„Der Pakt mit dem Panda“

felix schwenzel, , in wirres.net    

in der ARD lief vor einigen tagen die dokumentation „Der Pakt mit dem Panda“ von wilfried huismann über die arbeit und die verstrickungen des WWF. ziemlich erschüttern, wie schlecht der WWF dabei wegkam. nach dem betrachten der reportage (in der ARD-mediathek oder auf youtube teil 1 und teil 2), kommt einem der WWF ziemlich dubios, intransparent, unehrlich und unsympathisch vor, und das ist noch milde ausgedrückt.

in der dokumentation sind einige WWF-werbespots zu sehen. unter anderem dieser ziemlich emotionale spot und dieser. beiden spots fehlt es nicht an pathetischer musik und aufmachung, konsequenter publikumsduzung und der klaren handlungsanweisung geld zur rettung von tigern und orang utans per SMS zu spenden. in der reportage entsteht allerdings der eindruck, dass es dem WWF mit der rettung von affen oder tigern nicht so wichtig ist, sondern dass man vor allem wert auf ökotourismus und der kooperation mit soja- und palmölproduzenten legt.

mit ein paar dieser vorwürfe konfrontiert antwortet dörte bieler vom WWF (laut dokumentation „beim WWF für biomasse zuständig“) nicht sonderlich befriedigend und verhaspelt sich teilweise kräftig. kann man sich ausschnittsweise hier ansehen.

später sagt sie dann:

wir arbeiten „science based“. das heisst, wir haben immer erst eine studie, bevor wir eine meinung äussern und versuchen nicht auf emotionalität zu setzen. und mit diesen wissenschaftlich basierten aussagen haben wir schon einiges bewegen können.

guter witz. aber vielleicht kennt frau bieler die werbespots vom WWF nicht.

schon klar, der WWF muss wie jeder NGO zur mobilisierung auf emotionen und empörung setzen. nur, der ARD-film schafft das ehrlichgesagt sehr viel überzeugender als der WWF. und auf die empörungsmobilisierung scheint der WWF nicht gut zu reagieren. thomas knüwer hat das ziemlich ernüchternd analysiert. robert basic hat es sauber aggregiert. gunther wegner hat gleich seine mitgliedschaft im WWF gekündigt und ein paar zusatzinformtionen zusammengestellt. um aus dem imageloch rauszukommen, muss der WWF kräftig was tun. leugnen einfach das gegenteil behaupten reicht wohl eher nicht.

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[nachtrag 30.06.2011]
hans-peter fricker, der „chef“ des WWF schweiz, nimmt im interview mit der NZZ stellung (zu ein paar) vorwürfen der ARD-dokumentation. nicht so irre überzeugend.

kathrin hartmann meint, dass der WWF in seinem „faktenchecklügen würde. am ende ihres artikels weist sie auf eine idee des enorm-magazins hin: mal die fakten checken. gute idee.

[/via rivva]