quä­len­der pa­thos

felix schwenzel

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wenn man ins kino geht ist man ja mitt­ler­wei­le ge­wohnt als ver­bre­cher be­han­delt zu wer­den. un­ter dem deck­man­tel der auf­klä­rung wird man ver­däch­tigt fil­me „auf­zu­zeich­nen“ oder zu rau­ben, das be­kommt man je­des­mal wenn man um die zehn euro ein­tritt be­zahlt hat mi­nu­ten­lang um die oh­ren ge­hau­en. auf die welt aus­ser­halb des ki­nos be­zo­gen ist das so ähn­lich als ob man beim be­tre­ten ei­ner h und m fi­lia­le am ein­gang von ei­nem si­cher­heits­be­auf­trag­ten eine 3 mi­nü­ti­ge münd­li­che auf­klä­rung se­ner rech­te und pflich­ten an­hö­ren müss­te.

apro­pos h und m (tol­le über­lei­tung!). h und m hat sich ent­schie­den das ki­no­pu­bli­kum nach den „raub­ko­pie­rer wer­den evtl. im knast in den arsch ge­fickt“-hin­wei­sen auch noch ein biss­chen zu quä­len, und zwar ex­akt sechs mi­nu­ten lang. in die­sen sechs mi­nu­ten sieht man ein paar bun­te bil­der von auf­ge­pimp­ten zu­ge­schmink­ten, exo­ti­schen men­schen fo­to­mo­del­len, die un­ter wei­ner­li­cher, vor pa­thos und kitsch trop­fen­der mu­sik (man nennt das r&b) die rah­men­hand­lung von shake­speares ro­meo und ju­lia wild ham­pelnd nach­stel­len. die mu­sik und die um­set­zung ist so un­er­träg­lich, dass sich die sechs mi­nu­ten wie ein vor­ge­schmack auf die höl­le an­fühl­ten.

ir­gend­ein auf si­li­kon- und me­lo­nen­tit­ten spe­zia­li­sier­ter fo­to­graf, da­vid lacha­pel­le, hat die­sen spot ver­bro­chen. da­vid lacha­pel­le ge­hört für die­sen spot ei­gent­lich vor den in­ter­na­tio­na­len ge­richts­hof, we­gen fol­ter und ver­bre­chen ge­gen die mensch­lich­keit und den gu­ten ge­schmack. als stra­fe schla­ge ich 24 stun­den straf­be­schal­lung mit de­sti­nys child oder den fu­gees vor.

wer sich au­to­ag­gres­siv be­tä­ti­gen möch­te, kann sich die scheis­se bei h und m an­gu­cken (vor­sicht flas­his­mus!).

die lob­hud­de­li­ge pres­se­mel­dung wur­de na­he­zu un­ver­än­dert vom stan­dard.at und die­pres­se.com über­nom­men. bäh. was ne scheis­se.