baäh

felix schwenzel

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seit ec­o­ny 01 bin ich treu­er und leicht zu eu­pho­ri­sie­ren­der le­ser der brand­eins, wie sie jetzt heisst. es gab ei­gent­lich nichts was die re­dak­ti­on um ga­brie­le fi­scher ge­macht hat, das ich nicht gut ge­fun­den hät­te. ok. die ers­te(n) web­sei­ten von ele­phant se­ven wa­ren ziem­lich ek­lig. da­mals, vor 100 jah­ren, oder so. auch den ei­nen oder an­de­ren all­zu pe­ne­trant vor op­ti­mis­mus trie­fen­den ar­ti­kel ver­zei­he ich. auch egal, dass man als abon­nent die zei­tung spä­ter be­kommt als der ki­osk-käu­fer. haup­sa­che die ct kommt sams­tags. al­les egal. denn ich lie­be brand­eins. qua­si.

aber jetzt....

eben, auf war ich auf der su­che nach ei­nem ar­ti­kel der brand­eins-aus­ga­be 07.03, in dem ich hoff­te die ant­wort auf don dah­l­manns fra­ge bei praschl [via itw], war­um char­min char­min heis­se zu fin­den. aus den ar­ti­kel hat­te ich schon­mal letz­tes jahr zi­tiert. man er­fuhr dort, dass deut­sche (im ge­gen­teil zu ame­ri­ka­nern) das klo­pa­pier or­den­lich fal­ten be­vor sie sich da­mit rei­ni­gen. und dort stand auch, so mei­ne ich mich zu er­in­nern, war­um char­min char­min heisst.

das kann ich jetzt we­der ve­ri­fi­zie­ren, noch mich bei don dah­l­mann oder den sofa-kom­men­ta­to­ren ein­schlei­men, denn der link auf den ar­ti­kel ist tot!

schlim­mer noch. brand­eins hat den ser­ver kom­plett um­ge­stellt. auf ei­nen mi­cro­soft IIS-ser­ver! das ar­chiv ge­schlos­sen! es ist nur noch mit an­mel­dung, abo und kenn­wort „frei“ zu­gäng­lich! kotz!

ich habe die brand­eins im­mer als bes­tes bei­spiel da­für ge­nom­men, dass man sei­ne (po­ten­ti­el­len) le­ser re­spek­tiert, ih­nen ver­trau­en ent­ge­gen­bringt und alle tex­te frei zu­gäng­lich macht. das heisst ja nicht frei ko­pier­bar. ein­fach die­ser ge­dan­ke; „hier, wir ver­trau­en euch und wie ihr mit un­se­rer ar­beit um­geht und wir sind von der qua­li­tät un­se­res hef­tes so sehr über­zeugt, dass wir kei­ne angst ha­ben le­ser zu ver­lie­ren, im ge­gen­teil.“

und jetzt? das ar­chiv zu schlies­sen, eine zu­gangs­kon­trol­le ein­zu­füh­ren be­deu­tet ent­we­der, dass die brand­eins die glei­chen pa­ra­no­iden ten­den­zen wie die mu­sik­in­dus­trie an den tag legt (über die sie gross­ar­tig in der ak­tu­el­len aus­ga­be be­rich­ten), zwei­fel am ei­ge­nen heft be­kom­men hat oder ein­fach das le­ben mal ein we­nig kom­pli­zier­ter ma­chen woll­ten. don dah­l­mann hat ge­ra­de heu­te vor­mit­tag in be­zug auf frei zu­gäng­li­che, über­re­gio­na­le ta­ges­zei­tun­gen noch die­sen log­in-and-pay-if-you-want-to-read-wahn be­klagt.

die­se klein­ka­rier­te ka­cke trieb zu­erst den ge­dan­ken an eine kün­di­gung mei­nes brand­eins-abos in mein wir­res hirn. dann so­viel wut die­sen scheiss ar­ti­kel hier zu ver­fas­sen statt zu ar­bei­ten. und jetzt be­kom­me ich al­lein schon we­gen der häss­li­chen urls (http://www.brand­eins.de/home/on­linedi­to­ri­al.asp?Me­nuID=8&sid=su217235231288440284) krämp­fe.

eben las ich das ers­te edi­to­ri­al von ga­brie­le fi­scher, das ich rich­tig scheis­se fin­de. sie jam­mert auch zum ers­ten mal. das hat sie frü­her nie ge­tan. sie hält ihre le­ser für blöd. das hat sie frü­her auch nicht ge­tan:

Was wir er­rei­chen woll­ten: höchs­te Be­nut­zer­freund­lich­keit, In­for­ma­ti­on und An­re­gung für alle Be­su­cher, bes­ten Ser­vice für Le­ser, Abon­nen­ten und An­zei­gen­kun­den und Mehr­wert für un­se­re Abon­nen­ten.

hoh­les new-eco­no­my-sprech. ka­cke. ich bin echt stin­kig.

ei­gent­lich woll­te ich nur mal kurz nach­gu­cken war­um char­min char­min heisst. aber auf der su­che nach klo­pa­pier habe ich aus ver­se­hen scheis­se ge­fun­den.