-night-stand-mann früh raus und da der one-night-stand bei ihm in der woh­nung statt­fand, sag­te er zu pe­tra: „zieh ein­fach die tür hin­ter dir zu wenn du gehst.“

pe­tra mach­te sich dann ir­gend­wann in der frem­den woh­nung fer­tig und ei­nen kaf­fee und als der gas­tro­ko­li­sche re­flex ein­setz­te ging sie aufs klo, ent­leer­te ih­ren darm und stell­te fest, dass die klo­spü­lung de­fekt war. nun ist das scheis­sen in frem­den woh­nun­gen an sich schon pre­kär. noch pre­kä­rer ist es je­doch in ei­ner frem­den woh­nung eine übel rie­chen­de wurst zu hin­ter­las­sen, erst recht wennn man am be­sit­zer der woh­nung ein ge­wis­ses in­ter­es­se hat. weil ihr nichts bes­se­res ein­fiel, hol­te pe­tra sich eine plas­tik­tü­te aus der kü­che und füll­te ihre fä­ka­li­en in die tüte um die tüte in ei­nem müll­ei­mer auf der stras­se zu ent­sor­gen. ob die­se ak­ti­on klug war kann man dis­ku­tie­ren, ich kann mir durch­aus an­de­re mög­lich­kei­ten vor­stel­len fä­ka­li­en in ei­ner de­fek­ten klo­schüs­sel zu be­sei­ti­gen. aber mor­gens funk­tio­niert das mit dem den­ken ja be­kannnt­lich nicht im­mer auf an­hieb.

als pe­tra dann zehn, fünf­zehn mi­nu­ten spä­ter die woh­nungs­tü­re hin­ter sich zu­zog durch­fuhr es sie wie ein blitz: sie hat­te die tüte mit den fä­ka­li­en auf dem kü­chen­tisch ste­hen las­sen!

die bei­den ha­ben sich nie wie­der ge­se­hen.

[nach­trag 21:20]
ye­t­used weist in den kom­men­ta­ren auf eine al­ten taz-ar­ti­kel hin, der ex­akt die glei­che ge­schich­te er­zählt. also eine gross­stadt­le­gen­de. scha­de ei­gent­lich.