„nicht ge­schrumpft, son­dern zer­knit­tert“

felix schwenzel

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sehr klu­ge ge­dan­ken zur fra­ge ob die welt durch die glo­ba­li­sie­rung, das in­ter­net und in­ter­kon­ti­netal­flü­ge ge­schrumpft sei.

die welt — zu­min­dest in be­zug auf di­stanz — fal­tet sich, sagt do­reen mas­sey. und wo wir ge­ra­de bei pla­ti­tü­den sind, sie ver­dich­tet sich an man­chen stel­len auch enorm, wäh­rend sie sich an­ders­wo lich­tet. druck und sog, ver­dich­tung und lich­tung, fal­ten und stre­cken.

was ver­dich­tung be­deu­tet, fiel mir ges­tern auf der fahrt von ber­lin nach ham­burg auf. ich folg­te der be­die­nungs-emp­feh­lung von mp3-play­ern von frau grö­ner: ein­stöp­seln, an­ma­chen, ge­gen die fahrt­rich­tung set­zen und aus dem fens­ter star­ren. nach span­dau sieht man da­bei fast aus­schliess­lich gros­se, wei­te fel­der und ge­le­gent­lich sied­lun­gen. als ich dann rück­wärts an ei­nem be­son­ders gros­sen rog­gen- oder wei­zen­feld vor­bei­fuhr, fiel es mir auf. läge das feld ein paar hun­dert ki­lo­me­ter wei­ter öst­lich, könn­te es der prenz­lau­er berg oder mit­te sein. nimmt man ein feld, ver­dich­tet es, be­sie­delt es mit tau­sen­den von men­schen und war­tet ein paar hun­dert jah­re, ent­steht aus ei­nem feld eine stadt mit müt­tern, hun­den und men­schen die pro­kras­ti­nie­ren und sau­fen. ganz ein­fach, ei­gent­lich.

nächs­tes mal soll­te ich al­ler­dings was an­de­res auf den mp3-play­er tun als ramm­stein. da fängt man leicht an zu spin­nen.

sym­bol­fo­to für ir­gend­was