deutsch­land­ra­dio­kul­tur.de: De­bat­te über Mei­nungs­ma­che - Wenn Me­di­en­kri­ti­ker un­kri­tisch wer­den

Es gibt ein­zel­ne Fäl­le, in de­nen Le­ser mei­nen Bei­trag lo­ben, ob­wohl sie mei­ne An­sicht nicht tei­len. Man kann sie an den Fin­gern ei­ner Hand ab­zäh­len. Noch nie aber hat sich ir­gend­ein Le­ser be­schwert, mein Bei­trag sei zwar ein mie­ses, ma­ni­pu­la­ti­ves Stück Jour­na­lis­mus. Sie sei­en aber ganz mei­ner Mei­nung. Ich fin­de: Ge­nau so ein dia­lek­ti­sches Ur­teil wäre rich­tig gute Me­di­en­kri­tik.

ich mag die­sen ar­ti­kel, bzw. bin ganz der mei­nung des haupt­ge­dan­kens die­ses ar­ti­kels — ich wür­de aber ger­ne gleich­zei­tig die to­ta­le ver­all­ge­mei­ne­rung in die­sem ar­ti­kel an­pran­gern, die ihn zu ei­nem „mie­sen, ma­ni­pu­la­ti­ven Stück Jour­na­lis­mus“ macht (SCNR).

ja, me­di­en­kri­ti­ker soll­ten tex­te kri­ti­sie­ren, un­ab­hän­gig da­von ob sie ihre mei­nung wie­der­ge­ben oder nicht. aber war­um nennt mar­kus rei­ter nur all­ge­mei­ne bei­spie­le und kei­ne kon­kre­ten tex­te? wer sind die­se „Me­di­en­kri­ti­ker“ von de­nen er re­det? wir sind doch im zeit­al­ter des blog­dings und so­cial-me­dia-ge­döns alle me­di­en­kri­ti­ker, meint er uns alle? meint er me­di­en­kri­ti­ker die eine zei­tungs­ko­lum­ne ha­ben? meint er ste­fan nig­ge­mei­er? das bild­blog? oder mat­thi­as kal­le? joa­chim hu­ber? ir­gend­wel­che blog­ger? face­book­kom­men­ta­to­ren?

ja me­di­en­kri­ti­ker soll­ten auch bei tex­ten die ihre mei­nung wie­der­ge­ben kri­tisch sein. aber sie soll­ten auch so kon­kret wie mög­lich sein. all­ge­mei­nes rum­ge­mei­ne ohne kon­kre­te text­ar­beit ist wie ein lau­ter furz: er­regt kurz auf­merk­sam­keit, hin­ter­lässt aber kei­nen blei­ben­den ein­druck. (via)