hirntrocknung

felix schwenzel, , in wirres.net    

letzte woche habe ich mir mal wieder die zitty gekauft. ein wunderbares stadtmagazin, vor allem weil wladimir kaminer in jeder ausgabe etwas schreibt, meistens ziemlich witzig. letzte woche war kaminer erstmals in seiner kolumne wirklich stinkig als er über die von bestimmten zeitungen und der bundestagsopposition hochgekochten sog. „visa-affäre“ schrieb:

„Jahrelang wurden bis zu 2.000 Visa pro Tag in Kiew vergeben“, berichten die Zeitungen. Diese Eindringlinge müssten das Land längst flächendeckend ausgeraubt haben. Liegt es an der zur Zeit grassierenden Grippe oder an der globalen Erwärmung, die so viele politische und journalistische Hirne gleichzeitig austrocknen lässt?

die berichterstattung, die vorgeblichen fakten und zahlen, all das ist nichts als eine grosse „fear, uncertainty and doubt“-kampagne (FUD). vorhandene ängste und vorurteile werden von der politik in altbekannter manier geschürt, eine widerliche hetzkampgane, die nicht nur etwas mit dem aussenminister zu tun hat. es geht um machterlangung mit allen mittel.

weil nichts besser zur erdung der wahrnehmung ist als berichte aus erster hand, freue ich mich von zitty und wladimir kaminer die erlaubnis zu einem fullquote von kaminers text erhalten zu haben. die stimme der vernunft kommt nicht aus hamburg, sie wohnt an der schönhauser allee.