wolf schnei­der fin­det sich rich­tig gut

felix schwenzel

in ei­nem re­la­tiv „ufer­lo­sen“ mee­dia in­ter­view lobt wolf schnei­der mehr­fach sei­nen ex­zel­len­ten zu­gang zur ju­gend und schluss­fol­gert ganz un­be­schei­den:

Dass Groß­vä­ter und En­kel häu­fig eine herz­li­che­re Be­zie­hung ha­ben als Vä­ter und Söh­ne ist ja be­kannt, und of­fen­bar kommt mei­ne ver­hält­nis­mä­ßig le­ben­di­ge und un­ge­heu­er er­fah­rungs­ge­sät­tig­te Art bei jun­gen Leu­ten ganz gut an.

ich habe mir jetzt noch­mal die­ses vi­deo an­ge­se­hen (in dem er, un­ter an­de­rem mir rät, vor dem schrei­ben zu den­ken) und habe da­nach ein biss­chen la­chen müs­sen. vor al­lem habe ich be­merkt, dass ich of­fen­sicht­lich nicht mehr ganz jung bin.

im­mer­hin war die idee steif vor der ka­me­ra sit­zend vor­ge­schrie­be­ne tex­te vor­zu­le­sen nicht von ihm selbst, son­dern von schü­lern der hen­ri-nan­nen-schu­le, die, laut wolf schnei­der, sei­ne art mit ih­nen zu re­den so fan­den, „dass sie mein­ten, das soll­te man in ei­nem Vi­deo-Blog brin­gen.“ ich bin mir nicht ganz si­cher ob wolf schnei­der dazu neigt, sich durch ein biss­chen lob selbst zu über­schät­zen, ob er so eine art lob-fi­scher ist oder ob er sich lob ger­ne zu­recht­schnei­dert.

klar ist, er lobt und wie­der­holt sich ger­ne selbst:

  • „Ich weiß ge­nau, wie [jun­ge Men­schen] ti­cken und wo sie der Schuh drückt.“
  • „In­so­fern hal­te ich mich für mo­dern und ak­tu­ell.“
  • „Ich hal­te mich in­so­fern für sehr mo­dern.“
  • „In­so­fern hal­te ich mein Buch für sehr mo­dern.“
  • [über sich selbst:] „In der Sum­me von Er­fah­rung und Prä­senz ist die­sem 84jäh­ri­gen kei­ner über – wenn es um die Kunst geht, ge­le­sen zu wer­den.“

mit die­ser rie­sen­por­ti­on ei­gen­lob und ge­schwät­zig­keit gin­ge er glatt als blog­ger durch.


[nach­trag 20.03.2010, 13:45h]
chris­ti­an ja­ku­betz wid­met sich gleich zwei­mal ( 19. und 20. märz ) dem the­ma wolf schnei­der und der ge­schwät­zig­keit.