ode an leute die mir was schenken

felix schwenzel

seit­dem ich ins in­ter­net schrei­be, freu ich mich dar­über, dass mir hin und wie­der leu­te auf­merk­sam­keit schen­ken. ent­ge­gen der weit­läu­fig ver­brei­te­ten mei­nung, dass die lieb­lings­be­schäf­ti­gung von blog­gern (und jour­na­lis­ten), das stän­di­ges prü­fen der zu­griffs­zah­len, dem „schwanz­ver­gleich“ die­ne, dient es ei­gent­lich dem be­sei­ti­gen von zwei­feln. zwei­fel, ob ei­nem über­haupt je­mand auf­merk­sam­keit schenkt, ob sich über­haupt je­mand für das was man schreibt in­ter­es­siert. der blick in die zu­griffs­sta­tis­tik bei­sei­tigt die­se zwei­fel. ja, ich habe mich frü­her dar­über ge­freut, wenn ich hun­dert be­su­cher auf mei­nen sei­ten zäh­len konn­te, so wie ich mich jetzt freue, wenns 2000 pro mo­nat sind.

dass ei­nem leu­te auf­merk­sam­keit und manch­mal auch lob oder links oder ta­del oder kom­men­ta­re schen­ken, ist gross­ar­tig. da­für be­dankt man sich ei­gent­lich viel zu sel­ten.

als ich vor vier jah­ren erst­mals von al­len gros­sen par­tei­ta­gen ge­bloggt habe, habe ich um spen­den zur fi­nan­zie­rung ge­be­ten — und wel­che be­kom­men. ich fand und fin­de das gross­ar­tig. noch gross­ar­ti­ger: alle paar mo­na­te er­fül­len mir meist wild­frem­de men­schen ei­nen wunsch von mei­ner ama­zon wunsch­lis­te. ich neh­me mir zwar im­mer fest vor mich in ei­nem blog­ein­trag da­für zu be­dan­ken, ver­ges­se das dann aber im lauf der zeit meist wie­der. des­halb, für alle male die ich es ve­ges­sen habe: vie­len dank!

stell­ver­tre­tend auch noch mal ex­pli­zit ein dank an san­dra, die mir vor ein paar ta­gen jo­chen reine­ckes „geis­ter ab­schüt­teln“ ge­schenkt hat.

dank auch an old­man für den wein den er mir vor 2 jah­ren ge­schenkt hat, an den such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rer der mir ein paar crocks ge­schenkt hat und mir, auch wenn er sich wahr­schein­lich ei­nen goog­le-juice-link er­hofft hat, eine freu­de ge­macht hat. dank an alle le­ser und kom­men­ta­to­ren.

ich neh­me im in­ter­net kei­ne gra­tis­kul­tur oder -men­ta­li­tät wahr, im ge­gen­teil, im in­ter­net kann man zeu­ge von hoch­kom­ple­xen auf­merk­sam­keits-, re­spekt und dank­bar­keits­struk­tu­ren wer­den — und das be­stä­tigt mich im­mer wie­der dar­in, dass es rich­tig ist, an das gute im men­schen zu glau­ben und dass es OK ist ab und zu pa­the­tisch und dank­bar zu sein.