ham­burg

felix schwenzel

heu­te nach der ar­beit hat­te ich den un­still­ba­ren drang ein­kau­fen zu ge­hen. also raus aus den home-of­fice-kla­mot­ten, rein in den an­zug und die s-bahn. zu­erst bei bud­ni­kow­ski voll­korn-ge­döns für mein mor­gend­li­ches müs­li ge­kauft, old-spi­ce-deo ge­kauft (was ich nicht erst seit der old-spi­ce-you­tube-kam­pa­gne kau­fe, son­dern seit jah­ren kau­fe, weil mich der ge­ruch an mei­ne zeit als aus­tausch­stu­dent in den USA er­in­nert). da­nach im asia-la­den am bahn­hof so­ja­sos­se, chi­li-sos­se, ko­kos­milch und cur­ry-pas­te ge­kauft und dann ent­schie­den, statt mit der bahn zu fuss zu­rück zu den lan­dungs­brü­cken zu lau­fen.

am chi­le-haus mal am neu­en rach-re­stau­rant, dem „slow­man“ vor­bei­ge­lau­fen, das bei qype er­staun­li­cher­wei­se schon re­la­tiv vie­le re­views ge­sam­melt hat. den na­men find ich ziem­lich be­scheu­ert, hört sich an wie re­stau­rant mit lah­men kell­nern.

auch der schnitt des re­stau­rants scheint sub­op­ti­mal. dort wo man auf dem foto den re­stau­rant­na­men sieht klebt ein zet­tel, man sol­le doch bit­te den ein­gang „an der spit­ze des chi­li-hau­ses“ be­nut­zen. wo auch im­mer die ist. die kar­te sah gut aus und im la­den die leu­te rum­ste­hen zu se­hen, die man aus dem fern­se­hen kennt (ich guck die sen­dung ger­ne) hat­te was ei­gen­tüm­lich pa­pa­raz­zi-ar­ti­ges und rea­li­täts-ver­schie­ben­des. fo­tos von den na­sen hab ich kei­ne ge­macht, aber ir­gend­wann wer­de ich da mal es­sen ge­hen.

da­nach bin ix vor­bei an den spie­gel-ver­lags-hoch­häu­sern rich­tung spei­cher­stadt ge­lau­fen. mei­ne güte. jour­na­lis­ten se­hen nicht nur aus wie leh­rer, auch ihre le­bens­räu­me glei­chen de­nen von leh­rern. man denkt ja im­mer, das cha­os, der schmutz und die ka­putt­heit und ab­ge­ranzt­heit von schu­len lie­ge an den rück­sichts­lo­sen und zum van­da­lis­mus nei­gen­den schü­lern, aber jour­na­lis­ten schaf­fen es ihre bü­ros auch ohne schü­ler ab­zu­ran­zen. beim vor­bei­lau­fen an der spie­gel-kan­ti­ne ist mir dann auch klar ge­wor­den, war­um man­che spie­gel-jour­na­lis­ten so schrei­ben wie auf koks. oran­ge macht of­fen­bar grös­sen­wahn­sin­nig.

zur spei­cher­stadt hin stol­pert man über lau­ter bau­stel­len. hoch­was­ser­schutz-mau­ern, brü­cken­sa­nie­run­gen und über al­lem thro­nend die philar­mo­nie. ich mag den ent­wurf ja ganz ger­ne, aber die ver­zo­ge­nen, teil­wei­se ge­öff­ne­ten fens­ter se­hen ir­gend­wie ka­putt und aus­ver­se­hen an­ge­lau­fen aus. zu­min­dest nicht wie auf den ent­wurfs­zeich­nun­gen. aber auf die roll­trep­pe freu ich mich trotz­dem.

ne­ben den bau­stel­len, stol­pert man zwi­schen dem spie­gel-ver­lag und den lan­dungs­brü­cken stän­dig über ska­ter. als ich frü­her ein skate­board be­nutzt habe, habe ich es als trans­port­mit­tel be­nutzt, qua­si für den kom­bi­ver­kehr: bus und bahn, fuss und roll. die jun­gen men­schen heu­te be­nut­zen skate­boards als mit­tel sich ele­gant auf die fres­se zu le­gen, zu sprin­gen und stadt­mö­bel zu zer­krat­zen.

und: eher als das vor­an­kom­men, scheint bei den mo­der­nen be­nut­zern von skate­boards das fest­hal­ten im vor­der­grund zu ste­hen.

um die lan­dungs­brü­cken her­um gibt es ei­ni­ge ei­gen­tüm­li­che kir­chen. eine fin­ni­sche, eien schwe­di­sche, eine dä­ni­sche see­manns­kir­che, aber auch eine fluss­schif­fer­kir­che. die hat in den letz­ten mo­na­ten of­fen­bar kräf­tig ex­pan­diert. habe ich hier frü­her nur ein kir­chen­schiff ge­se­hen (dop­pel­deu­tig­keit ga­lo­re!), ha­ben die jetzt auch noch ei­nen ver­wal­tungs­trakt und in­nen­hof ins was­ser ge­setzt. am geld scheints nicht zu man­geln.

da­nach vor­bei am gru­ner und jahr ge­bäu­de, dass um 17:30 wirk­te als sei dort ge­ra­de eine leh­rer­kon­fe­renz zu ende ge­gan­gen (den witz hab ich so­eben zum letz­ten mal ge­macht, ver­spro­chen). an der rück­sei­te vom G&J-ge­bäu­de stieg rauch auf, aber auch bra­ten­duft und alt­wei­ber­som­mer-stim­mung.

kurz be­vor ich wie­der zu­hau­se war, be­merk­te ich dann, dass ich die gan­ze tour mit of­fe­ner hose rum­ge­lau­fen war. nächs­tes mal fahr ich wie­der bahn.