links vom 19.07.2013
felix schwenzel, , in wirres.net
deinecola.de - Diese Begriffe landen nicht auf einer Colaflasche. #
auf coke.de kann man derzeit virtuelle cola-flaschen beschriften. klar, wenn man „penis“ oder „scheisse“ eingibt, schüttelt sich die flasche und die buchstaben verschwinden (wenn man nicht weiss wie man firebug verwendet). irgendjemand hat offenbar die konfigurationsdatei mit den verbotenen wörtern entdeckt (coke.de/www/config.json) in der alle verbotenen worte stehen und daraus deinecola.de gebaut.
irgendwann am donnerstag wurde die konfigurationsdatei jetzt kommentiert:
Wenn du diese Zeilen liest, hast du unsere Liste mit Begriffen gefunden, die wir nicht auf unseren "Trink 'ne Coke mit" Etiketten zeigen. Wir möchten, dass unsere Kampagne positiv für uns alle ist, somit haben wir einige Worte, die wir und andere als unschön oder beleidigend empfinden, nicht zugelassen - unter anderem Beschimpfungen, politisch motivierte Aussagen, Begriffe mit religiösem Bezug und weitere.
die sz hat hat die liste durchgelesen und titelt: „Trink keine Cola mit Mohammed“
sueddeutsche.de: Portal für Lebensmittel-Transparenz - Schamel Sahne-Meerrettich Kundenbeschwerde #
schamel meerettich gmbh:
Selbstverständlich verwenden wir weder Meerrettichrohware noch andere Zutaten aus dem Jahr 1846.
regina brand hat beschwerden und herstellerantworten vom portal lebensmittleklarheit.de zusammengestellt.
spiegel.de: Prism: Scheinheilige Botschaft von Apple, Facebook, Google, Microsoft #
konrad lischka:
Das Engagement ist löblich, die Koalition überraschend groß (Microsoft und Google auf einer Liste!) - doch die Haltung der beteiligten Firmen muss man insgesamt als heuchlerisch bezeichnen. Sie gestehen keine Fehler ein, sie wählen die geringste, dabei aber öffentlichkeitswirksamste Form des Widerstands und tun das sehr spät.
ich glaube ich habe das model nach dem die grossfirmen funktionieren jetzt verstanden: steuern werden vermieden indem man briefkästen in irland und den niederlanden hinstellt. statt steuern zahlt man in amerika in naturalien: unverschlüsselten zugang zu kundendaten, selbstverständlich nur wenn die regierung oder die geheimdienste fragen und versprechen das geheim zu halten. sobald herauskommt, dass man mit den amerikanischen geheimdiensten zusammenarbeitet geht das öffentliche gejammer los. wären diese firmen menschen, würde man sie vermutlich ungestraft opportunistische, scheinheilige feiglinge nennen dürfen.
(twitter fehlt übrigens auf konrad lischkas liste. das liegt wahrscheinlich daran, dass twitter sich seit jahren gegen allzugrosse neugierde, nicht nur amerikanischer behörden, wehrt. twitter finde ich dafür aus anderen gründen opportunitisch.)
peira.org: PRISM und die Aushebelung der Menschenrechte #
martin haase schaut sich barack obamas rede in berlin nochmal an:
Während über die Aufgaben des Staates durchaus diskutiert werden kann, also zum Beispiel über die Gewährleistung von Sicherheit für die Menschen, die in diesem Staat leben, sind die Grundrechte unveräußerlich. Sie darf der Staat nicht in Frage stellen. Daher ist eine Diskussion hier auch nicht möglich, und Späh- und Überwachungsprogramme sind rigoros abzulehnen.
und verlinkt einen text, den gerhart baum nach der rede in die FAZ geschrieben hat:
Ein Kenner der Materie sagte dazu, dass wir unmittelbar vor einem schlüsselfertigen totalitären Staat stehen.
Auch wenn das eine Übertreibung ist, kann man davon ausgehen, dass eine solche Datenbank, die auch Daten der Internet-Konzerne einbezieht, nicht mehr umfassend zu kontrollieren ist, wenn das von amerikanischer Seite überhaupt gewollt ist. Wir sind auf dem Wege zu einem Weltpolizeistaat, der sich über Recht und Gesetz hinwegsetzt.