vet­ter, buz­zi, buz­zi, joop, kau­litz, dr. na­kamats und hun­dert­pfund

felix schwenzel

udo vet­ter hat hier (bei ca. 23 mi­nu­ten) ein paar sehr net­te sa­chen über die­ses blog und mich ge­sagt. ein biss­chen muss­te ich auch la­chen, als udo sich auf die fra­ge, ob „man“ mich we­gen mei­ner „flot­ten sprü­che“ auch schon mal „raus­pau­ken“ müs­se wei­ger­te über man­dan­ten­ver­hält­nis­se zu re­den.

udo mein­te auch, dass mei­ne klein­schrei­bung „schwer er­träg­lich“ und ein gros­ser feh­ler sei. Zur Fei­er des Ta­ges wer­de ich zu­nächst die nächs­ten zehn Ar­ti­kel in or­dent­li­cher Gross- und Klein­schrei­bung ver­fas­sen. Mit kor­rek­ter Recht­schrei­bung oder Zei­chen­set­zung wer­de ich nicht die­nen kön­nen, die kann ich näm­lich nicht.

Trotz­dem noch­mal ein zwei Wor­te zur Klein­schrei­bung. Ei­ner­seits fin­de ich sie seit ich Otl Ai­cher las ein­fach wun­der­schön. Ai­cher schrob ja alle sei­ne Bü­cher in kon­se­quen­ter Klein­schrei­bung, zu­min­dest die, die ich las. An­de­rer­seits soll­te man sei­ne ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen von Schön­heit an­de­ren nicht über­mäs­sig auf­zwin­gen. Dann wie­der­um, habe ich nie das Be­dürf­nis ver­spürt, das zu ma­chen was an­de­re von mir er­war­ten, im Ge­gen­teil, ich schrei­be hier ge­nau das was mich in­ter­es­siert — was ja auch der Reiz an die­sem Blog­dings ist. Et­was zu po­le­misch viel­leicht, habe ich die Klein­schrei­bung auch hin und wie­der als hoch­ef­fek­ti­ven „Arsch­loch­fil­ter“ wahr­ge­nom­men. Mit an­de­ren Wor­ten, hier le­sen (ver­mut­lich) vor al­lem Leu­te mit, die das was ich schrei­be in­ter­es­siert und nicht wie gross oder klein ich es schrei­be.

Wie ge­sagt, ich pro­bie­re es mal mit Gross- und Klein­schrei­bung — aus­ser, was ich nicht wirk­lich er­war­te, es outen sich mehr als 10 Fans mei­ner Klein­schrei­bung in den Kom­men­ta­ren.


Die­ses Vi­deo aus der ers­ten Staf­fel der Mup­pets-Show fasst un­ge­fähr al­les das zu­sam­men, was ich bis vor ein paar Jah­ren zum The­ma Öf­fent­lich­keit, Pri­vat­s­hä­re, In­ter­net und Preis­ga­be von per­sön­li­chen In­for­ma­tio­nen ge­dacht habe. Kurz: je mehr In­for­ma­tio­nen man über sich selbst preis­gibt, des­to un­kla­rer wird das was wahr ist. Bis vor kur­zem glaub­te ich, dass man die Men­schen mit In­for­ma­tio­nen über sich selbst zu­kip­pen kann und es da­mit im­mer schwe­rer wird die ei­gent­li­che Sub­stanz da­hin­ter klar zu er­ken­nen. Seit­dem Goog­le die Kraft des Bru­te-Force Da­ten­mi­nings und der Al­go­rith­men da­hin­ter im­mer ein­drucks­vol­ler de­mons­triert, den­ke ich lang­sam an­ders dad­rü­ber.

Aus die­sem und ein paar an­de­ren Grün­den habe ich üb­ri­gens seit ein paar Jah­ren äus­serst gute Er­fah­run­gen da­mit ge­macht, Ar­ti­kel auf wir­res.net die äl­ter als drei Jah­re sind für die Goog­le-In­de­xie­rung zu sper­ren. Mit an­de­ren Wor­ten, Ar­ti­kel auf wir­res.net die äl­ter als drei jah­re sind, sind über Goog­le (und alle Such­ma­schi­nen die sich an die Ro­bots-An­wei­sun­gen hal­ten) nicht mehr auf­find­bar. Ei­ner­seits bil­de ich mir ein, dass mich die­se Mass­nah­me das eine oder an­de­re mal da­vor be­wahrt hat Udo Vet­ters Diens­te in An­spruch zu neh­men, an­de­rer­seits müs­sen Goog­le und sei­ne Be­nut­zer ja nicht al­les von mir wis­sen.


Frie­de­mann Ka­rig schreibt äus­serst dif­fe­ren­ziert und un­knü­we­rig über Wol­fang Joop und Bill Kau­litz die kürz­lich ir­gend­wann mal ge­mein­sam durch die Nacht in Pa­ris zo­gen und da­bei auch über das In­ter­net re­de­ten. Sein Fa­zit, dem ich, nach­dem ich die Sen­dung ge­se­hen habe, ab­so­lut zu­stim­men wür­de, lau­tet:

Bill Kau­litz wür­de das In­ter­net also ger­ne ab­schal­ten. Und zwar für alle. Je­doch nicht aus stu­rer Tech­nik­feind­lich­keit oder Al­tru­is­mus. Nicht, weil er die Welt bes­ser ma­chen woll­te. Nicht, weil er zu alt da­für ist oder es nicht be­die­nen kann. Nicht, weil er zu viel von sei­ner ei­ge­nen Mu­sik ge­hört hat und jetzt die Stil­le sucht.
Son­dern aus ba­na­lem öko­no­mi­schen Ego­is­mus.

Dass es ihm nicht (nur) um die Kunst geht, um sein krea­ti­ves Schaf­fen das er durch das In­ter­net ge­fähr­det sieht, merk­te man spä­tes­tens dann, als er sich bit­ter­lich dar­über be­klag­te, dass vor der Ver­öf­fent­li­chung ei­ner To­kio Ho­tel-Plat­te, be­reits neun stü­cke im In­ter­net zu ha­ben wa­ren und er mein­te, dass sie die Plat­te dann ja fast nix mehr wert sei.

Auch wit­zig dass sich Kau­litz un­ter hef­ti­gem Ni­cken von Joop dar­über be­klag­te, dass im In­ter­net je­der al­les kom­men­tie­re kön­ne und da­mit jede „Ma­gie“ zer­stö­re. Kurz vor­her tratsch­te Wol­fang Joop noch über Iman Bo­wie, die sich „al­les ma­chen liess, al­les, die Tit­ten, das Ge­sicht, al­les“. Auch wie sie die Schön­heits­ope­ra­tio­nen der Tit­ten, des Ge­sichts und al­lem an­de­ren fi­nan­zier­te trat­sche Joop frei­mü­tig ins Fern­se­hen. Im In­ter­net, dem gros­sen Ma­gie­zer­stö­rer, ha­ben die Men­schen im­mer­hin noch den An­stand das The­ma Schön­heits­chir­ur­gie mit ei­nem Fra­ge­zei­chen zu gar­nie­ren. Joop zer­stört die „Ma­gie“ von Imans Aus­se­hen wäh­rend er in ei­nem teu­ren pa­ri­ser Re­stau­rant mampft und be­klagt sich dann dar­über, wenn es an­de­re auch ma­chen.

Ähn­lich wi­der­sprüch­lich emp­fand ich Wolf­gang Jo­ops Spruch, dass er ja in letz­ter Zeit sehr, sehr ka­me­ra­scheu ge­wor­den sei, weil er das was die Ka­me­ras pro­du­zier­ten nicht mehr mit sei­nem Bild von sich selbst ver­ein­ba­ren kön­ne. Mit an­de­ren Wor­ten, er hält sich für zu alt und un­schön um noch vor die Ka­me­ra zu tre­ten, was ihn frei­lich nicht da­von ab­hält mit Bill Kau­litz eine ein­stün­di­ge Sen­dung zu pro­du­zie­ren („Hab ich für dich ge­tan, Bill“) oder pein­li­che Fo­tos von And­re Ri­val an­fer­ti­gen zu las­sen, da­mit ich mor­gens, wenn ich auf den Bus war­te, eine Por­ti­on Mit­leid Fremd­schä­men emp­fin­den kann.

Die Sen­dung an­zu­se­hen lohnt sich üb­ri­gens al­lein des­halb, um ein­mal zu se­hen wie Pa­tri­cia Rie­kel sich (ge­gen Ende der Sen­dung) an Pro­mis ran­wanzt. Über­haupt ist der Ti­tel der Sen­dung leicht da­ne­ben. „Durch die Nacht mit Wolf­gang Joop und Bill Kau­litz“ hät­te auch der Ein­facheit hal­ber „Das gros­se Ran­wan­zen“ ge­nannt wer­den kön­nen.


Schö­ne Ge­schich­te über Dr. Na­kamats, die Ber­li­ner Zei­tung und Fritz Schu­mann (via Bild­blog). So geht das mit dem Blog­gen.


Schö­ne Stüh­le.