holz

felix schwenzel

kürz­lich lag im trep­pen­haus mei­nes ar­beits­plat­zes meh­re­re gro­be bau-sperr­holz­plat­ten rum. das gan­ze trep­pen­haus war da­durch mit dem ge­ruch von frisch ge­schnit­te­nem holz er­füllt. der ge­ruch er­in­ner­te mich an mei­ne zeit als schrei­ner und vor al­lem dar­an, wie sehr ich den ge­ruch von frisch ver­ar­bei­te­tem holz lie­be.

je mehr ich über den ge­ruch von holz nach­den­ke, des­to mehr ge­rü­che aus mei­ner zeit als schrei­ner (und da­vor als zivi in der holz­werk­statt in sas­sen) fal­len mir wie­der ein. ei­gent­lich riecht in ei­ner schrei­ne­rei fast al­les gut, das fällt ei­nem be­son­ders dann auf, wenn man mal in ei­ner me­tall­werk­statt oder au­to­werk­statt war.

zum bei­spiel die ge­rü­che der ver­schie­de­nen holz­sor­ten, wenn man sie schleift oder sägt. kie­fer, lär­che oder ei­che ha­ben alle sehr ei­ge­ne ge­rü­che. der ge­ruch ei­ner (heis­sen) fur­nier­pres­se nach leim, span­plat­te und eben dem fur­nier hat et­was ganz spe­zi­el­les. selbst die che­mi­schen hilfs­mit­tel, die harz­lö­sen­den holz­gleit­mit­tel oder ni­t­ro la­cke zum la­ckie­ren roch ich im­mer ger­ne. la­cke auf acryl­ba­sis konn­te ich nie lei­den, aber die wur­den in der werk­statt in der ich mei­ne aus­bil­dung ab­sol­vier­te auch nur ein­mal ver­wen­det, als ein lehr­ling da­mit au­to­tei­le la­ckier­te.

üb­ri­gens konn­te man den schleif­staub der sich im lau­fe ei­nes ar­beits­ta­ges in der nase sam­mel­te, her­vor­ra­gen­den holz­kitt her­stel­len.