ideen

felix schwenzel

vor etwa 6 jah­ren hat­te ich die idee für die huf­fing­ton post. qua­si. wir soll­ten da­mals die web­sei­te für ein neu­es ma­ga­zin kon­zi­pie­ren und bau­en und ich dach­te, es kön­ne eine gute idee sein auf der site au­toren, aber auch pro­mi­nen­te, dazu zu mo­ti­vie­ren, über das was sie ken­nen, lie­ben oder has­sen schrei­ben zu las­sen und so et­was über das ge­druck­te heft hin­aus­ge­hen­de zu schaf­fen. die idee schei­te­r­erte nicht nur an un­se­rer man­geln­den ver­net­zung mit pro­mi­nen­ten oder in­ter­es­san­ten, schreib­wil­li­gen per­so­nen, son­dern über­leb­te auch das ers­te brain­stor­ming nicht. es blieb eine idee von vie­len an­de­ren, die auf der hand lag, in den letz­ten 6 jah­ren wahr­schein­lich von 2000 men­schen ge­dacht wur­de und nur von frau huf­fing­ton so um­ge­setzt wur­de, dass sie am ende zu ei­ner rea­li­sier­ten, gran­dio­sen idee wur­de.

das ist das elend an ideen. wenn man nicht weiss wie man sie um­setzt, aus ih­nen geld mel­ken kann oder sorg­fäl­tig gross­zieht dass sie re­le­vant und wahr­nehm­bar wer­den, sind sie nicht viel wert. ideen müs­sen um­ge­setzt, aus­for­mu­liert und gross­ge­zo­gen wer­den um zu ei­ner ech­ten, brauch­ba­ren idee zu wer­den.

an­fang de­zem­ber hat­te ich eine idee, dis­ku­tier­te sie mit ein paar leu­ten die ich schät­ze, ver­gass sie über weih­nach­ten und mei­ne hoch­zeit wie­der und wur­de heu­te wie­der von mei­nem feed­rea­der und ein paar as­so­zia­tio­nen dar­an er­in­nert. da ich von an­fang an nicht wuss­te, was ich mit der idee ma­chen soll­te und vor al­lem nicht wuss­te ob ich die kraft und en­er­gie hät­te sie gross­zu­zie­hen, dach­te ich von an­fang an dar­über nach sie ein­fach auf­zu­schrei­ben und zu ver­öf­fent­li­chen. heu­te riet mir je­mand ge­nau das zu tun, also ma­che ich es jetzt.

die idee kam mir beim durch­blät­tern ir­gend­ei­ner FAS im de­zem­ber. den ar­ti­kel fin­de ich na­tür­lich bei faz.net nicht mehr, macht abr auch nix. es ging um die auf le­bens­mit­tel auf­ge­druck­te nähr­stoff-am­pel ge­gen die sich die le­bens­mit­tel­in­dus­trie seit jah­ren er­folg­reich wehrt. und um ir­gend­ei­ne nähr­wert-for­mel die ein wis­sen­schaft­ler sich aus­ge­dacht hat, die ein­fach si­gna­li­siert „ge­sund“ oder „fett­ma­chend“ und die na­tür­lich auch nicht in na­her zu­kunft auf le­bens­mit­teln er­schei­nen wird.

ix hat­te dann die idee, ana­log zu ei­ner an­droid ap­pli­ka­ti­on, die ei­nem glau­be ich prei­se und ver­gleichs­tests lie­fert, so­bald man den strich­code scannt, bzw. fo­to­gra­fiert. war­um nicht eine mo­bi­le ap­pli­ka­ti­on bau­en die die strich­codes von le­bens­mit­teln scannt und in ei­ner (on­line-) da­ten­bank nach­schaut wie die nähr­wer­te sind und ei­nem das nach dem scan so­fort an­zeigt.

in der da­ten­bank könn­ten dann, bei­spiels­wei­se, die nähr­stoff-am­pel ab­ge­spei­chert sein, aber auch die ka­lo­rien pro pa­ckung, por­ti­on oder 100 gramm, weight-wat­cher-punk­te oder an­de­re zau­ber­for­meln. also qua­si point’n’click um an neu­tra­le nähr­stoff­in­for­ma­tio­nen zu kom­men.

die da­ten­bank wird aus vor­han­de­nen (strich­code-) da­ten­ban­ken und be­nut­zer-ein­ga­ben ge­ne­riert. viel­leicht kann man auch part­ner ge­win­nen wie food­watch, das ge­sund­he­ist­mi­nis­te­ri­um, weight-wat­chers, wha­te­ver. aber vor al­lem soll­ten die be­nut­zer (eine com­mu­ni­ty) die da­ten pfle­gen, mo­di­fi­zie­ren und an­pas­sen kön­nen.

und huch, wie das mit ideen so ist, manch­mal hat­te sie schon je­mand an­ders. bei co­de­check.info muss man den EAN-code noch per hand ein­ge­ben, statt ihn fo­to­gra­fie­ren oder scan­nen zu kön­nen (oder nen lap­top mit web­cam und in­stal­lier­tem flash da­bei­ha­ben). aber es geht im prin­zip.

was na­tür­lich fehlt, ist die ein­fa­che be­nut­zung und die ein­fa­che prä­sen­ta­ti­on der er­geb­nis­se ohne viel blah­blah.

in spä­te­ren aus­bau­stu­fen der platt­form und der mo­bi­len ap­pli­ka­ti­on könn­te man auch per ein­fa­chem strich­code-scan al­les was man an ei­nem tag ge­ges­sen hat zu­sam­men­kli­cken, fo­tos von sa­chen die man ass und die noch nicht in der da­ten­bank sind in sein ac­count hoch­la­den und am ende sei­ne ka­lo­rien-, bal­last­stoff- oder vit­amin-sta­tis­tik ab­ru­fen. ka­lo­rien-zäh­len mit dem han­dy.

fas­zi­nie­rend find ich vor al­lem die kern­idee. so ein ge­rät kann — ein­fa­che be­die­nung vor­aus­ge­setzt — eine art „aug­men­ted rea­li­ty“, ei­nen vir­tu­el­len over­lay aus dem in­ter­net auf die rea­li­tät er­zeu­gen.

naja. wie ge­sagt ist halt ne idee. viel­leicht soll­te ich mal an­fan­gen pro­gram­mie­ren zu ler­nen?