track­back oder wie man hib­be­lig ra­dio macht

felix schwenzel

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sams­tag war ich ja bei john­ny im ra­dio-stu­dio und schrob dar­über be­reits kurz. das ers­te mal, dass ich in so ei­nem stu­dio war. das stu­dio selbst ist am arsch der welt, in ba­bels­berg, ein klei­nes, nachts bei­na­he un­be­leuch­te­tes dorf, ca. 30 s-bahn-mi­nu­ten aus­ser­halb von ber­lin. dort liegt ein rie­si­ger stu­dio­kom­plex in dem der gan­ze rbb-hör­funk sitzt. bier gibt es dort am wo­chen­en­de nicht, will man sei­ne ner­vö­si­tät vor der sen­dung et­was be­ru­hi­gen, muss man 15 mi­nu­ten zu fuss zu ei­nem der bei­den bahn­hö­fe lau­fen.

das stu­dio von fritz in dem track­back pro­du­ziert wird sind im prin­zip 4 räu­me von de­nen am sams­tag 2 be­nutzt wer­den. vor­ne sit­zen 3 leut­chen rum und gu­cken in die röh­re, also auf com­pu­ter-bild­schir­me. eine da­von ist die nach­rich­ten-spre­che­rin, die wohl auch gleich­zei­tig die nach­rich­ten-re­dak­teu­rin ist, die bei­den an­de­ren ma­chen ir­gend­was an­de­res. frag mich nicht was. john­ny wu­sel­te schon um vier­tel vor sechs hib­be­lig im stu­dio rum in dem ein rie­si­ger tisch steht und 5 gi­gan­ti­sche mi­kro­fon­ar­me rum­hän­gen. aus­ser­dem ganz vie­le bild­schir­me, reg­ler und käs­ten (john­ny hat das letz­te wo­che mal ge­filmt). wäh­rend der sen­dung hech­tet john­ny von bild­schirm zu bild­schirm, spielt an reg­lern rum, legt cds ein und spricht ab und an ins mi­kro. manch­mal schreibt er was ins track­back-blog rein, liest kom­men­ta­re und re­gelt dann wei­ter. der ab­lauf der sen­dung scheint grob fest­zu­ste­hen, aber was er spielt, wie lan­ge er plau­dert scheint er spon­tan zu ent­schei­den. da er sich die ar­beit der song-rei­hen­fol­gen-fest­le­gung nicht vor­her macht muss er also je­den song ma­nu­ell ein­stel­len und in den ab­lauf­plan im blog ein­tra­gen. eine hei­den­ar­beit die schon beim zu­gu­cken stress ver­ur­sacht.

im­mer um kurz vor halb kommt die nach­rich­ten­spre­che­rin ins stu­dio, stellt sich ge­gen­über von john­ny an den tisch, spannt ein dina4-blatt in ei­nen hal­ter ein und liest um punkt halb da­von ab, im ste­hen und den kopf nach oben ge­neigt, um das sehr hoch hän­gen­de blatt ab­le­sen zu kön­nen. die jin­gles zwi­schen den mel­dun­gen und für den ver­kehr und das wet­ter spielt sie an drei knöp­fen selbst ab, eben­so spielt sie kor­re­spon­den­ten-be­rich­te selbst ein, ge­nau­so wie john­ny al­les sel­ber re­gelt. re­gie is nicht.

ges­tern ka­men dann so ge­gen 19 uhr die ohr­boo­ten ins stu­dio, stell­ten zwei kis­ten in die ecke und zwei key­boards auf den stu­dio tisch und fin­gen nach mehr oder we­ni­ger so­fort an mit john­ny zu plau­dern und da­nach — ohne sound­check oder sonst­was — an zu spie­len. fas­zi­nie­rend was da­bei her­aus­kam. man kann das im pod­cast der sen­dung hö­ren oder hier mit ei­nem N93 auf­ge­nom­men oder hier mit ei­nem N70 auf­ge­nom­men auf vi­deo se­hen.

nach der sen­dung setzt john­nys sich an ei­nen pc im vor­raum und schnei­det den pod­cast und fährt nach­hau­se. sehr un­prä­ten­ti­ös die­ses ra­dio-zeugs.

p.s.: das vi­deo habe ich ges­tern im ma­no­lo ver­sucht bei se­ven­load hoch­zu­la­den. mir ist se­ven­load sym­pa­thisch, aber nach drei uploads die alle mit „alle uploads wa­ren er­folg­reich” quit­tiert wur­den ohne er­geb­niss habe ich dann doch ent­nervt auf­ge­ge­ben und den scheiss ver­sucht bei you­tube hoch­zu­la­den. das flupp­te auch nicht. vi­deou­pload braucht of­fen­bar ne sta­bii­le, flot­te lei­tung. mit ner sta­bi­len lei­tung klapp­te es bei se­ven­load to­tal rei­bungs­los, auch das um­ko­die­ren war in­ner­halb we­ni­ger mi­nu­ten er­le­digt. you­tube kaut im­mer noch an dem vi­deo. in­ter­es­sant fin­de ich üb­ri­gens, dass das mit dem N70 auf­ge­nom­me­ne vi­deo mit sei­nen 9,9MB fast bes­ser aus­sieht als das mit dem N93 auf­ge­nom­me­ne mit sei­nen 87,2MB.