links vom 24.01.2013

felix schwenzel

  chris­tophkap­pes.de: Blog­kul­tur als Ant­wort auf die Kom­ple­xi­tät der Ge­sell­schaft und der Kri­se ih­rer In­sti­tu­tio­nen   #

chris­toph kap­pes:

Die Aus­sa­ge „Blogs sind in der Kri­se“ ist so zwar rich­tig, aber falsch: Die tech­ni­schen Platt­for­men wer­den ab­so­lut wei­ter gut ge­nutzt, ver­lie­ren aber re­la­tiv an kom­mu­ni­ka­ti­ver Be­deu­tung, weil ihre ty­pi­sche Kul­tur­pra­xis im So­cial Lay­er des Webs auf­ge­gan­gen ist, der weit grö­ßer ist.

Mit die­ser Er­kennt­nis löst sich die gan­ze Dis­kus­si­on: Nicht al­lein Blogs sind die Ant­wort auf zu­neh­men­de Kom­ple­xi­tät der Ge­sell­schaft bei gleich­zei­ti­ger Kri­se ih­rer In­sti­tu­tio­nen, son­dern der gan­ze So­cial Lay­er ist es, in dem Blogs als vor­grei­fen­de Kul­tur­pra­xis auf­ge­gan­gen sind. Zei­tungs­blogs sind Co­py­cats, ein Teil des So­cial Lay­ers. Wer „Blogs in der Kri­se“ ruft, kommt mir ein biss­chen so vor wie je­mand, der „GRÜ­NE in der Kri­se“ ruft, wenn Atom­kraft­wer­ke ab­ge­schafft sind und alle nur noch Bio es­sen.

blogs sind nicht in der kri­se, blogs dif­fun­die­ren. klu­ger text von chri­toph kap­pes. lohnt sich zu le­sen.

  10000flies.de: Ak­tu­el­le News-Charts - 10000 Flies Ran­king   #

10 mo­na­te war jens schrö­der schwan­ger, jetzt ist das baby on­line. als jens schrö­der sei­ne idee erst­mals for­mu­lier­te habe ich nicht be­son­ders po­si­tiv re­agiert. ei­ner­seits ist das was man auf 10000flies sieht durch­aus in die­ser form neu, aber ich bin mir noch nicht si­cher ob es et­was ist das mich in­ter­es­siert. ge­mes­sen wird der mas­sen­ge­schmack der so­cial me­dia nut­zer und ein blick auf die er­geb­nis­se be­stä­tigt mein vor­ur­teil, dass mich das was die meis­ten in­ter­es­siert meist kalt lässt. um den iro­ni­schen un­ter­ton des na­men 10000 flie­gen auf­zu­grei­fen: per­len fin­det man auf 10000flies nicht, son­dern eben flie­gen­nah­rung. aber viel­leicht stellt sich das ja wi­der er­war­ten als nütz­lich oder er­kennt­nis­för­dernd her­aus.

sie­he auch was mar­cel weiss zu den 10.000 flie­gen schreibt.

  kott­ke.org: Le­t's build a mas­si­ve meta Mc­Do­nal­d's in Times Squa­re   #

ja­son kott­ke zi­tiert aus jeb bo­nia­kow­skis text über sei­ne vi­si­on ei­nes meta-mc­do­nals am times squa­re und den ver­gleich von fast food und mo­le­ku­la­rer kü­che:

How much dif­fe­rence re­al­ly is the­re bet­ween Mc­Do­nal­d's su­per-pro­ces­sed food and mole­cu­lar gas­tro­no­my? I used to know this guy who was a gre­at chef, like his re­stau­rant was in the Re­lais & Châ­teaux as­so­cia­ti­on and ever­y­thing, and he'd al­ways talk about how the­re were in­ten­se fla­vors in Mc­Do­nal­d's food that he did­n't know how to make. I've of­ten thought that a lot of what makes cra­zy re­stau­rant food tas­te cra­zy is the so­lemn app­re­cia­ti­on you lend to it. If you put a Cheeto on a big white pla­te in a for­mal re­stau­rant and ser­ve it with chop­sticks and say so­me­thing like "It is a corn­me­al que­nel­le, ex­tru­ded at a high speed, and so the ex­tru­si­on heats the corn­me­al 'po­len­ta' and flash-cooks it, trap­ping air and gi­ving it a cris­py tex­tu­re with a striking light­ness. It is then dus­ted with an 'u­ma­mi pow­der' glut­ama­te and eva­po­ra­ted-dairy-so­lids blend." Peo­p­le would go just nuts for that. I mean even a Coca-Cola is a pret­ty cra­zy tas­te.

und war­hol zi­tiert er auch:

A Coke is a Coke and no amount of mo­ney can get you a bet­ter Coke than the one the bum on the cor­ner is drin­king.

im ori­gi­nal­ar­ti­kel steht klu­ger quatsch wie die­ser:

We could see what a ty­pi­cal Mc­Do­nal­d's of 1970s Ida­ho was like. With ac­tors dres­sed up and stuff. The­re would be se­gre­ga­ti­on. Hap­py Meal toys ba­sed on ra­cist car­toon cha­rac­ters. School kids would take trips the­re to learn Im­portant Les­sons.

le­sens­wert.

  stern.de: Ber­lin ade: Schnau­ze voll!   #

das pro­blem an die­sem an die­ser ei­nen ti­cken zu be­müht aus­ge­schmück­ten und ge­drech­sel­ten po­le­mik ist, dass tyll schö­ne­mann kaum über ber­lin, son­dern über die wahr­neh­mung der stadt durch jour­an­lis­ten­au­gen schreibt. und man soll­te den­ken, dass ein au­tor der so alt aus­sieht wie tyll schö­ne­mann im lau­fe sei­nes le­bens be­merkt hat, dass es über­all arsch­lö­cher gibt, nicht nur in ber­lin. wer es nicht aus­hält mit arsch­lö­chern die glei­chen stras­sen zu tei­len, wird wahr­schein­lich nur als mann im mond glück­lich.