rüs­tung, rolf eden, ro­sa von praun­heim, cho­le­ste­rin­spie­gel, o2 dsl

felix schwenzel

klas­si­scher le­sen, em­pö­ren, ver­ges­sen-ar­ti­kel auf spie­gel-on­line: „Deutsch­land rüs­tet die Welt auf

ab­ge­se­hen da­von, dass die über­schrift na­tür­lich ein, zwei ti­cken über­treibt, bringt die gan­ze ma­te­rie doch eine ge­wis­se kom­pli­ziert­heit mit sich. der au­tor se­bas­ti­an fi­scher ge­steht das auch un­um­wun­den ein, in­dem er eine der klas­si­schen phra­sen nutzt, mit der au­toren ei­ner­seits ihre ka­pi­tu­la­ti­on vor der kom­ple­xi­tät der ma­te­rie kenn­zeich­nen und an­de­rer­seits ih­ren un­wil­len zur wei­te­ren aus­ein­an­der­set­zung mit dem the­ma kenn­zeich­nen. zi­tat: „Ein Mei­nungs­um­schwung? Un­klar.“

ich ver­su­che mich zu­min­dest stets da­vor zu hü­ten bei din­gen wie aus­sen­han­del, aus­sen­po­li­tik, waf­fen­han­del, krieg und frie­den und the­men wie nord­afri­ka und nah­ost in schwarz/weiss-den­ke und mo­ra­li­sche über­le­gen­heits­rhe­to­rik zu ver­fal­len, muss­te bei die­sem ab­satz doch ein biss­chen ki­chern:

Schon im letz­ten Win­ter gin­gen im baye­ri­schen Man­ching 2000 Be­schäf­tig­te der EADS-Rüs­tungs­spar­te Cas­si­di­an ("Eu­ro­figh­ter") auf die Stra­ße, um ge­gen die ge­plan­ten Kür­zun­gen im Wehr­etat zu pro­tes­tie­ren. Die IG Me­tall warn­te vor dem Ver­lust Tau­sen­der Jobs. An­sons­ten ruft die Ge­werk­schaft na­tür­lich pro­mi­nent zu den Os­ter­mär­schen auf: "Frie­den schaf­fen ohne Waf­fen" und "Ab­rüs­tung jetzt!", hieß es etwa in die­sem Jahr beim DGB. [quel­le]


ges­tern bin ix auf ei­ner ver­an­stal­tung der fried­rich ebert stif­tung ge­we­sen. ich fands schreck­lich. aus­ufernd, ein mo­de­ra­tor der zwar ger­ne den SPD-vor­sit­zen­den lob­hud­del­te, dem die ver­an­stal­tung aber to­tal ent­glitt, po­di­ums­teil­neh­mer die fra­gen mehr oder we­ni­ger igno­rie­ren und statt­des­sen lie­ber er­zäh­len was sie so er­lebt ha­ben, was jetzt gar nicht mal so un­in­ter­es­sant war, aber auch eher lang­at­mig — und an­stren­gend. un­ge­brems­te eu­pho­rie ist über mehr zwei stun­den doch ein biss­chen an­stren­gend.

am in­ter­es­san­tes­ten fand ich bei­na­he, wie sich die im pu­bli­kum ver­teil­ten si­cher­heits­be­am­ten stünd­lich oder halb­stünd­lich mit ei­nem schul­ter­klop­fer ab­lös­ten. wen auch im­mer sie be­schüt­zen soll­ten. frisch wa­ren sie im­mer.

[nach­trag 12.06.2011]
te­re­sa bü­cker hat für spd.de die ver­an­stal­tung zu­sam­men­ge­fasst. die zu­sam­men­fas­sung passt, auch wenn sie ein paar klei­ne aber ent­schei­den­de un­ge­nau­ig­kei­ten ent­hält:

  • die schwei­ge­mi­nu­te fand nicht „zu Be­ginn der Ver­an­stal­tung“ statt, son­dern un­ge­fähr eine stun­de nach dem be­ginn der ver­an­stal­tung.
  • der in­itia­tor der schwei­ge­mi­nu­te, der schau­spie­ler ah­med el say­ed, woll­te nicht den ge­tö­te­ten „pro­tes­tan­ten“ ge­den­ken, son­dern, laut si­mul­tan­dol­met­scher, den „mär­ty­rern der re­vo­lu­ti­on“.
  • ab­ge­se­hen da­von war die mi­nu­te ma­xi­mal 30 se­kun­den lang.

eine 2:43h lan­ge auf­zeich­nung der ver­an­stal­tung gibts auch bei you­tube.


auf mei­ner ein­kaufs­lis­te für den nächs­ten ikea-be­such: ein cho­le­ste­rin­spie­gel.


vor­ges­tern hab ich „durch die nacht mit  rolf eden und rosa von praun­heim“ an­ge­guckt. das kann man noch, glau­be ich, bis zum 24. mai se­hen.

ich fand die sen­dung be­mer­kens­wert. zwei kotz­bro­cken, bzw. leu­te die ich bis­her für sol­che hielt, die man plötz­lich vor lau­ter auf­rich­tig­keit und au­then­ti­zi­tät fast sym­pa­thisch fand. rosa von praun­heim neigt ja durch­aus dazu, fra­gen zu stel­len, die sein ge­gen­über als ag­gres­siv oder in­ti­mi­die­rend emp­fin­den könn­te (magst du es ge­bla­sen zu wer­den? hast du schon­mal mit ei­nem mann ge­schla­fen? be­frie­digst du auch ger­ne mit dem mund? bist du al­ko­ho­li­ker?). nicht so rolf eden. der wun­der­te sich noch nicht­mal über die zu­dring­li­chen fra­gen. zu­ge­ge­ben, sei­ne ant­wor­ten ent­spra­chen nicht im­mer mei­nem welt­bild, aber wie of­fen, ehr­lich und di­rekt er alle von praun­heims fra­gen be­ant­wor­te­te, ohne sich auch nur im ger­ins­ten in­ti­mi­diert zu füh­len, das war schon be­ein­dru­ckend.

am ende des abends bei dem ihn praun­heim un­ter stän­di­ger ka­me­ra­be­ob­ach­tung mit un­an­ge­neh­men fra­gen bo­mar­dier­te, in ei­nen la­den mit an­stren­gen­den und auf­dring­li­chen tran­sen und nicht son­der­lich ap­pe­tit­li­chen es­sen schlepp­te, sag­te rolf eden dann, als er al­lein im auto sass: „das war ein schö­ner abend.“ der mann ist ge­nüg­sam. und die sen­dung ist se­hens­wert.


o2 hat heu­te an den zu­gangs­da­ten für o2-dsl-fest­netz­kun­den rum­ge­schraubt. zu­hau­se funk­tio­nier­te des­halb den gan­zen tag das te­le­fon nicht. die än­de­rung be­traf nur kun­den die ihre DSL-box und ihre VOIP-ein­stel­lun­gen sel­ber kon­fi­gu­riert ha­ben. die o2-ge­bran­de­ten ge­rä­te, zo­gen sich die neu­en da­ten wohl von al­lei­ne von kon­fi­gu­ra­ti­ons­ser­ver. ich habe mei­ne fritz-box ger­ne un­ter mei­ner kon­trol­le und nicht un­ter der von o2, des­halb hab ich mei­ne box selbst kon­fi­gu­riert. o2 ver­bie­tet das in sei­nen AGBs, sag­te mir der mann an der hot­line, den ich zum ers­ten mal nach 40 mi­nu­ten war­te­zeit (mitt­woch 21 uhr) am te­le­fon hat­te und nach­dem mein o2-han­dy selbst­tä­tig auf­ge­legt hat­te nach wei­te­ren 30 mi­nu­ten er­neut sprach. trotz­dem wür­de er mir ein paar tipps ge­ben und die kon­fi­gu­ra­ti­on der fritz­box mit mir ab­glei­chen.

der trick war den VOIP-be­nut­zer­na­men RETCSxxxxxxxx um den zu­satz @sip.o2on­line.de zu er­wei­tern. das klapp­te nicht auf an­hieb, weil ich mich mit ei­ner hand tip­pend ver­schro­ben hat­te. nach­dem ich mit dem o2-hot­li­ner noch (er­folg­los) eine wei­te­re kon­fi­gu­ra­ti­ons­än­de­rung durch­ge­führt hat­te, ver­ab­schie­de­te er sich und sag­te mir, er kön­ne mir dann nicht hel­fen, ich sol­le mich schrift­lich an o2 wen­den.

ich hab das te­le­fon dann mit dem hot­line-tipp wie­der in gang ge­bracht, aber die­se ent­schie­den­heit mit der er das ge­spräch be­en­de­te fand ich ei­ner­seit ein biss­chen un­freund­lich, an­de­rer­seits auch ziem­lich be­ein­dru­ckend. bei o2 an der hot­line weiss man, wann man auf­hö­ren muss.


der bes­te mög­li­che kom­men­tar zum kauf von sky­pe durch mi­cro­soft. ab­ge­se­hen da­von, ist doch deut­lich zu spü­ren, dass die new-new-eco­no­my-bla­se mitt­ler­wei­le doch be­droh­lich an­schwillt.