me­dia markt sorgt für recht und ord­nung

felix schwenzel

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der me­dia-markt „über­zieht ei­nem Zei­tungs­be­richt zu­fol­ge vor al­lem In­ter­net-Shops mit ei­ner Wel­le von Ab­mah­nun­gen“. der me­dia-markt fühlt sich dazu be­ru­fen für recht, ord­nung, or­dent­li­chen wett­be­werb und ver­brau­cher­schutz zu kämp­fen in­dem er „meh­re­re Hun­dert On­line-Händ­ler“ mit ab­mah­nun­gen über­zieht. schuld sind die ab­ge­mahn­ten selbst­ver­ständ­lich selbst:

Ein Kon­zern­spre­cher mach­te in der „F.A.S.“ für die ju­ris­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen die Wett­be­wer­ber ver­ant­wort­lich, „die ge­gen or­dent­li­ches Kauf­manns­ge­ba­ren und gel­ten­des Recht glei­cher­ma­ßen ver­sto­ßen, da­durch ihre Kun­den täu­schen und sich un­recht­mä­ßig ei­nen Wett­be­werbs­vor­teil er­schwin­deln“.

und apro­pos „saue­rei“, die ver­hand­lung rain­er­sacht vs. stein­hö­fel steht auch bald an. rai­ner hat noch ei­nen ar­ti­kel zum the­ma ab­mah­nun­gen on­line ge­stellt:

Was den neun­zi­ger Jah­ren der Rin­der­wahn, ist dem be­gin­nen­den drit­ten Jahr­tau­send der Ab­mahn­wahn.
[…]
In Wir­lich­keit geht es nur um eins: KRI­TI­SCHE STIM­MEN MUND­TOT MA­CHEN!!! Al­les an­de­re ist nur vor­ge­scho­be­nes ju­ris­ti­sches Ge­seie­re.

das mund­tot ma­chen ist, so scheint es, die eine sei­te der me­dail­le, die an­de­re ist in 99,99% der fäl­le die un­fä­hig­keit der ab­mah­nen­den zur kom­mu­ni­ka­ti­on.

die jus­tiz­mi­nis­te­rin bri­git­te zy­pries er­giesst sich zwar in wortschwäl­len, han­delt aber im­mer noch nicht um die­sen ar­beits­be­schaf­fungs­mass­nah­men für ju­ris­ten ei­nen rie­gel vor­zu­schie­ben. gul­li.com:

Die Jus­tiz­mi­nis­te­rinfor­der­te ver­gan­ge­nen Mai, Aus­wüch­se des Ab­mahn­un­we­sens im Netz zu­rück­zu­stut­zen. „Ein­fach ge­la­ger­te Fäl­le mit ei­ner nur un­er­heb­li­chen Rechts­ver­let­zung dür­fen nicht mehr als 50 bis 100 Euro für Ab­mah­nung und An­walt nach sich zie­hen“, so die Mi­nis­te­rin vor dem An­walts­tag.

don dah­l­mann fängt der­weil hier an ab­mah­nun­gen zu sam­meln.

[nach­trag]
sie­he auch la deut­sche vita, bzw. den ei­nen oder an­de­ren track­back.

[nach­trag 05.11.2006]

ge­org meck in der fas über­schreibt heu­te ei­nen ar­ti­kel in der frank­fur­ter all­ge­mei­nen sonn­tags­zei­tung (auf den sich spon be­zog) mit „»Die größ­te Saue­rei des Jah­res«“:

Der Me­dia-Markt über­zieht Händ­ler mit Ab­mah­nun­gen. An­ge­grif­fen wer­den mit­tel­stän­di­sche Ge­schäf­te, vor al­lem On­line-Shops. Und im­mer vor­ne­weg: An­walt Joa­chim Ni­ko­laus Stein­hö­fel. Des­sen Kanz­lei schießt mit al­lem, was das Ge­setz an Mu­ni­ti­on her­gibt. „Die ver­su­chen den Wett­be­werb mit dem Wett­be­werbs­recht zu zer­stö­ren“, klagt Joa­chim Eh­mann, Ge­schäfts­füh­rer des In­ter­net­händ­lers Com­tech. Neun Ver­fah­ren hat er im Mo­ment am Hals - we­gen Ver­ge­hen wie zum Bei­spiel je­nem, daß er ein Pro­dukt als „viel­fa­chen Test­sie­ger“ be­wor­ben hat, ohne die ex­ak­te Aus­ga­be des Test­hef­tes an­zu­ge­ben. Prompt mahn­te ihn Stein­hö­fel ab. „Das kos­tet mich viel Zeit und viel Geld“, sagt Eh­mann. (wei­ter­le­sen)
die gröss­te saue­rei des jah­res?