ho­ri­zont.net: Ri­chard Gut­jahr: „Ich könn­te schrei­en“

ri­chard gut­jahr:

Man darf sich nichts vor­ma­chen: Ap­ple, Goog­le, Face­book und Ama­zon sind schon heu­te die Ver­la­ge der di­gi­ta­len Welt. Nen­ne mir ei­nen Grund, war­um ich in Zu­kunft als Au­tor oder Jour­na­list noch den Um­weg über eine Zei­tung oder ei­nen Sen­der ma­chen soll. Bei­des sind In­sti­tu­tio­nen, die in der Re­gel trä­ge sind, de­ren Know-how, zu­min­dest im Di­gi­tal­be­reich, nicht grö­ßer ist als mei­nes, die also kei­nen Mehr­wert bie­ten. Die De­vi­se lau­tet: Cut the midd­le man.

Auch Mit­tels­män­ner wie „FAZ“ oder „Spie­gel“?

Auch die. Ich kann das gan­ze Schön­ge­re­de, Me­di­en müs­sen da­hin ge­hen, wo die Le­ser sind oder Wir brau­chen star­ke Me­di­en­mar­ken, nicht mehr hö­ren. Der Zug ist ab­ge­fah­ren. Kein Mensch wird doch sa­gen: Ich habe ges­tern et­was bei „Bild“ auf Face­book ge­le­sen. Nein, die Leu­te wer­den sa­gen: Ich habe ges­tern et­was auf Face­book ge­le­sen.

merkt je­mand den lo­gi­schen feh­ler?

ri­chard gut­jahr plä­diert da­für die ver­mitt­ler aus­zu­blen­den, plä­diert aber gleich­zei­tig da­für die neu­en mit­tel­män­ner — face­book, you­tube, twit­ter, snap­wha­te­ver — zu ak­zep­tie­ren? das ist kei­ne ma­schi­nen­stür­me­rei, das ist ma­schi­nen­wech­sel­ei.

[nach­trag]

@di­plix Au­tor -> Ver­lag/Sen­der -> Face­book -> Le­ser = wie­vie­le Zwi­schen­händ­ler braucht es?

Ri­chard Gut­jahr (@gut­jahr08.07.2015 8:20