sonn­tag

felix schwenzel

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ge­gen zwei das haus ver­las­sen und zur s-bahn-sta­ti­on son­nen­al­lee ge­fah­ren. dort bin ich die son­nen­al­lee rich­tung pots­da­mer platz run­ter­ge­lau­fen. die stre­cke ist ziem­lich er­eig­nis­los ge­we­sen, zum ers­ten mal hab ich die ka­me­ra glau­be ich in kreuz­berg raus­ge­holt, dann noch­mal bei der to­po­gra­phie des ter­rors, weil dort ein ge­denk-bul­li stand.

am leip­zi­ger platz, auf der rie­si­gen wie­se steht ein ro­tes sofa. da­drauf sass ein äl­te­res päär­chen. das wäre ein schö­nes bild ge­we­sen. weil ich mich aber noch lan­ge nicht traue leu­te an­zu­spre­chen ob ich sie fo­to­gra­fie­ren darf, habe ich dann die hoch­häu­ser am pots­da­mer platz fo­to­gra­fiert (mit skrwt ge­ra­de­ge­zo­gen).

mitt­ler­wei­le war es fast fünf und mir fiel ein, ich könn­te ja ins kino ge­hen. also an der kas­se des ci­ne­star imax ge­fragt ob noch ein platz in der imax-vor­stel­lung von guar­di­ans of the ga­la­xy frei wäre. ei­gent­lich sei die aus­ver­kauft, aber ge­ra­de sei noch ein platz frei ge­wor­den. ganz hin­ten in der mit­te: per­fekt. hoch ge­fah­ren, aufs klo ge­gan­gen, hin­ge­setzt, licht geht aus. ich mag das wenn die puz­zle­tei­le ei­nes ta­ges so, fast ohne pla­nung, in­ein­an­der fal­len: raus aus dem haus, 17 ki­lo­me­ter bahn fah­ren, 8 ki­lo­me­ter lau­fen, ins kino ge­hen, in den sitz fal­len, licht geht aus.

im imax war ich bis­her noch nie, es lie­fen drei trai­ler, ei­ner für den neu­en hob­bit der im nächs­ten jahr kommt und der mir (zu­min­dest der 3D trai­ler) gleich die lust auf 3D nahm. das an­geb­li­che 3D sah aus wie im pup­pen­thea­ter: be­mal­te flä­chen oder schei­ben, die mit ab­stand hin­ter­ein­an­der an­ge­ord­net sind und sich manch­mal be­we­gen. die fla­chen fi­gu­ren im vor­der­grund zu doll aus­ge­leuch­tet, die hin­ter­grün­de so de­tail­iert und scharf wie zinn­sol­da­ten. kalt, flach, zu hell und pa­the­tisch — frü­her ha­ben mir film­trai­ler lust ge­macht auf den film. der hob­bit trai­ler flüs­ter­te mir ein­deu­tig zu: „spar dir das geld“.

j sei dank in 2D, aber noch ir­ri­tie­ren­der: der trai­ler zu in­ter­stel­lar. zu­erst dach­te ich: war­um zei­gen die jetzt nen trai­ler zu true de­tec­ti­ve? dann hab ich mich ge­fragt: war­um schwitzt und weint matthew mc­co­n­aug­hey den gan­zen trai­ler über? we­gen des wurm­lochs?

bes­se­res 3D, aber da­für umso mehr ver­un­glück­ter hu­mor, spä­ter dann im trai­ler für die teenage mu­tant nin­ja turt­les. was für ein blöd­sinn.

dann kam wer­bung für das IMAX. ich sit­ze im IMAX-kino und man zeigt mir wer­bung für das IMAX? ich sehe eine rie­si­ge lein­wand, 3D gibts auch, der sound kann von hin­ten, von der sei­te und oben und un­ten kom­men er­klärt mir die wer­bung. ich muss­te mir kurz vor­stel­len, das die car­sha­ring-fahr­zeu­ge die über­all in der stadt rum­ste­hen das auch bald ma­chen: ers­tens kenn­da­ten vor­stel­len, dann ne kur­ze demo und ein kur­zer ei­gen­wer­bungs­film. im IMAX kam da­nach noch ein zwei­ter IMAX-wer­be­film, der lag wahr­schein­lich noch bei sony rum, also wur­de der auch ge­zeigt.

was in den wer­be­fil­men fehl­te, aber tat­säch­lich ein ganz gross­ar­ti­ges ar­gu­ment für das imax-dings am pots­da­mer platz ist: die sit­ze. viel bein­frei­heit, ei­ge­ne arm­leh­nen und viel arsch­frei­heit.

der film selbst war aber su­per. das 3D nerv­te nicht, der pa­thos, die trä­nen­drü­sen-ge­schich­ten wur­den im­mer wie­der mit pas­sa­blem hu­mor ge­bro­chen. habe mich schon lan­ge nicht mehr so gut amü­siert ge­fühlt. ein film der run­ter­geht wie 3 ta­feln scho­ko­la­de.