die faz und das ur­he­ber­recht

felix schwenzel

was für zei­ten, selbst für voll­ju­ris­ten, staats­an­wäl­te und das bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um ist das wett­be­werbs­recht zu kom­pli­ziert um recht­lich ein­wand­freie „wi­der­rufs­be­leh­run­gen“ zu for­mu­lie­ren. das wun­dert es ei­nen nicht, dass die sehr auf ihr ei­ge­nes vor­geb­li­ches ur­he­ber­recht po­chen­den faz — die die per­len­tau­cher we­gen zi­ta­ten und links mit kla­gen über­schüt­tet (sie­he hier und hier) — mit dem ur­he­ber­recht an­de­rer of­fen­bar völ­lig über­for­dert ist.

kann auch sein, dass der faz das mit frem­den ur­he­ber­rech­ten scheiss­egal ist, denn die faz ver­kauft rech­te an tex­ten an de­nen sie gar kei­ne rech­te be­sitzt. sehr wit­zig (per­len­tau­cher), bei der faz kann man bei­spiels­wei­se die rech­te an der no­bel­preis­re­de von gün­ter grass kau­fen und wird auf­ge­for­dert den text fol­gen­der­mas­sen aus­zu­zeich­nen: „Alle Rech­te vor­be­hal­ten. © F.A.Z. GmbH, Frank­furt am Main“. mu­tig. wo die rech­te doch bei der no­bel-stif­tung lie­gen die den no­bel­preis­trä­gern die rech­te ab­kauft um die tex­te kos­ten­los für alle ver­füg­bar zu ma­chen. auch die dan­kes­re­de von gün­ter grass.

und wenn man ge­ra­de da­bei ist sich über die win­dun­gen und wen­dun­gen des ur­he­ber­rechts und der ah­nungs­lo­sen gier der zei­tungs­ver­la­ge zu wun­dern, kann man sich bei die­sem text wei­ter­wun­dern.