ha­rald schmidt show vom 24.2.2011

felix schwenzel

zum ers­ten mal seit mo­na­ten (oder jah­ren?) mal wie­der ha­rald schmidt (in der me­dia­thek, geht noch bis zum 4.3.2011) ge­se­hen. ach je. man hat es als ko­mi­ker aber heut­zu­ta­ge auch nicht mehr leicht, alle gut­ten­berg­wit­ze sind be­reits auf twit­ter oder an­ders­wo im in­ter­net ge­macht wor­den, was bleibt schmidt da ne­ben den schlech­ten gut­ten­berg-wit­zen? rich­tig, ein käß­mann-witz. der war in sei­ner un­er­war­tet­heit auch ganz OK, aber schmidt ist auch wirk­lich nicht zu be­nei­den. er hat ne sen­dung die mit 60 mi­nu­ten völ­lig über­di­men­sio­niert ist, sei­ne fin­ger schmer­zen ganz of­fen­sicht­lich von den schlä­gen, die ihm sei­ne ARD-vor­ge­setz­ten in der ver­gan­gen­heit ver­ab­reicht ha­ben, da is­ses auch nicht ein­fach sei­nen hu­mor zu be­hal­ten. ich muss aber zu­ge­ben, dass ich beim käß­mann-gag und dem gad­af­fi-hel­ge-schnei­der-mas­hup kurz ge­lacht habe, aber das war es in den ers­ten zwan­zig mi­nu­ten auch schon.

im­mer­hin hat sich schmidt mei­ne sym­pa­thie mit ei­ner be­währ­ten de­fen­siv-stra­te­gie, die auch dr. karl-theo­dor gut­ten­berg un dix ger­ne an­wen­den, zu­rück­er­obert, als er sei­nen le­bens­lauf à la gut­ten­berg fri­sier­te und sich über sich selbst lus­tig mach­te um seio­nen geg­nern den wind aus den se­gel zu neh­men:

2004-2011 rück­kehr zur ARD, 2004-2011 krea­tiv­pau­se

das rum­ha­cken und dis­sen von oli­ver po­cher beim le­bens­lauf-fri­sie­ren und spä­ter in der sen­dung, als er po­cher bei ei­ner auf­nah­me­pan­ne in ei­ner fuss­gän­ger­zo­ne als kin­der­quä­ler und arsch­loch oute­te, war dann schon wie­der fast zu bies­tig und un­sou­ve­rän:

2007-2009 mo­de­ra­ti­on von „schmidt und po­cher“, 2007-2009 geis­ti­ge um­nach­tung

ach doch, zwei gags, bzw. ein gag und ein ein­spie­ler sas­sen dann noch: ers­tens das bild von kim il jong kim jong il mit ste­fan map­pus war wit­zig:

kim jong il mit ste­fan map­pus

und der ein­spie­ler mit mu­ammar el gad­da­fi, ge­spielt von ei­ner sehr al­ten dame, liess fast wie­der alte schmidtein­an­der-qua­li­tä­ten und as­so­zia­tio­nen auf­le­ben:

mu­ammar el gad­da­fi in der fuss­gän­ger­zo­ne

ha­rald schmidt ist ohne die mög­lich­keit vor­zu­spu­len kaum er­träg­lich (nimmt er ei­gent­lich die bau­er­feind mit zu SAT1?). das im­mer­hin hat er mit „wet­ten dass?“ ge­mein. die sen­dung ist mit 60 mi­nu­ten un­ge­fähr 30 mi­nu­ten zu lang. die hälf­te sei­ner gag­schrei­ber und sei­nes en­sem­bles soll­te er feu­ert. und wenn er, oder sei­ne gag­schrei­ber, ihre hem­mun­gen ver­lie­ren gags aus twit­ter oder von sa­scha lobo oder pe­ter breu­er oder pe­ter gla­ser ab­zu­schrei­ben, könn­te die sen­dung wie­der so amü­sant wer­den, dass ich sie so re­gel­mäs­sig wie die dai­ly oder late show sehe.

[nach­trag 21:40h]
na gut. dass nicht schon alle gad­af­fi-wit­ze ge­macht wur­den, zeigt char­lie broo­ker in die­sem vi­deo. er zeigt auch noch et­was an­de­res, was ha­rald schmidt (schon seit ei­ner gan­zen wei­le) fehlt: ein stand­punkt, die fä­hig­keit sich auf­zu­re­gen und die­ser auf­re­gung mit witz und in­tel­li­genz aus­druck zu ge­ben.