aprés dld

felix schwenzel

das glän­zen in den au­gen der „spea­k­ers” und mo­de­ra­to­ren be­schreibt ste­fan nig­ge­mei­er pri­ma in der faz. wit­zig fin­de ich den letz­ten ab­satz über lin­da stones vor­trag:

Ei­nen be­mer­kens­wer­ten Kon­tra­punkt zu all der Eu­pho­rie setz­te die Au­torin Lin­da Stone, die in lei­ten­den Po­si­tio­nen bei Ap­ple und Mi­cro­soft ge­ar­bei­tet hat. Sie be­schrieb, wie vie­le der hy­per­ak­ti­ven mo­der­nen Men­schen heu­te un­un­ter­bro­chen ver­bun­den sind, ihre Han­dys nicht aus­schal­ten kön­nen, aus Angst, et­was zu ver­pas­sen, nach E-Mails, Nach­rich­ten, Blog-Ein­trä­gen su­chen oder sie selbst schrei­ben. „Kon­ti­nu­ier­li­che teil­wei­se Auf­merk­sam­keit“ nennt sie die­ses Ver­hal­ten, das süch­tig ma­che, weil der Mensch dau­ernd Stress­hor­mo­ne frei­set­ze - auf der Su­che nach ei­nem Im­puls, ei­ner Nach­richt, auf die er re­agie­ren müs­se, und zwar so­fort. Ein „künst­li­ches Ge­fühl an­dau­ern­der Kri­se“ ent­ste­he so. Die Fä­hig­keit, ech­te Kri­sen zu er­ken­nen, ab­zu­schal­ten, sich zu kon­zen­trie­ren und Be­zie­hun­gen mit Be­deu­tung zu pfle­gen, ver­küm­me­re. Auf Dau­er sei das un­pro­duk­tiv und un­be­frie­di­gend.

Wäh­rend sie das er­zähl­te, tipp­ten die Zu­hö­rer vor ihr in ihre Lap­tops, schrie­ben Blog-Ein­trä­ge und E-Mails, check­ten ihre Nach­rich­ten und kon­trol­lier­ten ihre Black­ber­rys. (quel­le)

wenn ich mich recht er­in­ne­re habe ich wäh­rend lin­da stones vor­trag, den ich aus ak­kus­ti­schen grün­den un­er­träg­lich fand, ne­ben ste­fan nig­ge­mei­er, dem pop­kul­tur­jun­kie und fran­ziskript ge­ses­sen und mich mit ih­nen un­ter­hal­ten. wie ste­fan es da noch ge­schafft hat zu­zu­hö­ren? eine son­der­be­ga­bung wahr­schein­lich.

wun­der­bar fand ich es auch fa­bi­an mohr zu tref­fen der auf dem dld sein neu­es te­le­ob­jek­tiv aus­pro­bier­te und wun­der­ba­re fo­tos da­mit pro­du­zier­te und fli­cker­te.

von te­gel bin ich heu­te abend mit ste­fan nig­ge­mei­er und nem taxi ge­fah­ren. wir sag­ten dem ta­xi­fah­rer, dass es zu­erst in den prenz­lau­er­berg gin­ge und dann wei­ter nach fried­rich­hain. der ta­xi­fah­rer un­ter­brach wäh­rend der fahrt ir­gend­wann un­ser rum­ge­blö­del auf der rück­bank und frag­te:
- „hab ich das rich­tig ver­stan­den, sie fah­ren in den prenz­lau­er berg, sie nach fried­richs­hain und be­zah­len dort, ich gebe ih­nen ne quit­tung und muss nix aus­ein­an­der­di­vi­die­ren?”
- „ja.”
- „ent­schul­di­gen sie bit­te ich muss mal kurz te­le­fo­nie­ren, 5 se­kun­den, ist sonst nicht mei­ne art, sie kön­nen ru­hig wei­ter re­den, ent­schul­di­gen sie … [rö­delt am han­dy] sie sind üb­ri­gens in 24 mi­nu­ten in fried­richs­hain … [rö­delt wei­ter am han­dy] [hält das han­dy ans ohr] […] HAL­LO MUT­TI! ICH BIN UM SIE­BEN ZU­HAU­SE! JA. JA, ICH MUSS NUR NOCH KURZ IN­NEN FRIED­RICHS­HAIN UND BIN DANN GLEICH DA! TSCHÜHÜS!”

[nach­trä­ge]
mit jan schmidt zu plau­dern war ein ver­gnü­gen.

und noch ein paar links: