AGB-pro­ble­me bei der miet­wa­gen­ver­mitt­lung

felix schwenzel in notiert

ich bin nicht der bes­te AGB-le­ser der welt, mir könn­te es auch pas­sie­ren, dass ich AGB mit zwei­fel­haf­ten be­din­gun­gen zu­stim­me.

seit ich aber nach ei­ner miet­wa­gen­ver­mitt­lung über bil­li­ger-miet­wa­gen.de bei ei­nem au­to­ver­mie­ter mit saf­ti­gen, sorg­fäl­tig in den AGB ver­steck­ten zu­satz­prei­sen kon­fron­tiert war (die gan­ze ge­schich­te hier), fra­ge ich mich, wie die zu­stän­dig­kei­ten hier ei­gent­lich ver­teilt sind.

nach dem ab­schluss der miet­wa­gen­ver­mitt­lung bei bil­li­ger-miet­wa­gen.de habe ich die AGB von bil­li­ger-miet­wa­gen.de und car­del­mar zu­ge­schickt be­kom­men. bil­li­ger-miet­wa­gen.de ist der ver­mitt­ler, in den AGB des „ver­an­stal­ters“ steht un­ter an­de­rem:

Ih­ren Miet­ver­trag schlie­ßen Sie vor Ort mit dem durch Car­Del­Mar ver­mit­tel­ten lo­ka­len Au­to­ver­mie­ter zu des­sen Kon­di­tio­nen und Miet­be­din­gun­gen ab (vgl. Zif­fer 11). Bit­te be­ach­ten Sie die In­for­ma­tio­nen in un­se­rem Vou­ch­er und des­sen An­la­gen.

im vou­ch­er, dass uns et­was spä­ter zu­ge­schickt wur­de, wur­den „lo­ka­le miet­be­din­gun­gen“ ein­mal auf deutsch und ein­mal auf eng­lisch auf­ge­führt. dort sind ein paar zu­satz­ge­büh­ren auf­ge­lis­tet, aber kein hin­weis auf zu­sätz­li­che ge­büh­ren und ver­si­che­run­gen für über­see­fahr­ten mit fäh­ren oder was es kos­tet, wenn man wäh­rend der miet­zeit ein ver­kehrs­de­likt be­geht und der straf­zet­tel an den ver­mie­ter geht. am ende, auf eng­lisch und deutsch, steht der hin­weis:

sie­he lo­ka­le Miet­be­din­gun­gen von un­se­rem Part­ner

die lo­ka­len miet­be­din­gun­gen die bil­li­ger-miet­wa­gen.de uns über­mit­telt hat, lau­ten also un­ter an­de­rem: sie­he lo­ka­le miet­be­din­gun­gen, also: „sucht euch das mal selbst raus!“

um die AGB des lo­ka­len au­to­ver­mie­ters zu se­hen, muss man den also di­rekt kon­tak­tie­ren oder des­sen web­sei­te le­sen. in un­se­rem fall war das die fir­ma green mo­ti­on und de­ren AGB be­fin­den sich hier, le­dig­lich auf eng­lisch. die­ser pas­sa­ge in den green mo­ti­on AGB ver­dan­ken wir ei­nen auf­preis auf die knapp 200 euro miet­preis von 400 euro für die be­nut­zung von fäh­ren um auf schot­ti­sche in­seln zu ge­lan­gen:

Over­se­as Use
Green Mo­ti­on ve­hic­les can only be used on the UK main­land. Per­mis­si­on for use in Ire­land* or France will at­tract the fol­lo­wing char­ges

The cost will be cal­cu­la­ted as the Stan­dard ren­tal + £125 surchar­ge + £20 per part ca­len­dar day.

Per­mis­si­on is not assu­red and must be sought from the Green Mo­ti­on sup­p­ly­ing lo­ca­ti­on 7 days pri­or to any over­se­as use. It is the re­spon­si­bi­li­ty of the dri­ver to en­su­re all that all Eu­ro­pean dri­ving re­gu­la­ti­ons are fol­lo­wed in­clu­ding GB sti­ckers plus any man­da­to­ry equip­ment re­qui­red. If pri­or no­ti­ce is not gi­ven then per­mis­si­on at the ren­tal coun­ter may be re­fu­sed.

When a ve­hic­le is ta­ken over­se­as a dai­ly mi­leage li­mit of 90 mi­les will be ap­pli­ed to the EN­TI­RE ren­tal. Mi­leage over the agreed amount with be char­ged at 50 pence per mile.

Green Mo­ti­on are unable to pro­vi­de 'F­rench Air Qua­li­ty Cer­ti­fi­ca­tes' to cus­to­mers wis­hing to dri­ve in Pa­ris, Gre­no­ble or Lyon the­r­e­fo­re fi­nes and po­ten­ti­al char­ges may ap­p­ly. We would re­com­mend you do not dri­ve our ve­hic­les in the­se ci­ties. If you take our ve­hic­le to the­se ci­ties and in­cur a fine then all cos­ts re­la­ting to this fine will need to be co­ver­ed by the hi­rer.

*Ve­hic­les hi­red in Nor­t­hern Ire­land will not at­tract a fee for tra­vel into the Re­pu­blic of Ire­land.

mit die­sen AGB gab es zwei pro­ble­me. das eine: ich habe sie vor­ab nicht ge­le­sen. das an­de­re: hät­te ich sie ge­le­sen, ich hät­te trotz­dem nicht ver­stan­den, dass un­se­re rei­se auch auf die schot­ti­schen in­seln 400 euro ge­kos­tet hät­te (£125 plus 11 × £20).

was das „main­land UK“ ist nicht auf den ers­ten blick er­sicht­lich, auch men­schen die eng­lisch als ers­te spra­che spre­chen dis­ku­tie­ren die­se fra­ge kon­tro­vers im netz.

die de­fi­ni­ti­on von coll­ins sagt:

Eng­land, Wales, and Scot­land ex­clu­ding tho­se ad­ja­cent is­lands go­ver­ned from the main­land

auch wenn die se­ma­tik des coll­ins-le­xi­kons ver­wir­rend ist, of­fen­bar ist es üb­lich das main­land main­land UK im sprach­ge­brauch wie folgt zu nut­zen: main­land uk ist al­les, was man mit dem auto er­rei­chen kann, ohne eine fäh­re zu be­nut­zen.

so oder so er­war­te ich vom ver­mitt­ler oder „ver­an­stal­ter“ ei­nes miet­wa­gens, dass er mich auf sol­che fein­hei­ten hin­weist, denn ganz un­üb­lich dürf­te es nicht sein, dass man als schott­land­ur­lau­ber auch is­lay oder die he­bri­den mit dem miet­wa­gen be­su­chen möch­te.

ent­täusch­te ser­vice­ver­spre­chen sind das eine. ich fra­ge mich aber auch, ob das über­haupt rech­tens ist, dass man sich bei ei­ner miet­wa­gen­ver­mitt­lung die AGB des ei­gent­li­chen ver­mie­ters selbst raus­su­chen muss, im zwei­fel in der lan­des­spra­che des ur­laubs­lan­des?

die car­del­mar AGB sa­gen:

10. Miet­ver­trag
Ih­ren Miet­ver­trag schlie­ßen Sie di­rekt vor Ort mit der lo­ka­len Au­to­ver­mie­tung zu de­ren Kon­di­tio­nen und Miet­be­din­gun­gen ab. Bit­te le­sen Sie den Miet­ver­trag samt Miet­be­din­gun­gen ge­nau durch und be­wah­ren Sie eine Ko­pie auf. Die lo­ka­le Au­to­ver­mie­tung ist Ver­mie­ter des Miet­wa­gens und da­her Ihr An­sprech­part­ner für Leis­tun­gen aus dem Miet­ver­trag, ins­be­son­de­re bei Män­geln am Miet­wa­gen.

den miet­ver­trag der „lo­ka­len Au­to­ver­mie­tung“ ha­ben wir erst vor ort zu ge­sicht be­kom­men, pas­sen ei­nem die kon­di­tio­nen nicht ist es in der re­gel zu spät für eine kos­ten­lo­se oder pro­blem­lo­se stor­nie­rung, zu­mid­nest wenn man ei­nen ver­mitt­ler wie bil­li­ger-miet­wa­gen.de nutzt. der er­laubt eine kos­ten­lo­se stor­nie­rung le­dig­lich bis 24 stun­den vor miet­be­ginn, oder laut aus­sa­ge der hot­line 24 stun­den vor dem ter­min des miet­be­ginns.

die tat­sa­che, dass green­mo­ti­on sich eine völ­lig über­zo­ge­ne „be­ar­bei­tungs­ge­bühr“ von gut 100 euro (84 bri­ti­sche pfund) gönnt ist bei­spiels­wei­se nicht vor­ab zu er­fah­ren. in den AGB von green mo­ti­on AGB steht:

Fi­nes, Pe­n­al­ties and Ad­mi­nis­tra­ti­on Char­ges
It is the re­spon­si­bi­li­ty of each hi­rer to co­ver the cost of any par­king fi­nes and traf­fic vio­la­ti­ons in­clu­ding but not li­mi­t­ed to un­paid tolls and Con­ges­ti­on Char­ges. When fi­nes or traf­fic vio­la­ti­ons oc­cur and a Green Mo­ti­on lo­ca­ti­on is in­vol­ved in ad­mi­nis­te­ring the vio­la­ti­on a ma­nage­ment fee will be char­ged. The char­ge is lo­ca­ti­on spe­ci­fic, plea­se check with the ren­ting branch for de­tails. This is a non wai­vera­ble fee.

die ei­gent­li­chen kos­ten wa­ren erst vor ort zu er­fah­ren. deut­sche miet­wa­gen­an­bie­ter neh­men für die be­ar­bei­tung/wei­ter­lei­tung von straf­zet­teln eben­falls hap­pi­ge ge­büh­ren von um die 20 euro, sixt zum bei­spiel €18,50. aber da kann man den be­trag we­nigs­ten vor­ab le­sen.