links vom 05.03.2015

felix schwenzel

  pe­ter­rich­ter.tv: Fla­ke: „Tas­ten­fi­cker“   #

pe­ter rich­ter hat ein paar tas­sen tee mit dem key­boar­der fla­ke von ramm­stein ge­trun­ken und fla­ke hat ein buch ge­schrie­ben. mei­ne lieb­lings­stel­le habe ich ge­fet­tet:

Die Dra­ma­tik, die in die­ser Ge­schich­te liegt, will er jetzt lie­ber schön bei­läu­fig hal­ten. Stimmt ja auch, da­durch wirkt sie stär­ker. Man kann sich vor­stel­len, wie er mit Ramm­stein im Stu­dio sitzt und dar­auf drängt, die­ses oder je­nes bit­te mal lie­ber drin­gend sein zu las­sen. Er selbst be­schreibt sei­nen An­teil an den Songs als den ei­nes Bau­ge­rüs­tes, das am Ende wie­der weg­kommt. Wie soll man sei­ne Hal­tung also nen­nen? Un­ei­tel­keits-Ex­tre­mis­mus?

„tas­ten­fi­cker“ kann man bei ama­zon kau­fen.

  zeit.de: Jus­tiz: Bit­te ent­schul­di­gen Sie, Herr Edathy   #

der bun­des­rich­ter tho­mas fi­scher über den fall edathy und den zu­stand un­se­rers rechts­sys­tems und un­se­re hal­tung zum recht­sys­tem:

Man wagt es kaum zu sa­gen: Viel­leicht soll­te sich der Rechts­staat - je­den­falls vor­läu­fig, bis zum Be­weis des Ge­gen­teils - bei dem Be­schul­dig­ten Se­bas­ti­an Edathy ein­fach ent­schul­di­gen. Er hat, nach al­lem, was wir wis­sen, nichts Ver­bo­te­nes ge­tan. Viel­leicht soll­ten die­je­ni­gen, die ihn gar nicht schnell ge­nug in die Höl­le schi­cken wol­len, vor­erst ein­mal die ei­ge­nen Wichs­vor­la­gen zur Be­gut­ach­tung an die Pres­se über­sen­den.

der text ist mir teil­wei­se et­was zu sar­kas­tisch, aber die stel­len die sach­lich sind, sind ziem­lich le­sens- und be­den­kens­wert.

  pop64.com: Geht los.   #

sag ich und mach ja auch schon ne gan­ze wei­le: ge­hen ist toll. ich lau­fe am wo­chen­en­de ei­gent­lich fast im­mer mei­ne 10tau­send (plus) schrit­te und mitt­ler­wei­le auch un­ter der wo­che öf­ter mal zwi­schen dem wed­ding und mit­te die 7 ki­lo­me­ter zwi­schen zu­hau­se und ar­beit. und es ist gut.

  ni­co­bruen­jes.de: Dead, dead, dead! Goog­le+ is dead!   #

das muss man ja wohl auch mal sa­gen dür­fen.

  ad­week.com: Vin­ce Vaughn and Co-stars Pose for Idio­tic Stock Pho­tos You Can Have for Free | Ad­week   #

das ist die wit­zigs­te film­pro­mo­ti­on die ich seit lan­gem ge­se­hen habe. stock­fo­tos mit ein­ge­shopp­ten hol­ly­wood­schau­spie­ler­ge­sich­tern.

der film (un­fi­nis­hed busi­ness) spielt zum teil in ber­lin und der trai­ler (you­tube-link) ist auch ein biss­chen wit­zig.

  an­mut­und­de­mut.de: a sin­gle stream­li­ned in­stal­la­ti­on   #

wired.com hat sich mal wie­der re­de­si­gned. naja, nach 6 jah­ren mal wie­der. die ers­te web­site die ich vor vie­len jah­ren mit CSS ge­se­hen habe (und näch­te­lang über den quell­text ge­rät­selt habe), hiess da­mals noch hot­wired. und war ganz weit vor­ne. und das was wired.com jetzt ab­ge­lie­fert hat, muss man wohl auch als ganz weit vor­ne be­zeich­nen. ben_ sagt dazu:

Die Wired hat ge­re­launcht. Das De­sign ist schon recht krass, stel­len­wei­se. Aber das ist ja nix Neu­es bei der Wired. Was Neu ist ist die Ma­schi­ne dar­un­ter ...

... our en­gi­neers rol­led out a new­ly uni­fied site ar­chi­tec­tu­re built atop a sin­gle stream­li­ned Word­Press in­stal­la­ti­on. And you did­n't no­ti­ce a hic­cup. May­be you saw that pa­ges loa­ded a touch fas­ter.

Da­mit läuft eine wei­te­re der wich­tigs­ten Web­sei­ten auf Word­press. Sweet.

(sor­ry für das voll­quo­te)

  spie­gel.de: Dis­kus­si­ons­kul­tur im Netz: Deutsch­land, eine Be­lehr­ten­re­pu­blik   #

sa­scha lobo:

In uns* al­len ist ein Leh­rer ver­bor­gen, der be­leh­ren will. Und im Netz darf er end­lich.

auch hier funk­tio­niert die alte in­ter­net-me­ta­pher stras­sen­ver­kehr al­ler­bes­tens. denn die hal­tung vie­ler deut­schen, die sa­scha lobo hier vor al­lem dem netz zu­schreibt, ist auf deut­schen stras­sen seit vie­len jah­ren gut sicht­bar:

wer in deutsch­land im stras­sen­ver­kehr ei­nen feh­ler macht, dem wird nicht aus­ge­wi­chen oder ein­fach ein „ach­tung“ oder „vor­sicht“ zu­ge­ru­fen, son­dern dem wird der feh­ler ag­gres­siv un­ter die nase ge­rie­ben.

(vie­le) deut­sche fah­ren am liebs­ten mit dem zei­ge­fin­ger auto. auch an fuss­gän­ger­am­peln wird der zei­ge­fin­ger nicht nur zum knöpf­chen­drü­cken be­nutzt, son­dern auch al­len rot­ge­hern vor­ge­fuch­telt. wer zu lang­sam fährt, wird dicht be­drängt, wer zu schnell fährt auch mal ger­ne aus­ge­bremst. wer die über­hol­spur et­was zu lan­ge blo­ckiert wird nach dem frei­ma­chen nicht ein­fach zü­gig über­holt, son­dern aus­gie­big dar­auf hin­ge­wie­sen, was für ein depp man ist, wenn man an­de­rer leu­te ge­duld in an­spruch nimmt.

in den USA ist der stras­sen­ver­kehr (bis auf we­ni­ge aus­nah­men in man­chen gross­städ­ten) sehr de­fen­siv, in je­der hin­sicht. in new york city wird zwar viel ge­hupt, aber meis­ten eher im sin­ne von „ach­tung“ als im sin­ne von „du depp“. ganz all­ge­mein wird in den USA sehr sorg­fäl­tig auf schwä­che­re ver­kehrs­teil­neh­mer ge­ach­tet. im zwei­fel hat der fuss­gän­ger der bei rot die stras­se über­quert recht. schwä­che­re ver­kehrs­teil­neh­mer in den USA zu ver­let­zen kann sehr, sehr teu­er wer­den, des­halb spürt man sehr deut­lich dass alle ver­kehrs­teil­neh­mer nach kräf­ten ver­su­chen rück­sicht wal­ten zu las­sen. in deutsch­land ist die hal­tung eher: ich bin im recht, mach dass du weg­kommst du pen­ner.

  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: „Ta­ges­schau“: Po­li­ti­ker ha­ben über Ukrai­ne ge­re­det!   #

bei dem satz muss­te ich la­chen:

Und da­mit zu­rück zu Ul­rich Dep­pen­dorf.

an­sons­ten ist die spra­che der ta­ges­schau, der kor­re­spon­den­ten seit vie­len jah­ren kon­stant die glei­che ge­blie­ben. das be­deu­tet in mei­ner wahr­neh­mung eine frap­pie­ren­de kon­ti­nui­tät: als 6 jäh­ri­ger habe ich bei der ta­ges­schau flos­kel­auf­sa­gung ge­nau so viel ver­stan­den wie als 46jäh­ri­ger.