die de­men­te in­dus­trie

felix schwenzel

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karl bruck­mai­er in der süd­deut­schen über die mu­sik­in­dus­trie:

Neue Künst­ler wer­den nicht mehr ge­zielt ge­för­dert und eta­bliert, son­dern noch mehr als in die­ser ten­den­zi­ell schon im­mer men­schen­ver­ach­ten­den Bran­che wer­den Un­mün­di­ge und Un­ge­bil­de­te ver­nutzt wie Ar­beits­skla­ven, nur dass die Sweat-Shops der Un­ter­hal­tungs­in­dus­trie aus Tanz­stu­di­os und Fit­ness-Räu­men ge­bil­det und von Ma­ger­süch­ti­gen an­statt von Halb­ver­hun­ger­ten be­völ­kert wer­den. [...]

Die Lis­te der Ver­säum­nis­se in­ner­halb die­ser de­men­ten In­dus­trie lie­ße sich sei­ten­wei­se fort­füh­ren, doch kei­ner wür­de sie ernst neh­men. Denn Schuld an je­dem Un­bill ist ja nicht die ei­ge­ne Un­fä­hig­keit, son­dern das von Down­load-Pi­ra­ten be­völ­ker­te In­ter­net, eine Welt­sicht, die stark an den He­xen­wahn des Mit­tel­al­ters er­in­nert: Al­les lässt sich er­klä­ren, nichts kann man ma­chen – das Cre­do der Ren­ner, Stein, Lan­ge. Kei­ne Trä­ne sei ih­nen nach­ge­weint: Sie ha­ben die Hu­re­rei des Ge­wer­bes eher be­för­dert denn ge­mil­dert.

le­se­be­fehl!
[via itw]