house of cards, hi­de my ass und net­flix

felix schwenzel

über die drit­te staf­fel house of cards habe ich bis­her nicht viel gu­tes ge­le­sen. ob­wohl: ei­gent­lich habe ich nichts dar­über ge­le­sen, son­dern nur ei­nen hau­fen ne­ga­ti­ver sta­tus­nach­rich­ten an mei­nen au­gen­win­keln vor­bei­zie­hen se­hen. ich sehe die drit­te staf­fel aber ger­ne. bin jetzt bei der fünf­ten fol­ge. und ich mag die re­la­ti­ve ruhe in der die hand­lungs­strän­ge er­zählt wer­den. house of cards schafft es die han­deln­den ge­nau­so klug und in­tel­lek­tu­ell über­le­gen dar­zu­stel­len wie da­mals the west wing — mit we­ni­ger pa­thos, aber ähn­lich star­ken dia­lo­gen.

über­haupt gibt es ein paar par­al­le­len zu the west wing. ein star­ker, iko­ni­scher mo­ment in the west wing war, als bart­let in der zwei­ten staf­fel (fol­ge 22) gott ver­flucht und eine kip­pe auf dem ka­the­dra­len­bo­den aus­drückt. house of cards nimmt die vor­la­ge in fol­ge 4 auf und lässt un­der­wood in ei­ner kir­che kurz über ge­rech­tig­keit, gott und lie­be phi­lo­so­phie­ren und schafft es in der fol­gen­den sze­ne the west wing sehr alt und lahm aus­se­hen zu las­sen. was in der sze­ne pas­siert ver­ra­te ich nicht (wer’s nach­le­sen/spoi­len will, hier steht’s), aber al­lein we­gen die­ser sze­ne in fol­ge 4 lohnt es sich mei­ner mei­nung nach house of cards zu gu­cken.


house of cards gu­cken? geht in deutsch­land na­tür­lich nicht. hier hat net­flix wohl ver­trä­ge mit sky, das die staf­fel zu­nächst ex­klu­siv in deutsch­land zei­gen darf. wenn man al­ler­dings ne­ben ei­nem net­flix-kon­to auch ei­nen vpn-dienst zur hand hat, mit dem man so tun kann, als sei man mit sei­ner in­ter­net­ver­bin­dung in den USA, kann man house of cards auch in deutsch­land se­hen. ich habe das bis­her mit ei­nem (be­zahl­ten) blackvpn-kon­to oder mei­nem (ge­schenk­ten) blackvpn-rou­ter ge­macht.

vor ein paar wo­chen habe ich kos­ten­los ein­jäh­ri­ges hide-my-ass-kon­to zur ver­fü­gung ge­stellt be­kom­men. da­mit kann man zwar we­der ei­nen esel noch sei­nen arsch ver­ste­cken, aber sich laut ei­gen­wer­bung „on­line be­frei­en“:

Grei­fe welt­weit auf ge­sperr­te In­hal­te zu und er­hal­te die to­ta­le Pri­vat­sphä­re on­line mit un­se­rem top-be­wer­te­ten VPN-Dienst

oder mit an­de­ren wor­ten: bei hide my ass kann man sich für 7 bis 12 dol­lar im mo­nat ei­nen VPN-dienst kau­fen, mit dem man sich on­line (un­ter an­de­rem) als US-in­ter­net­nut­zer aus­ge­ben kann — und da­mit zum bei­spiel auf net­flix house of cards gu­cken kann. ich schrei­be dazu mög­li­cher­wei­se in ei­nem se­pa­ra­ten ar­ti­kel noch­mal de­tail­ier­ter, hier ein paar kur­ze an­mer­kun­gen: hide my ass (HMA) ist gut do­ku­men­tiert, bie­tet vie­le zu­gangs­punk­te, man kann es ohne zu­satz­soft­ware be­nut­zen oder mit hma-ei­ge­ner soft­ware. aber vor al­lem ist es schnell. mei­ne stich­pro­ben­ar­ti­gen tests mit ei­ner ein­zi­gen US-IP an meh­re­ren aben­den zeig­ten, dass HMA fast durch­gän­gig mehr als dop­pelt so schnell wie blackvpn (BVPN) ist. an mei­nem neu­en 50 mbit/s-DSL hat HMA an den aben­den 16 bis 30 mbit/s ge­lie­fert, wäh­rend BVPN meis­tens un­ter 10 mbit/s blieb. wäh­rend ich das schrei­be schwä­chelt HMA ein biss­chen, an den aben­den gab es aber nichts an der ge­schwin­dig­keit aus­zu­set­zen.

(ge­tes­tet mit der US-ser­ver­adres­se 72.8.129.155 über l2tp ohne HMA-cli­ent soft­ware.)


kurz­ver­si­on: die drit­te staf­fel house of cards ge­fällt mir, net­flix und der VPN-dienst hide my ass, mit de­ren hil­fe man das an­gu­cken kann, auch.