ju­li­an rei­chelts ur­ver­trau­en in den krieg

felix schwenzel

  email.bild.de: News­let­ter von Ju­li­an Rei­chelt vom 9.1.2015   #

die ra­di­ka­li­sie­rung und mi­li­ta­ri­sie­rung der bild-re­dak­ti­on nimmt in ei­nem er­schre­cken­den mas­se zu. ju­li­an rei­chelt meint, dass die ent­hül­lun­gen von ed­ward snow­den am an­schlag in pa­ris mit­schuld sei­en, die ent­hül­lun­gen hät­ten die US-ge­heim­diens­te „er­blin­den las­sen“:

Vie­le Zei­tun­gen, die jetzt Ka­ri­ka­tu­ren dru­cken, um un­se­re Frei­heit zu ver­tei­di­gen, ha­ben in schar­fen Kom­men­ta­ren ver­ur­teilt, dass Te­le­fo­na­te und E-Mails über­wacht wur­den, um un­se­re Frei­heit zu ver­tei­di­gen. Wenn Bun­des­wehr und BND Da­ten an die USA lie­fern, um Ter­ro­ris­ten ge­zielt zu tö­ten, müs­sen sie sich von Mit­glie­dern des Bun­des­tags als Mör­der be­schimp­fen las­sen. Kein deut­scher Po­li­ti­ker wagt aus­zu­spre­chen, was über ein Jahr­zehnt nach 9/11 doch of­fen­kun­dig ist: Der Wes­ten be­fin­det sich im Krieg ge­gen den is­la­mis­ti­schen Ter­ro­ris­mus. Und im Krieg geht es dar­um, den Feind so ge­zielt wie mög­lich zu tö­ten.

in ei­ner der nächs­ten mails for­dert ju­li­an rei­chelt wahr­schein­lich stand­ge­rich­te und die in­ter­nie­rung von da­ten­schüt­zern und netz­ak­ti­vis­ten — un­se­rer al­ler si­cher­heit we­gen.

frei­heit, meint rei­chelt, lässt sich nur durch krieg und freie, ent­hül­lungs­lo­se fahrt für das mi­li­tär und mi­li­tär­ge­heim­diens­te ver­tei­di­gen:

Wir soll­ten dar­an den­ken, dass man Frei­heit lei­der nicht ein­fach ver­tei­di­gen kann, in­dem man auf die Stra­ße geht und „Frei­heit, Frei­heit!“ ruft. Die Me­tho­den in die­sem lan­gen Krieg ge­gen den Ter­ro­ris­mus sind nicht schön, aber not­wen­dig – und ge­bo­ten.

nur mal zur er­in­ne­rung, leip­zip 1989:

25. Sep­tem­ber 1989: Nach dem Mon­tags­ge­bet wer­den Po­li­zei­ket­ten durch­bro­chen, rund 8000 Men­schen de­mons­trie­ren un­be­hel­ligt vom Ni­ko­lai­kirch­hof bis zum Haupt­bahn­hof. Sie ru­fen "Frei­heit, Gleich­heit, Brü­der­lich­keit" so­wie "Neu­es Fo­rum zu­las­sen!" Die ers­te, in sich ge­schlos­se­ne Mon­tags­de­mons­tra­ti­on löst sich weit vor der Sta­si­zen­tra­le am Ring fried­lich auf

(nach­trag: der wen­de-ver­gleich be­zieht sich auf die mei­nung von rei­chelt, man kön­ne auf der stras­se „frei­heit“-ru­fend nicht für frei­heit kämp­fen)

/@jour­nel­le, @turi2