karl wer?

felix schwenzel

die be­rich­te der bei­den jour­an­lis­ten matt coo­per und ju­dith mil­ler führ­ten zur ent­tar­nung von va­le­rie pla­me als CIA agen­tin. ein ge­richt woll­te die bei­den mit beu­ge­haft dazu brin­gen ihre quel­len zu nen­nen. ju­dith mil­ler woll­te ih­ren in­for­man­ten schüt­zen und ging vor ein paar ta­gen ins ge­fäng­nis. matt coo­per woll­te nicht ins ge­fäng­nis und nann­te dem ge­richt sei­ne quel­le. die quel­le war laut news­weekdas ge­hirn von ge­or­ge w. bush“, karl rowe.

ich ka­pier das al­les nicht, nur so­viel; „das ge­hirn“ des ame­ri­ka­ni­schen prä­si­den­ten hat of­fen­bar ei­nen ge­heim­nis­ver­rat be­gan­gen, der in den USA streng be­straft wird. ein gros­ses ding also, ein ganz gros­ses, mo­na­te­lang wur­de nach lecks im weis­sen haus ge­sucht. da woll­te ich mal ein biss­chen drü­ber er­fah­ren, eine ein­schät­zung, eine ana­ly­se. pic­tor von laut­ge­ben war ja ge­ra­de mit quer­le­sen be­schäf­tigt, konn­te mir das also nicht er­klä­ren. also mal beim qua­li­täts­jour­na­lis­mus vor­bei­ge­schaut. eine su­che bei der zeit for­dert zum such­wort „rove“ an ers­ter stel­le ei­nen ar­ti­kel von 2003 zu­ta­ge, auf der home­page auch kei­ne er­wäh­nung des na­men „rove“. also zur ta­ges­schau.de. die hat auch nichts ak­tu­el­les zu herrn rove, er­klärt mir aber wie man rich­tig zu re­cher­chie­ren habe:

na klas­se. der spar­gel hat das the­ma nicht mehr auf der ti­tel­sei­te, aber noch ei­nen ar­ti­kel von heu­te mit­tag zum the­ma im ar­chiv, kom­plett im kon­junk­tiv, ohne jeg­li­che be­wer­tung, „Ei­nem Pres­se­be­richt zu­fol­ge...“.

ein­zig die ftd und der ta­ges­spie­gel brin­gen ein paar hin­ter­grün­de.

da ist im deut­schen on­line­jour­na­lis­mus noch reich­lich raum für qua­li­täts­ver­bes­se­rung, sach ich mal mein gros­ses vor­bild zi­tie­rend. da braut sich even­tu­ell eine wa­ter­ga­ti­ge af­fä­re zu­sam­men und hier be­kommt man nix mit. ich lang­wei­le mich so schreck­lich!