ne neue arm­band­uhr?

felix schwenzel

zu­letzt habe ich hier et­was über eine an­geb­lich ge­plan­te neue arm­band­uhr von ap­ple ge­le­sen. die tech­nik-blogs sind voll mit die­sem ge­rücht.

mir ist ein ding was man sich um den arm schnal­len kann ei­gent­lich egal. mir ist auch (noch) das ipad egal, so wie mir lan­ge das mac­book air egal war (zu teu­er, zu be­schränkt) und das ipho­ne (lan­ge zeit kein UMTS, kein te­the­ring). mitt­ler­wei­le ist mir we­der das ipho­ne, noch das mac­book air egal, wohl aber ar­band­uh­ren, die ich seit min­des­tens 20 jah­ren nicht mehr tra­ge.

trotz­dem den­ke ich ge­ra­de drü­ber nach was an so ei­ner arm­band­uhr dran sein könn­te, dass alle so auf­ge­regt sind. ich glau­be ja, dass das wirk­lich bahn­bre­chen­de am ipho­ne an smart­fo­nes die sen­so­ren sind. ein mo­der­nes smart­fo­ne hat nicht nur hy­per­sen­si­ble be­rüh­rungs­sen­so­ren die völ­lig neue be­nut­zer­schnitt­stel­len, in­ter­ak­ti­ons­mög­lich­kei­ten und be­die­nungs­me­ta­phern er­mög­li­chen, son­dern so ein smart­fo­ne kennt auch sei­ne ge­nau lage im raum. nicht nur den ort, auch die rich­tung in die es zeigt, ob es sich be­wegt oder ro­tiert oder be­schleu­nigt, wie hell es ist, wel­che ge­räu­sche es um­ge­ben — und ein bild kann es sich ei­gent­lich auch je­der­zeit von sei­ner um­ge­bung ma­chen.

die­se po­ten­zia­le wer­den be­reits kräf­tig für smart­fo­ne-an­wen­dun­gen ge­nutzt, die man sich vor­her schwer für ein „te­le­fon“ hät­te vor­stel­len kön­nen. es gibt apps die tief­schlaf­pha­sen mes­sen, wenn man das te­le­fon auf der ma­tra­ze pla­ziert¹, man kann spie­le steu­ern in­dem man das te­le­fon neigt oder be­wegt, wenn man das te­le­fon auf den him­mel rich­tet kann man die ster­ne bei ta­ges­licht se­hen oder flug­zeu­ge hin­ter wol­ken.

und dann muss­te ich mir eben vor­stel­len, was pas­sie­ren könn­te, wenn man sich ein smart­fo­ne an den arm schnallt und die be­we­gungs­sen­so­ren ge­schickt aus­wer­tet:

  • man könn­te fo­tos schies­sen, in­dem man den arm aus­streckt und mit dem fin­ger schnippt
  • man könn­te be­we­gun­gen wie ein kung-fu-kämp­fer ma­chen und da­bei ge­räu­sche wie kunf-fu-kämp­fer in fil­men von sich ge­ben (wisch, zu­sch, wusch)
  • man könn­te te­le­fon­ge­sprä­che an­neh­men, in­dem man den sein ohr­läpp­chen an­fasst
  • in dem mo­ment wo man sei­ne lin­ke hand an den mund führt, wür­de ei­nem siri zu­hö­ren
  • man könn­te ein fra­ge­zei­chen in die luft ma­len und siri sagt ei­nem wo man ge­ra­de ist
  • im na­vi­ga­ti­ons­mo­dus könn­ten vi­bra­tio­nen an der je­wei­li­gen arm­sei­te si­gna­li­sie­ren, ob man in die fal­sche rich­tung läuft (so wie lenk­rä­der in ober­klas­se­au­tos vi­brie­ren wenn man zu weit recht oder links fährt)
  • das ding am arm könn­te be­mer­ken wenn man je­man­dem die hand schüt­telt und ver­su­chen zum ding am arm des ge­gen­übers kon­takt auf­zu­neh­men
  • es könn­te er­ken­nen ob man buch­sta­ben mit dem fin­ger auf eine ober­flä­che zeich­net
  • eine über­wa­chung der kör­per­tem­pe­ra­tur, des blut­drucks, der schlaf- und ak­ti­vi­täts­pha­se wäre lü­cken­los mög­lich. es soll ja ei­ni­ge leu­te ge­ben die sich ger­ne selbst quan­ti­fi­zie­ren.
  • nicht nur ste­phen wolf­ram könn­te je­den sei­ner schrit­te zäh­len, das ding an der hand wäre auch ein pe­do­me­ter für je­der­mann, dass auch gleich­zei­tig jede art von sport­li­cher be­tä­ti­gung er­ken­nen und auf­zeich­nen könn­te

wenn ap­ple ei­nen com­pu­ter zum an den arm schnal­len ver­kau­fen wür­de, dann wäre „uhr“ oder „smart­watch“ si­cher nicht die rich­ti­ge be­zeich­nung. das ding wäre eher ein per­sön­li­cher sen­sor, der na­tür­lich auch die po­si­ti­on, uhr­zeit oder das wet­ter an­zei­gen könn­te. aber die haupt­auf­ga­be die­ses ge­räts wäre es, per­sön­li­che da­ten zu sam­meln und eine mensch-com­pu­ter kom­mu­ni­ka­ti­on zu er­mög­li­chen, bei der sich der com­pu­ter wie ein kör­per­or­gan an­fühlt. könn­te aber na­tür­lich auch ganz an­ders kom­men.


1) ich hab da­mit auf­ge­hört als ich mein ipho­ne im schlaf aus dem bett warf und da­nach eine 4 stün­di­ge wach­pha­se mit­ten in der nacht hat­te.