links vom 06.01.2012

felix schwenzel

  zeit.de: Si­che­rungs­ver­wah­rung: Un­ter Men­schen

Fast drei­ßig Jah­re hat der Si­che­rungs­ver­wahr­te Hans-Pe­ter Mül­ler im Ge­fäng­nis ge­ses­sen. Dann brach­te der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te ihm und sieb­zig an­de­ren Ver­wahr­ten die Frei­heit. In Ham­burg ver­sucht Mül­ler seit­her, in die Ge­sell­schaft zu­rück­zu­keh­ren. Aber die will ihn nicht.

  faz.net: Ja­pa­ni­sche Ar­chi­tek­tur als Vor­bild: Der Fluch des Ei­gen­heims
ni­klas maak:

Die Le­bens­pla­nun­gen än­dern sich, die so­zia­len Ri­tua­le, die öko­no­mi­schen Be­din­gun­gen än­dern sich - nur die ar­chi­tek­to­ni­sche Hül­le bleibt. Nicht nur Wulff ist Op­fer die­ser Dis­kre­panz ge­wor­den. Dass kei­ne Al­ter­na­ti­ven in Sicht schei­nen, hat sei­ne Grün­de auch in den kom­mer­zi­el­len In­ter­es­sen ei­ner Bau­in­dus­trie, die gut an den Ein­fa­mi­li­en­haus­wür­feln auf der Wie­se und den de­pri­mie­ren­den Apart­m­ent­rie­geln in der Stadt ver­dient und nichts mehr fürch­tet als die Fra­ge: Wie könn­ten wir noch woh­nen?

sehr gute ge­dan­ken zur spies­sig­keit un­se­rer ar­chi­tek­tur (vi­sua­li­siert am sym­bol für spies­sig- und ver­klemmt­heit schlecht­hin: chris­ti­an wulff) und dass es nö­tig ist das ver­hält­nis von öf­fent­lich­keit, öf­fent­li­chem raum, pri­vat­heit und in­ti­mi­tät nicht nur im vir­tu­el­len, son­dern auch im stadt­raum neu zu den­ken.

  t3n.de: Mega-Trends 2012: Das sa­gen Ex­per­ten vor­aus
kos­mar sagt die zu­kunft vor­aus:

Der Trend zu Re­spon­si­ve De­sign und Pro­gres­si­ve Enhance­ment wird über­tra­gen von der rein tech­ni­schen Lauf­zeit­um­ge­bung auf die Nut­zungs­sitau­ti­on des Men­schen. Sen­so­ren, dy­na­mi­sche und sta­ti­sche Pa­ra­me­ter und Er­kennt­nis­se aus Tar­get­ting-Da­ten wer­den auf In­halt und Funk­ti­on von An­ge­bo­ten, Apps, Diens­ten Ein­fluß neh­men. War­um ei­nem Nut­zer Vi­de­os an­bie­ten, der ge­ra­de im (z.B.) O2-Netz in der Groß­stadt ist, wenn man doch aus den Sen­so­ren­da­ten und Er­fah­rung weiß, dass sie das Vi­deo nicht se­hen will oder kann. Das pas­siert na­tür­lich schon heu­te, wenn ein Shop ei­ner Rent­ne­rin abends ein an­de­res An­ge­bot macht, als ei­nem Teen­ager am Vor­mit­tag. Doch es wird eine neue Di­men­si­on er­rei­chen und durch nun zu­neh­mend in­di­vi­dua­li­sier­te SERPs wird sich SEO gründ­lich neu er­fin­den müs­sen.

eine wunsch­vor­stel­lung. eine wun­der­schö­ne. „re­spon­si­ve de­sign“ ist die bes­te er­fin­dung seit CSS. „pro­gres­si­ve enhance­ment“ habe ich noch nie vor­her ge­hört, wenn es aber das ist, was ich glau­be (wozu re­cher­chie­ren wenn man sich al­les zu­sam­men­rei­men kann), ist es das bes­te seit „de­gra­da­ti­on in grace“.

an­de­rer­seits: seit mich die ap­ple-kino-trai­ler-sei­te ges­tern frag­te, ob sie mei­nen stand­ort er­fah­ren dür­fe, um mir ki­nos mit dem film in der nähe an­zu­zei­gen, habe ich kurz ge­glaubt, dass das mit dem pas­sen­den tar­ge­ting viel­leicht doch kein wunsch­traum bleibt. als die ki­no­an­zei­ge dann aber ei­nen feh­ler mel­de­te merk­te ich: das dau­ert noch.

auch wun­der­schön for­mu­liert sind kos­mars fol­lo­wups:

Ap­ple er­fin­det Goog­le TV neu und mischt TV und Hol­ly­wood kom­plett auf.