dé­jà-vu

felix schwenzel

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heu­te bin ich fünf­ein­halb stun­den lang nach mün­chen ge­fah­ren und habe ge­lernt, dass die bahn­com­fort punk­te sich am nütz­lichs­ten in ers­te-klas­se-up­grades um­wan­deln las­sen. den sonn­tag vor- und nach­mit­tag in ei­nem ers­te-klas­se wa­gon zu ver­brin­gen, kann recht an­ge­nehm sein. ich hat­te die voll­aus­stat­tung da­bei: den sonn­tags-ta­ges­spie­gel, die fas, mei­nen lap­top, (löch­ri­ges) umts-in­ter­net, die ers­ten drei DVDs der ers­ten staf­fel von he­ros. falls mir lang­wei­lig wer­den soll­te hat­te ich noch die brand­eins da­bei und eine USB-TV-kar­te die an­geb­lich auch bei ho­hen ge­schwin­dig­kei­ten funk­tio­nie­ren soll und ein biss­chen ar­beit. die ers­te stun­de ver­brach­te ich da­mit die in­ter­net­ver­bin­dung klar­zu­ma­chen und den ta­ges­schau pod­cast run­ter­zu­la­den. nicht dass mich die ta­ges­schau von ges­tern ge­ra­de son­der­lich in­ter­es­sier­te, mir gings ums prin­zip: 22 MB im zug run­ter­la­den muss auch mal sein. da­nach habe ich an zwei kun­den-web­sei­ten rum­ge­bas­telt, die ich al­ler­dings zur si­cher­heit lo­kal auf mei­nem rech­ner lie­gen hat­te. für die ar­beit am live-sys­tem ist die o2-funk­ver­sor­gung auf der stre­cke nach mün­chen dann doch zu löch­rig.

zwi­schen­durch schenk­te mir der zug­be­glei­ter kek­se und pra­li­nen, brach­te mir kaf­fee und chi­li con­car­ne an den tisch, bot mir die zei­tun­gen die ich mir vor­her am ki­osk ge­kauft hat­te noch­mal kos­ten­los an und half mir aufs klo.

lei­der war die zug­fahrt viel zu kurz, he­ros hab ich nur 10 mi­nu­ten lang ge­guckt, die ta­ges­schau nur 5 mi­nu­ten, die zei­tun­gen hab ich nicht an­ge­rührt, aber da­für 10 emails gschrie­ben, zwei jobs er­le­digt, das in­ter­net leer­ge­le­sen und mich mit goog­le maps hil­fe ent­schie­den, dass es ein­fa­cher ist mit dem taxi zum ho­tel zu kom­men statt mit hil­fe von goog­le maps und dem ÖPNV. aber so stun­den­lang in ei­nem ru­hi­gen zug zu sit­zen, durch deutsch­land zu fah­ren und da­bei zu ar­bei­ten, das ge­fiel mir. statt sonn­tags in ei­nem café rum­zu­sit­zen könn­te man sonn­tags doch ei­gent­lich auch im zug sit­zen? die strom­ver­sor­gung ist im zug bes­ser, der ser­vice und die toi­let­ten­si­tua­ti­on sind min­des­tens gleich­wer­tig.

nach­dem ix in mün­chen im ho­tel en­ge­checkt hat­te und zum HVB fo­rum ge­lau­fen war um mich dort für den DLD ein­zu­che­cken fiel es mir auf: al­les wie letz­tes jahr.

  • glei­ches ho­tel wie letz­tes jahr
  • glei­che DLD-lo­ca­ti­on wie letz­tes jahr
  • glei­che DLD-ta­sche wie letz­tes jahr, nur dies­mal in et­was bes­ser zu mir pas­sen­dem schwarz statt na­vy­grün
  • die glei­chen leu­te und c-pro­mis wie letz­tes jahr
  • bier, wie letz­tes jahr, erst ab 18 uhr
  • wie letz­tes jahr bin ich nicht zum gros­sen eck/ba­sic blog­ger­tref­fen ge­gan­gen, son­dern nach dem mot­to mi­cro statt ma­kro in ir­gend­ein brau­haus

dem con­tent lau­schen fiel mir auch die­ses jahr an­fangs schwer, teil­wei­se weil ein­fach zu vie­le leu­te hier sind, teil­wei­se weil der ter­min­plan so­was von ver­scho­ben und durch­ei­nen­ader ist, dass man sich höchs­ten mal kurz ir­gend­wie in die ver­an­stal­tung rein­quetscht und ent­we­der we­gen ra­de­bre­chen­dem eng­lisch oder ver­murks­ter mo­de­ra­ti­on oder rei­nem des­in­ter­es­se wie­der ver­drückt. ich habe das bei vie­len men­schen be­ob­ach­ten kön­nen.

auf­fäl­lig war wie im­mer tho­mas prom­ny, der im­mer über­all zu­gleich zu sein schien, was dar­an lie­gen kann dass er sich fast stän­dig be­wegt und eben auf­fällt mit sei­nen zwei me­ter acht­zig kör­per­grös­se. schön fin­de ich auch, dass tho­mas prom­ny sei­ne mut­ter mit­ge­bracht hat.

viel in­ter­es­san­ter als der con­tent, also die pa­nels, ist wohl auch für min­des­tens die hälf­te der an­we­sen­den der klas­sen­tref­fen-cha­rak­ter des DLD.

eben­falls in­ter­es­sant ist zu be­ob­ach­ten wer mit wem re­det, wie die leu­te sich un­ter­hal­ten und ge­gen­sei­tig an­wan­zen und sich ihre neu­en han­dys zei­gen, zu se­hen wie pe­ter ka­bel stun­den­lang auf an­de­re men­schen ein­re­det, ibra­him ev­san im prinzp aus­nahms­los mit al­len an­we­sen­den re­det, pe­ter turi sich den arsch ab­ra­ckert alle an­we­sen­den die ihm ir­gend­wie wich­tig schei­nen vor sei­ne turi2.tv-ka­me­ra zu zer­ren, zu se­hen, dass alle a-pro­mis voll­ge­la­de­ne schat­ten ha­ben, die ih­nen stets mit ei­nem schritt ab­stand fol­gen und sta­pel­wei­se un­ter­la­gen und no­tiz­blö­cke für sie rum­tra­gen und zu se­hen, wer seit dem letz­ten jahr al­les so haa­re ver­lo­ren hat.

wer hö­ren will über was auf dem DLD so ge­spro­chen wird, ich habe es mal auf­ge­nom­men. apro­pos vie­le leu­te. die ver­an­stal­tung platzt wirk­lich aus al­len näh­ten. heu­te wa­ren be­reits so vie­le leu­te da, dass ich es gar nicht glau­ben kann, dass mor­gen noch mehr leu­te kom­men sol­len. es wird si­cher voll ku­sche­lig.

[sie­he auch]