typographische hundekacke / prenzlauer berg

felix schwenzel

ge­se­hen vor dem er­fin­der­la­den ber­lin im prenz­lau­er berg.

kunstscheisser

apro­pos prnz­lau­er berg. ich schlaf hier ja nur zwei näch­te die wo­che, lauf auf dem weg zur ar­beit (in mit­te) kurz zum bal­zac und zur u-bahn, wun­de­re mich manch­mal über die men­gen jun­ger el­tern und kin­der(wa­gen) und be­kom­me von den bes­ser­ver­die­nen­den, grün wäh­len­den lat­te-mac­cia­to-spies­ser-el­tern mit SUV, funk­ti­ons­klei­dung und teil­wei­se sehr of­fen­sicht­li­chen schä­bi­schen wur­zeln nicht viel mit. aus­ser dass ich ab und zu @kos­mar auf dem weg zum kin­der­gar­ten tref­fe. aber der ist na­tür­lich kein spies­ser und hat be­stimmt auch kein auto und schon gar kei­nen SUV.

je­den­falls, was am prenz­lau­er berg wirk­lich und vor al­lem in dop­pel­ter hin­sicht wi­der­lich ist, sind nicht die vie­len lä­den mit (holz-) spiel­zeug oder selbst­ge­näh­ten hand­ta­schen oder um­stands­klei­dern, son­dern die funk­ti­ons­klei­dungs­lä­den, in de­nen sich die zu­ge­zo­ge­nen ur­ein­woh­ner des prenz­lau­er bergs ihre schlimm-prak­ti­schen all­tags­lei­dung be­sor­gen. dass sich ei­ner der aus­stat­ter für alle „die gern drau­ßen sind“ auch noch „der aus­stei­ger“ nennt ist des­halb so er­schüt­ternd, weil sich die­je­ni­gen die dort ihre funk­ti­ons­klei­dung kau­fen wahr­schein­lich auch mit ih­ren ei­gen­tums­woh­nun­gen so füh­len.

ganz schlimm ist al­ler­dings, dass sich der an­geb­li­che „rei­se-wan­der-ex­pe­di­ti­ons­be­darf“ tat­säch­lich als aus­s­en­ter­as­sen- und spiel­platz­bank-aus­stat­ter ent­larvt und eine zweig­stel­le für „kids“ („jun­ge ent­de­cker“) auf­macht. irre, ne? aus­stei­ger-kids. rei­se-, wan­der- und ex­pe­di­ti­ons-kids.

[mög­li­cher­wei­se macht mich aber auch nur das wort „kids“ ein biss­chen ag­gres­siv (und nicht die funk­ti­ons­klei­dung). wo­bei na­tür­lich leu­te die north-face-anoracks tra­gen oder fleece-ober­tei­le, ihre kin­der auch ger­ne „kids“ nen­nen.]

jetzt ist es nur noch eine fra­ge der zeit, bis im prenz­lau­er berg eine bä­cke­rei mit dem na­men „ger­man back­ery“ auf­macht.