Photo by felix schwenzel in Rotes Rathaus. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ges­tern, als eine schü­ler­grup­pe mit ih­rer leh­re­rin vor dem ro­ten rat­haus stand und die leh­re­rin frag­te war­um es rot sei, bei­na­he ge­sagt: „weil es mit ro­ten zie­gel­stei­nen ver­klei­det wur­de.“


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich hab stuhl­gang.


stan­dard-cur­ry

felix schwenzel in gekocht

vor ner wei­le kam die bei­fah­re­rin mit ei­nem low-carb-koch­buch an. an den ers­ten re­zep­ten die wir aus­pro­biert ha­ben gabs nichts aus­zu­set­zen und auf reis kann ich schon mein le­ben lang ver­zich­ten.

frü­her muss­te ich zu al­lem im­mer reis zu­be­rei­ten, selbst zu thai-sup­pen be­stand die bei­fah­re­rin auf eine gros­sen por­ti­on reis. dass das jetzt we­fällt, macht es mir sehr leicht die­ses low-carb-ge­döns zu ak­zep­tie­ren.

wir, also ich, ma­che jetzt seit mo­na­ten re­gel­mäs­sig ein cur­ry aus die­sem buch, das sich wun­der­bar va­rie­ren lässt. es be­steht im prin­zip aus zwei kom­po­nen­ten, ei­ner „gre­mo­la­ta“ und gel­bem cur­ry mit fisch und ge­mü­se. im re­zept wer­den auch gar­ne­len emp­foh­len, auf die ver­zich­ten wir aber meis­tens und nut­zen je ein TK-fi­let ti­la­pia (so­weit er­kenn­bar aus aqua-kul­tur). der lässt sich in kal­tem was­ser auch gut schnell auf­tau­en und wird in hand­li­che stü­cke ge­schnit­ten in li­met­ten­saft und so­ja­sos­se ma­ri­niert, wäh­rend ich die an­de­ren sa­chen zu­be­rei­te.

für die gre­mo­la­ta soll man ei­gent­lich vie­le xthai-ba­si­li­kum-blät­ter (gibts im asia­markt) neh­men, ich habe er­satz­wei­se aber schon al­les von nor­ma­lem ba­si­li­kum, rau­ke oder pe­ter­si­lie ge­nom­men. also ir­gend­wel­chen wür­zi­gen kräu­ter in strei­fen ge­schnit­ten mit ei­ner ge­rie­be­nen li­met­ten­scha­le, ein paar (zwei ess­l­ö­fel) grob ge­hak­te erd­nüs­se und ein paar ein ge­wür­fel­te rote chi­lis zu­sam­men­rüh­ren. meis­ten neh­me ich die klei­nen ro­ten chi­lis aus dem asia markt, die ich hal­bie­re und ent­ker­ne. das ist im­mer wie­der ein er­leb­nis, bei dem ich we­gen der auf­stei­gen­den äthe­ri­schen­die öle ger­ne hus­ten­an­fäl­le und spä­ter, wenn ich mei­ne chi­li-fin­ger ver­ges­se und mir ans auge fas­se, bren­nen­de au­gen be­kom­me. mitt­ler­wei­le ha­ben wir uns an 4-6 klei­ne chi­lis ran­ge­tas­tet, ans gre­mo­la­ta kommt aber nur die hälf­te.

die an­de­re hälf­te kommt mit ei­nem gu­ten, fein ge­wür­fel­ten stück ing­wer in die pfan­ne (mit eine biss­chen öl). manch­mal schmeiss ich auch noch knob­lauch oder ganz fein ge­wür­fel­te zi­tro­nen­gras­stän­gel dazu, zwie­beln wür­den hier ei­gent­lich auch pas­sen. die ing­wer-chi­li-wür­fel wer­den dann mit dem di­cke­ren teil der ko­kos­milch ab­ge­löscht, mit ei­nem gu­ten ess­löf­fel gel­ber fer­tig­cur­ry­pas­te ver­rührt. da­nach die rest­li­che ko­kos­milch dazu, und falls man das mag ein biss­chen ein­ko­chen.

da­mit hat man ei­gent­lich die grund­la­ge, jetzt kann man peu a peu ge­mü­se und fisch da­zu­schmeis­sen und kö­cheln las­sen. im re­zept wird fol­gen­des vor­ge­hen emp­foh­len:

die fes­ten, weis­sen tei­le von pak-choi-stau­den (in strei­fen oder rin­ge ge­schnit­ten) 1 mi­nu­te ga­ren. an die­ser stel­le habe ich heu­te ne­ben den pak chois ein paar klein­ge­schnit­te­ne spar­gel-stan­gen da­zu­ge­wor­fen, an­de­re kohl-sor­ten dürf­ten hier auch funk­tio­nie­ren, möh­ren, pa­pri­ka oder was auch im­mer man an fes­tem ge­mü­se da hat. im re­zept sind auch, zu­sätz­lich zum pak-choi, in strie­fen ge­schnit­te­ne zu­cker­scho­ten (100 gramm) vor­ge­se­hen.

nach der ers­ten mi­nu­te kommt der fisch dazu, den kip­pe ich meist mit­samt der so­ja­sos­sen- und li­met­ten­saft-ma­ri­na­de dazu. der fisch kann jetzt 4 mi­nu­ten lang kö­cheln, da­nach kom­men die schnell ga­ren­den zu­ta­ten: das fei­ne grün der pak-choi-scho­ten, man­gowür­fel oder dün­ne man­go­schei­ben sind im re­zept vor­ge­se­hen, ich habe heu­te auch ein paar erb­sen da­zu­ge­wor­fen.

nach eei­ner wei­te­ren mi­nu­te ist das cur­ry gut, wenns noch nicht gut ist, kön­nen noch li­met­ten­saft oder so­ja­sos­se dazu.


Photo by felix schwenzel on June 13, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

‪seit ges­tern sehe ich hau­fen­wei­se stadt­füh­run­gen, an­ge­führt von gelb-flie­gen und ge­folgt von gelb­wes­ten („se­cu­ri­ty gui­de“). al­lein heu­te früh #auf­dem­weg­zurar­beit 5 grup­pen über­holt. ‬


Photo by felix schwenzel on June 10, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

selbst­ge­mach­ter sa­lat mit tk-fisch.


Photo by felix schwenzel on June 10, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

heu­te sa­lat aus der spei­se­kam­mer. #ike­a­v­ä­xer #vä­xer


Photo by felix schwenzel in Palais am Seee. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

falls sich je­mand fragt wo die gan­zen män­ner sind, ich weiss es: pa­lais am see


#spei­se­kam­mer­gar­ten stand nach 13 wo­chen: die nor­ma­le kopf­sa­lat-pro­duk­ti­on hab ich run­ter­ge­fah­ren: nimmt zu­viel platz weg, wächst gut, ist aber nur mit­tel­be­frie­di­gend. sehr schön nach wie vor der alte man­gold, seit wo­chen ern­te ich den im­mer wie­der ab. pak chois se­hen gut aus, pas­sen in alle sa­la­te, die rau­ke schmeckt am bes­ten, will aber nicht so bru­tal spries­sen wie der man­gold. die ba­si­li­kum-an­zuch­ten kom­men lang­sam, der su­per­markt-ba­si­li­kum lebt und spriesst auch nach 10 wo­chen noch. ko­ri­an­der kommt auch lang­sam. #ike­a­v­ä­xer #vä­xer


mei­ne klei­ne man­gold-farm (links fri­sche rau­ken-an­zucht)

#spei­se­kam­mer­gar­ten stand nach 13 wo­chen: die nor­ma­le kopf­sa­lat-pro­duk­ti­on hab ich run­ter­ge­fah­ren: nimmt zu­viel platz weg, wächst gut, ist aber nur mit­tel­be­frie­di­gend. sehr schön nach wie vor der alte man­gold, seit wo­chen ern­te ich den im­mer wie­der ab. pak chois se­hen gut aus, pas­sen in alle sa­la­te, die rau­ke schmeckt am bes­ten, will aber nicht so bru­tal spries­sen wie der man­gold. die ba­si­li­kum-an­zuch­ten kom­men lang­sam, der su­per­markt-ba­si­li­kum lebt und spriesst auch nach 10 wo­chen noch. ko­ri­an­der kommt auch lang­sam. #ike­a­v­ä­xer #vä­xer

pak choi da­hin­ter kopf­sa­lat
in die rau­ke set­ze ich gros­se hoff­nun­gen
hin­ten rechts der „alte“ man­gold, der sich be­reit­wil­lig pro wo­che 2-3 blät­ter an­schnei­den lässt. die an­de­ren man­golds ha­ben ein um­topf-mas­sa­ker gut über­lebt.
un­ten ei­ner der letz­ten kopf­sa­la­te, ein en­di­vi­en-test und ein an­de­rer test
vor­ne ver­schie­de­ne ba­si­li­kum-sor­ten, hin­ten pak choi und rau­ke

fas­zi­nie­rend. nach dem #Re­zo­Vi­deo, schallt es aus der #CDU aus al­len ecken: „un­ge­nau! un­dif­fe­ren­ziert!“

wenn die vor­sit­zen­de der CDU was sagt, muss die hal­be CDU aus­rü­cken und er­klä­ren, was ge­nau sie ge­meint ha­ben könn­te.

ge­nau­ig­keit pre­di­gen aber selbst schwa­dro­nie­ren & rau­nen.


| schwa­dro­nie­ren, ʃva­droˈ­niːrən |

HER­KUNFT
ei­gent­lich = beim Fech­ten wild und plan­los um sich schla­gen
wort­reich, laut, leb­haft, un­be­küm­mert, oft auch auf­dring­lich re­den von sei­nen Hel­den­ta­ten schwa­dro­nie­ren


ei­ni­ger­mas­sen gu­tes au­to­ma­ti­sie­ren ist schwer und braucht vie­le da­ten, hier am bei­spiel un­se­rer spei­se­kam­mer. sen­sor-ebe­ne eins: ein tür-sen­sor, der das licht an und aus macht, wie beim kühl­schrank. wenn aber min­des­tens eine per­son (zwei­te ebe­ne: an­we­sen­heits-zähl-sen­sor) in der kam­mer ist, geht das licht nicht aus, wenn die tür zu geht. wenn ich die kam­mer ver­las­se, oder ge­nau­er, alle aus der kam­mer raus­ge­hen, geht das licht aus, auch wenn die tür of­fen ist. ein be­we­gungs­sen­sor in der kam­mer ist die drit­te sen­sor-ebe­ne: soll­ten der an­we­sen­heits-zähl-sen­sor oder der tür-sen­sor ver­sa­gen, schal­tet sich das licht nach 10 mi­nu­ten ohne be­we­gung aus. die vier­te ebe­ne ist der licht­schal­ter: wird das licht aus­ge­schal­tet, geht nicht nur das licht aus, son­dern auch der zähl­sen­sor zu­rück­ge­setzt. an­schal­ten kann man das licht na­tür­lich auch mit dem licht­schal­ter.

beim kühl­schrank ist das al­les ein­fa­cher, weil man da nicht rein­ge­hen kann. (der an­we­sen­heits-zähl-sen­sor ist ein ein­zel­ner time-of-flight-la­ser-sen­sor an ei­nem ar­dui­no-nano der per my­sen­sors kom­mu­ni­ziert. es gibt ein kom­mer­zi­el­les pro­dukt, das so ähn­lich funk­tio­niert und das man für $160 vor­be­stel­len kann. mei­ne lö­sung, mit hil­fe vie­ler tol­ler leu­te und open-source-pro­jek­ten im in­ter­net — und ei­nem frei­en wo­chen­en­de und viel ge­duld— kos­tet um die €15.)


ei­ni­ger­mas­sen gu­tes au­to­ma­ti­sie­ren ist schwer und braucht vie­le da­ten, hier am bei­spiel un­se­rer spei­se­kam­mer. sen­sor-ebe­ne eins: 1 tür-sen­sor, der das licht an und aus macht, wie beim kühl­schrank. wenn aber min­des­tens eine per­son (zwei­te ebe­ne: an­we­sen­heits-zähl-sen­sor) in der kam­mer ist, geht das licht nicht aus, wenn die tür zu geht. wenn ich die kam­mer ver­las­se, oder ge­nau­er, alle aus der kam­mer raus­ge­hen, geht das licht aus, auch wenn die tür of­fen ist. ein be­we­gungs­sen­sor in der kam­mer ist die drit­te sen­sor-ebe­ne: soll­ten der an­we­sen­heits-zähl-sen­sor oder der tür-sen­sor ver­sa­gen, schal­tet sich das licht nach 10 mi­nu­ten ohne be­we­gung aus. die vier­te ebe­ne ist der licht­schal­ter: wird das licht aus­ge­schal­tet, geht nicht nur das licht aus, son­dern auch der zähl­sen­sor zu­rück­ge­setzt. an­schal­ten kann man das licht na­tür­lich auch mit dem licht­schal­ter.

beim kühl­schrank ist das al­les ein­fa­cher, weil man da nicht rein­ge­hen kann. (der an­we­sen­heits-zähl-sen­sor ist ein ein­zel­ner time-of-flight-la­ser-sen­sor an ei­nem ar­dui­no-nano der per my­sen­sors kom­mu­ni­ziert. es gibt ein kom­mer­zi­el­les pro­dukt www.hio­me.com das so ähn­lich funk­tio­niert und das man für $160 vor­be­stel­len kann. mei­ne lö­sung, mit hil­fe vie­ler tol­ler leu­te und open-source-pro­jek­ten im in­ter­net — und ei­nem frei­en wo­chen­en­de und viel ge­duld— kos­tet um die €15.) #au­to­ma­tisch­woh­nung


In Viel­falt ge­eint (t3n 56)

felix schwenzel in t3n

dank der html5-vor­schau der @t3n kann man mei­ne ko­lum­ne am ende des hefts auch die­ses mal vor er­schei­nen des hefts le­sen. @pa­pier­jun­ge fand, dass es eine mei­ner bes­se­ren ko­lum­nen sei. ix auch.


Auch un­ter Prä­si­dent Do­nald Trump lau­tet das of­fi­zi­el­le Staats­mot­to der USA: „aus den Vie­len das Eine“. So steht es seit 1776 (auf La­tein) im Staats­wap­pen der USA: „E plu­ri­bus unum“. Aus den fol­gen­den knapp 250 Jah­ren ame­ri­ka­ni­scher Ge­schich­te kann man ab­le­sen, dass sich die­ses Mot­to als eine Art Zau­ber­for­mel für wirt­schaft­li­chen und po­li­ti­schen Er­folg be­wie­sen hat.

Die­se Zau­ber­for­mel, Stär­ke durch Ein­heit und Viel­falt, ist ein uni­ver­sel­les Prin­zip. Kom­ple­xe, di­ver­se Öko­sys­te­me funk­tio­nie­ren sta­bi­ler als Mo­no­kul­tu­ren, Staats­ge­bil­de, die of­fen, plu­ra­lis­tisch und in­te­gra­tiv or­ga­ni­si­ert sind, die das Ge­mein­sa­me, statt Un­ter­schie­de be­to­nen, sind stär­ker — und in­no­va­ti­ver — als sol­che die Viel­falt zu er­sti­cken ver­su­chen.

Na­tio­na­lis­ten, Pro­tek­tio­nis­ten und Spal­ter ha­ben nie ver­stan­den wie Stär­ke (und In­no­va­ti­on) ent­steht: sie ent­steht nicht durch Gleich­schal­tung, Ord­nung, Tren­nung, Rein­heit oder Ent­schlos­sen­heit, son­dern, im Ge­gen­teil, durch Viel­schich­tig­keit, kon­trol­lier­tes, krea­ti­ves Cha­os und das rich­ti­ge Mass an Un­ord­nung und Frei­heit.

Eine der Stär­ken der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka war und ist ihre Fä­hig­keit zur In­te­gra­ti­on. Nur zur Er­in­ne­rung, Elon Musk wur­de in Süd­afri­ka ge­bo­ren, Ni­ko­la Tes­la war Ös­ter­rei­cher, Ste­ve Jobs war der Sohn ei­nes sy­ri­schen Po­li­tik­stu­den­ten, Ser­gey Brin wur­de in Mos­kau ge­bo­ren und ei­ner der er­folg­reichs­ten In­ves­to­ren der Di­gi­ta­l­öko­no­mie, Pe­ter Thiel, wur­de in Frank­furt am Main ge­bo­ren. Auf ei­ner an­de­ren Ebe­ne hat auch Chi­na die­se Fä­hig­keit zur In­te­gra­ti­on: in Chi­na hat man es ge­schafft aus­län­di­sche Tech­nik und Tech­no­lo­gie so gut zu in­te­grie­ren, dass Chi­na zu ei­nem un­ver­zicht­ba­ren Teil in­dus­tri­el­ler und di­gi­ta­ler Lie­fer­ket­ten ge­wor­den ist. In Chi­na ad­ap­tiert man Tech­no­lo­gie und Tech­nik schnel­ler, als ein deut­scher Mi­nis­ter das Wort Struk­tur­wan­del auch nur aus­spre­chen kann.

Die In­te­gra­ti­on von Frem­den und Frem­dem, ge­paart mit ei­ner aus­ge­präg­ten Will­kom­mens­kul­tur, die Fä­hig­keit aus Vie­lem Ei­nes zu ma­chen — ohne die Viel­falt zu zer­stö­ren — dürf­te eine der wich­tigs­ten Ant­wor­ten auf die Fra­ge sein, wie Eu­ro­pa im welt­wei­ten Wett­be­werb mit den gros­sen Blö­cken USA, Chi­na und Russ­land be­stehen kann.

Das gröss­te Hin­der­nis auf dem Weg zu so et­was wie den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Eu­ro­pa ist al­ler­dings die Über­win­dung ei­ner Art Denk­blo­cka­de: der Glau­be dass wir ver­lie­ren (Iden­ti­tät, Si­cher­heit), wenn wir uns Frem­des und Ver­än­de­run­gen zu ei­gen ma­chen und in­te­grie­ren. Aber das Ge­gen­teil ist der Fall, was be­reits die jün­ge­re Ge­schich­te der bis­her eher zag­haft ver­lau­fen­den eu­ro­päi­schen Ei­ni­gung zeigt. Wis­sen­schaft­li­che Er­fol­ge wie die Eu­ro­pean Space Agen­cy oder das CERN, wirt­schaft­li­che Er­fol­ge wie Air­bus oder po­li­ti­sche Er­fol­ge wie in­ner­eu­ro­päi­sche Grenz­öff­nun­gen und lang­an­hal­ten­der Frie­den, wer­den all zu schnell als Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten ge­se­hen.

Die Skep­sis ge­gen­über grund­le­gen­den Ver­än­de­run­gen sitzt tief in uns al­len, wes­halb im­mer wie­der nach neu­en, bes­se­ren, mit­reis­sen­de­ren Vi­sio­nen für Eu­ro­pa und die eu­ro­päi­sche Ei­ni­gung ge­ru­fen wird. Aber viel­leicht reicht ja schon ein bild­li­cher Ver­gleich, zum Bei­spiel Eu­ro­pa als Misch­wald. Ein ge­sun­der Misch­wald ist nicht be­son­ders über­sicht­lich, bie­tet aber auch zar­ten Pflan­zen Ni­schen, ge­nau­so wie gros­sen Bäu­men. Und auch um­ge­fal­le­ne Bäu­me sind kei­ne Ka­ta­stro­phe, son­dern bil­den wei­te­re Ni­schen, in de­nen Neu­es und Fri­sches ent­ste­hen kann. Auch ein Misch­wald muss ge­hegt und vor all­zu in­va­si­ven Ar­ten ge­schützt, also re­gu­liert wer­den. Aber an­ders als ein rei­ner Fich­ten­forst, ist ein Misch­wald viel ro­bus­ter und kann auch mal ein paar Jah­re lang sich selbst über­las­sen wer­den.

Er­staun­li­cher­wei­se ist die För­de­rung von Misch­wäl­dern in­zwi­schen so­gar ein po­li­ti­sches Ziel im mul­ti­kul­tu­rell eher skep­ti­schen Bay­ern. Wenn man sich vor­stel­len kann, dass eine Ei­che auch in ei­nem Misch­wald kei­nes­falls ihre Ei­chen-Iden­ti­tät ver­liert, son­dern im Ge­gen­teil, viel bes­se­re Le­bens­be­din­gun­gen in der Viel­falt ei­nes Misch­wal­des vor­fin­det, müss­te man sich doch ei­gent­lich auch mit der Idee ei­nes ver­ein­ten Eu­ro­pas an­freun­den kön­nen, ein Eu­ro­pa, das aus Vie­len Ei­nes schafft und die Viel­falt als Wert an sich schätzt und schützt.

Wenn wir wirt­schaft­lich, di­gi­tal, so­zi­al und welt­po­li­tisch er­folg­reich sein wol­len, müs­sen wir uns, um es mit Kon­rad Ade­nau­er zu sa­gen, aus der Enge und Klein­heit Eu­ro­pas „her­aus­den­ken“.

So wie ein Wald mehr ist als die Sum­me der Bäu­me, ist auch Eu­ro­pa mehr als die Sum­me der eu­ro­päi­schen Staa­ten und Re­gio­nen — und funk­tio­niert doch dann am bes­ten wenn es ge­nau Eins ist.


auf piqd.de pos­te ich in un­re­gel­mäs­si­gen ab­stän­den mei­ne liebs­ten re­pu­bli­ca-vor­trä­ge. in den letz­ten ta­gen die­se bei­den:

soll­te ich ir­gend­wann in die po­li­tik ge­hen, dürf­te das an die­sem #rp19-vor­trag ge­le­gen ha­ben. prag­ma­tis­mus, pra­xis und da­ten sind glau­be ich mäch­ti­ge und schwer un­ter­schätz­te po­li­ti­sche werk­zeu­ge.

we­gen er­rei­chen der ma­xi­ma­len zei­chen­zahl pass­te die­ser link, die­ses vi­deo und 2000 an­de­re ge­dan­ken nicht mehr in den piq. aber die­ses bei­spiel zeigt ein­leuch­tend, was gu­tes de­sign be­wir­ken kann (das ein­ge­bet­te­te vi­deo fas­zi­niert mich seit ta­gen, es ist fast me­di­ta­tiv. „me­di­ta­tiv“ als ad­jek­tiv für eine gross­stadt-kreu­zung ist ge­wagt, passt aber in die­sem fall).

piqd.de: #rp19: We­ni­ger Au­tos wa­gen!

aus­ser­dem, von vor­letz­ter wo­che:

piqd.de: #rp19: Die Äs­the­tik und die Gren­zen des Ma­chi­ne Lear­ning


own­room­ba­tracks

felix schwenzel in artikel

eins der we­ni­gen ge­rä­te de­nen ich er­lau­be sich in die cloud zu ver­bin­den (nach hau­se zu te­le­fo­nie­ren) ist un­ser rei­ni­gungs­ro­bo­ter mar­kus. da­mit be­kommt man nach je­der „mis­si­on“ eine kar­te in der iro­bot-app ser­viert. lo­ka­le kar­ten oder so­gar „live-maps“ sind über die ho­me­as­sistant room­ba kom­po­nen­te, bzw. die py­thon-bi­blio­thek von nick wa­ter­ton auch mög­lich, aber ziem­lich re­sour­cen-fres­send. der ser­ver auf dem die room­ba-bi­blio­thek aus­ge­führt wird, muss stän­dig ein bild ge­ne­rie­ren, was bei mei­nen letz­ten ver­su­chen zu ei­ner ste­ti­gen ser­ver-aus­las­tung von 80 pro­zent ge­führt hat. das ist nicht wirk­lich prak­ti­ka­bel.

weil die bi­blio­thek aber die ko­or­di­na­ten des room­ba stän­dig er­fasst, dach­te ich die­se ko­or­di­na­ten könn­te man doch auch viel­leicht mei­ner seit jah­ren auf dem ser­ver lau­fen­den own­tracks-re­cor­der-in­stanz über­ge­ben. own­tracks läuft im­mer im hin­ter­grund auf mei­nem (und dem bei­fah­re­rin­nen) han­dy und er­fasst un­se­re po­si­ti­on. das nut­ze ich vor al­lem für die an­we­sen­heits­er­ken­nung der au­to­ma­ti­schen woh­nung. wenn wir bei­de weg sind, ge­hen alle lich­ter aus, die hei­zung fährt run­ter und eine ka­me­ra, die die bal­kon­tür er­fasst, schal­tet sich ein. mit dem re­cor­der kann man un­se­re po­si­ti­ons­da­ten per­ma­nent, lo­kal, spei­chern. so sieht das für mei­ne po­si­ti­ons­da­ten der letz­ten zwei jah­re aus:

für mei­ne ber­lin-da­ten eig­net sich das tool ganz gut, um die schwar­zen fle­cken zu fin­den, in de­nen ich mal die stadt ken­nen­ler­nen könn­te oder spa­zie­ren ge­hen könn­te.

für aus­flü­ge in frem­de städ­te eig­net sich das tool ganz gut, um zu se­hen, wo man über­all war — und wo nicht.

und war­um soll­te ich das tool nicht auch be­nut­zen, um die fahr­ten des putz­ro­bo­ters zu er­fas­sen? die room­ba kom­pon­ne­te/bi­blio­thek gibt ko­or­di­na­ten aus, die sich im­mer re­la­tiv zum start­punkt be­fin­den, in mil­li­me­tern, po­si­tiv oder ne­ga­tiv zum start­punkt (oder zur la­de­sta­ti­on). die re­la­ti­ven room­ba-ko­or­di­na­ten las­sen sich re­la­tiv leicht in geo­ko­or­di­na­ten um­rech­nen. own­tracks er­war­tet min­des­tens wer­te für lon und lat, nimmt aber auch die ori­en­tie­rung dan­kend an, die der room­ba auch lie­fert. wenn die ko­or­di­na­ten in sen­sor­da­ten vor­han­den sind, kann ich eine au­to­ma­ti­on bau­en, die die­se da­ten um­rech­net und an den own­tracks re­cor­der schickt:

(klei­nes tech­ni­sches pro­blem: die ho­me­as­sistant kom­po­nen­te ak­tua­li­siert die ko­or­di­na­ten nur alle 20 se­kun­den. weil die bi­blio­thek von nick wa­ter­ton aber auch die room­ba-da­ten kon­ti­nu­ier­lich per mqtt ver­sen­den kann — und da alle 1-2 se­kun­den ak­tua­li­siert — grei­fen die ko­or­di­na­ten-sen­so­ren die da­ten dort ab.)

neh­me ich die va­ria­ble, die den ra­di­us der erde spei­chert (earth_r_mm) mit ei­nen mil­li­me­ter-wert, be­kä­me ich im re­cor­der eine kor­rekt ska­lier­te be­we­gungs­kar­te. ich fand den ki­lo­me­ter­wert aber an­schau­li­cher, mit dem aus den room­ba mil­li­me­ter-wer­ten ki­lo­me­ter wer­den. dann sieht eine „spot-rei­ni­gung“ des room­ba in own­tracks so aus:

nor­ma­le rei­ni­gungs­vor­gän­ge soll­ten dann von schwe­den, über po­len bis nach bay­ern rei­chen. das bes­te ist aber, dass hier zwar sehr vie­le da­ten an­fal­len, aber, so­weit ich sehe, pas­siert das äus­serst re­sour­cen­scho­nend — und zur not lässt sich die da­ten­über­tra­gung zum own­tracks re­cor­der auch de­ak­ti­vie­ren.


ok, das schlaf­zim­mer reicht nicht ganz bis schwe­den. aber bis dä­ne­mark.


ups, ge­ra­de ge­merkt, das bild hat­te die fal­sche zeit­ein­stel­lung. mar­kus ist na­tür­lich viel gründ­li­cher, als es auf dem vor­he­ri­gen bild scheint.


stand nach 10 wo­chen #spei­se­kam­mer­gar­ten: der pak choi macht sich nach an­fäng­li­chem zö­gern präch­tig, da­hin­ter noch­mal fri­scher man­gold.

nach 3 wo­chen keim­zeit ist der ko­ri­an­der end­lich ge­kom­men, der ahorn aus dem wald spriesst wie un­kraut. den halt­lo­sen man­gold habe ich letz­te wo­che, beim rei­ni­gen der schüs­sel, kom­plett um­ge­pflanzt. da­bei musst er so gut wie alle wur­zeln ver­lie­ren. da­für steht er jetzt gut und of­fen­sicht­lich hat er mir den wur­zel­ver­lust und das um­top­fen nicht über­l­ge­nom­men: un­ten spries­sen schon wie­der drei neue blät­ter. die bei­fah­re­rin meint zum man­gold: sieht toll aus, schmeckt aber lei­der lang­wei­lig. ich wi­der­spre­che en­er­gisch!

der ba­si­li­kum stellt sich je nach sor­te ein biss­chen an, aber ganz gross­ar­tig ist die rau­ke. sieht ein biss­chen schlimm aus, schmeckt aber irre wür­zig (habe ges­tern ein blatt zum pro­bie­ren ab­ge­schnit­ten). da­von mach ich künf­tig mehr (statt kopf­sa­lat).

ganz un­ten in jo­ghur­tei­mern: kopf­sa­lat, lang­sa­mer en­di­vi­en­sa­lat und der su­per­markt-ba­si­li­kum, der jetzt schon zwei mo­na­te mit uns lebt. #vä­xer


stand nach 10 wo­chen #spei­se­kam­mer­gar­ten: der pak choi macht sich nach an­fäng­li­chem zö­gern präch­tig, da­hin­ter noch­mal fri­scher man­gold. nach 3 wo­chen keim­zeit ist der ko­ri­an­der end­lich ge­kom­men, der ahorn aus dem wald spriesst wie un­kraut. ba­si­li­kum stellt sich je nach sor­te ein biss­chen an, aber ganz gross­ar­tig ist die rau­ke. sieht schlimm aus, schmeckt aber irre wür­zig. da­von mach ich künf­tig mehr (statt kopf­sa­lat). ganz un­ten in jo­ghur­tei­mern: kopf­sa­lat, lang­sa­mer en­di­vi­en­sa­lat und der su­per­markt-ba­si­li­kum, der jetzt schon zwei mo­na­te mit uns lebt. #ike­a­v­ä­xer #vä­xer


weiss­kohl-ern­te war ein biss­chen ma­ger (ca. 50 gramm), hat sich aber gut im cur­ry ge­macht. #ike­a­v­ä­xer #vä­xer


heu­te den 9 wo­chen al­ten sa­lat­kopf ge­köpft und zu spar­gel­sa­lat an­ge­macht. ern­te­he­wicht ca. 100 gramm. hat zwei men­schen ge­sät­tigt. #ike­a­v­ä­xer #vä­xer


heu­te den 9 wo­chen al­ten sa­lat­kopf ge­köpft und zu spar­gel­sa­lat an­ge­macht. ern­te­he­wicht ca. 100 gramm. hat zwei men­schen ge­sät­tigt. #ike­a­v­ä­xer #vä­xer


rp19, drit­ter tag

felix schwenzel in artikel

ers­te ses­si­on am letz­ten tag war die von luca ca­rac­cio­lo (der für mei­ne ko­lum­ne im t3n-ma­ga­zin zu­stän­dig ist), des­sen vor­trag über hy­pes und das ver­ständ­nis neu­er tech­no­log­hien ich auch ohne die­se so­eben of­fen­ge­leg­te ver­bin­dung zu ihm gut ge­fun­den hät­te. denn:

der #rp19 vor­trag von @pa­pier­jun­ge hat­te al­les was ein gu­ter vor­trag braucht (sorg­fäl­ti­ge vor­be­rei­tung, eine gute fo­li­en­cho­reo­gra­fie, lo­gik, er­kennt­nis­ge­winn, struk­tur) — aus­ser witz. pic.twit­ter.com/iW­vEHl5bHg

fe­lix schwen­zel (@di­plix08.05.2019 11:48

ver­ges­sen habe ich im tweet oben noch, dass sein vor­trag auch „selbst­kri­tisch“ war. ich weiss wie schwie­rig das the­ma ist, weil ich mich auch schon mehr­fach dar­an ab­zu­ar­bei­ten ver­sucht habe, vor vie­len jah­ren mal auf der re­pu­bli­ca in der kalk­scheu­ne. sein vor­trag war gut struk­tu­riert, prag­ma­tisch und hilf­reich, um künf­tig hy­pes und tech­no­lo­gien bes­ser ein­schät­zen zu kön­nen. das mit dem „man­geln­de witz“ fiel dann vor al­lem im kon­trast zum fol­gen­den vor­trag von theo­bald fuchs auf.

der hat­te sich auch ein dank­ba­re­res the­ma aus­ge­sucht, näm­lich das ri­di­küli­sie­ren von ver­gan­ge­nen zu­kunfts­vi­sio­nen. auch wenn das all­ge­mein schon nicht all­zu schwer ist — meis­tens reicht es ein­fach nur die zukunt­svi­so­nen zu zei­gen um la­cher zu be­kom­men — wies er im­mer wie­der ge­konnt auf ein­zel­ne de­tails hin, die be­son­ders wit­zig wa­ren. aber de­tails wa­ren auch theo­bald fuchs selbst nicht so wich­tig, weil er wie­der­holt die doof­heit von elon musk her­aus­zu­ar­bei­ten ver­such­te, der sei­ner mei­nung bei sei­nem hy­per­loop-pro­jekt wich­ti­ge py­si­ka­li­sche de­tails aus­ser acht liess oder zur spä­te­ren lö­sung ver­schob. das pro­blem ist al­ler­dings, dass elon musk mit der hy­per­loop-pro­jekt, bzw. des­sen um­set­zung so gut wie nichts zu tun hat und die il­lus­tra­tio­nen die fuchs nutz­te ein ganz an­de­res musk-pro­jekt zeig­ten.

net­ter, un­ter­halt­sa­mer #rp19 vor­trag von theo­bald fuchs auf #stage5 mit teil­wei­se recht na­he­lie­gen­den, teil­wei­se gran­dio­sen wit­zen. aber das bild zeigt kei­ne hy­per­loop-tun­nel, son­dern tun­nel der bor­ing com­pa­ny. musk hat ope­ra­tiv nix mit dem hy­per­loop zu tun. pic.twit­ter.com/u5QfZ4lZcQ

fe­lix schwen­zel (@di­plix08.05.2019 11:35

da­nach kam fe­lix har­ten­stein 15 mi­nu­ten zu spät, um über ama­zons rol­le als städ­te­bau­er zu re­den. dar­in er­fuhr ich zwar nicht viel neu­es, aber das nach­den­ken dar­über, wie ama­zon mit sei­nem ver­gan­ge­nen und ak­tu­el­len agie­ren städ­te ver­än­dert, wie gross­un­ter­neh­men städ­te for­men, und ob und wie wir das als ge­sell­schaft mit­ge­stal­ten oder er­tra­gen wol­len, scheint mir wich­ti­ger denn je. von da­her: in­spi­rie­ren­der vor­trag.

da­nach ein vor­trag, des­sen an­kün­di­gung („Klein ge­druckt und grob ge­hackt – Wor­über sich Ver­brau­cher*in­nen in der di­gi­ta­len Welt är­gern“) sich nach ei­nem lus­ti­gen screen­shot-ritt an­hör­te, im prin­zip aber die vor­stel­lung und „part­ner“-ver­an­stal­tung der „markt­wäch­ter“-in­itia­ti­ve der ver­brau­cher­zen­tra­len ent­pupp­te. die markt­wäch­ter ma­chen und küm­mern sich durch­aus um sinn­vol­le und wich­ti­ge din­ge, wit­zig war der vor­trag aber nicht. im­mer­hin kann ich mir vor­stel­len, den markt­wäch­tern mal das ei­gen­ar­ti­ge ver­hal­ten von o₂ beim DSL-an­bie­ter­wech­sel vor­zu­stel­len, dass är­ger­lich und sys­te­ma­tisch zu sein scheint. und zu dem sich o2 mir ge­gen­über nicht äus­sern will.

nach­dem ich 20 mi­nu­ten lang leu­te auf dem hof be­ob­ach­te­te, habe ich ver­geb­lich ver­sucht in­ter­es­se an ei­nem pa­nel zur di­gi­ta­li­sie­rung und wie­der­be­sied­lung bran­den­burgs zu ent­wi­ckeln. das funk­tio­nier­te aber nicht so recht und ich lan­de­te im letz­ten ach­tel des vor­trags von jo­han rock­ström: „Safe Fu­ture for Hu­ma­ni­ty on Earth“. das was er zeig­te und auch die an­schlies­sen­de dis­kus­si­on war sehr in­ter­es­sant und kennt­nis­reich und ich wer­de es mir de­fi­ni­tiv spä­ter auf you­tube in gän­ze an­se­hen.

da­nach blieb ich na­tür­lich sit­zen, weil da­nach die fra­ge „Raum­fahrt und Ge­sell­schaft – wo­hin geht die Rei­se?“ von alex­an­der gerst und sei­nem chef dis­ku­tiert wer­den soll­te. der chef von gerst, jan wör­ner, der ge­ne­ral­di­rek­tor der eu­ro­pean space agen­cy, ist eine ziem­lich lus­ti­ge und manch­mal ein biss­chen ner­vi­ge ram­pen­sau. im kon­trast zu gersts tie­fen­ent­spann­ter art und mit den mo­de­ra­ti­ons­ver­su­chen von chia­ra man­flet­ti wur­de das aber zu ei­ner sehr un­ter­halt­sa­men und be­we­gen­den ver­an­stal­tung. fürs be­we­gen der raum­fahr­zeu­ge sind man­flet­ti und wör­ner zu­stän­dig, fürs herz gerst. und wie letz­tes mal, als er auf der re­pu­bli­ca sprach, be­weg­te mich gerst tief. nicht mit den bil­dern aus dem na­hen erd­or­bit oder aus der sa­turn-um­lauf­bahn (auch), son­dern mit der art wie er nach­wuchs­für­de­rung prak­ti­ziert. sei­ne auf­ga­be sehe er haupt­säch­lich dar­in, jun­gen men­schen, jun­gen mäd­chen, frau­en und kin­dern (män­ner sind mit­ge­meint) klar zu ma­chen: das was der gerst kann, kann ich schon lan­ge oder bes­ser. die­se selbst­mar­gi­na­li­sie­rung sei­ner leis­tun­gen fand ich so sym­pa­thisch, so be­ein­dru­ckend, dass mir kurz (bei­na­he) die trä­nen ka­men.

am ende wur­de mir klar, dass das gröss­te kom­pli­ment, was ix der #rp19 ma­chen kann lau­tet: dass trotz im­mer grös­ser, im­mer mehr, im­mer pro­mi­nen­ter al­les wie im­mer war.

es ist er­staun­lich, wie die re­pu­bli­ca stän­dig wächst, die­ses jahr auch noch die tin­con mit auf­nahm, im­mer di­ver­ser wird, im pu­bli­kum wie auf den büh­nen und es doch wei­ter schafft eine art safe­space zu sein, in dem sich alle wohl füh­len, re­spek­tiert oder ge­schätzt füh­len. was sich al­ler­dings ver­än­dert hat: auf der re­pu­bli­ca wird nicht mehr nur das we­sen ur­sprüng­lich di­gi­tal ent­stan­de­ner bla­sen und ge­mein­schaf­ten ge­sucht, nicht mehr nur die räu­me des di­gi­ta­len ex­plo­riert oder ver­sucht die gren­zen der di­gi­ta­len räu­me zu ver­schie­ben. auf der re­pu­bli­ca ver­su­chen die an­we­sen­den, wir, ge­mein­sam­kei­ten und ver­bin­den­des zu fin­den, statt un­ter­schie­de oder tren­nen­des zu kon­stru­ie­ren. und das über im­mer mehr ge­sell­schafts­schich­ten hin­weg.