re­pu­bli­ca 12, tag 1

felix schwenzel

die­ses jahr fin­det die re­pu­bli­ca un­ter dem mot­to er­satz­ver­kehr statt.

und auch wenn es nicht ganz leicht ist die neue lo­ca­ti­on zu er­rei­chen, so lohnt es sich doch. es gibt irre viel platz auf dem sich die 4000 teil­neh­mer op­ti­mal ver­tei­len. die next fand in den letz­ten bei­den jah­ren in den glei­chen räum­lich­kei­ten statt und ich muss sa­gen, im kon­trast hat das or­ga­ni­sa­ti­ons-team der re­pu­bli­ca ak­kus­tisch und raum­tei­le­risch ei­nen bes­se­ren job ge­macht als die bei­den letz­ten nex­ten in der sta­ti­on. die vor­trags­sää­le lie­gen teil­wei­se auch kopf an kopf, sind aber durch tro­cken­bau­wän­de akus­tisch ge­trennt. der vor­platz vor dem ein­gang ist durch­gas­tro­no­mi­siert und dank des gut ge­plan­ten wet­ters nicht nur von ma­rio six­tus be­völ­kert.

der räum­li­che mix stimmt. es gibt vie­le alt­be­kann­te die die­ses jahr zum ers­ten mal auf der re­pu­bli­ca sind und all die die seit jah­ren kom­men, sind auch die­ses jahr da­bei. al­les ist schön. wun­der­schön. selbst die leu­te de­nen ich im letz­ten jahr ans bein ge­pin­kelt habe, sind hy­per­freund­lich

auch wenn die­se hy­per­har­mo­nie und flau­schig­keit gar nicht nervt, ein biss­chen feh­len mir die rei­bungs­punk­te. die me­di­en be­rich­ten gröss­ten­teils wohl­wol­lend, sind teil­wei­se ver­part­nert, sa­scha lobo be­schimpft sein pu­bli­kum nicht mal mehr in ei­nem star­trant, son­dern be­flauscht es nur noch und alle sind so irre freund­lich. selbst über das nicht funk­tio­nie­ren­de wlan freu­en sich (ir­gend­wie) alle, wohl auch weil die te­le­kom und o2 die­ses mal (end­lich) die funk­zel­len rund um die re­pu­bli­ca ver­stärkt ha­ben.

chris­ti­an stö­cker ver­treibt mit sei­nem ar­ti­kel ein biss­chen die ge­fühl­te flau­schig­keit der ver­an­stal­tung. si­cher hat er da­mit recht, wenn er ein we­nig dra­ma­ti­siert: „Es wird Zeit, sich zu fürch­ten“.

mei­ka laaf wünsch­te sich in ih­rem taz-ar­ti­kel netz­op­ti­mis­mus, dass sich „der Sprin­ger-Mann Chris­toph Kee­se mit In­nen­mi­nis­ter Fried­rich ein Taxi“ zu re­pu­bli­ca tei­len wür­den, und tat­säch­lich sitzt chris­toph kee­se in ei­ni­gen ver­an­stal­tun­gen ganz hin­ten im pu­bli­kum und lang­weilt sich ein biss­chen. auf die büh­ne kommt er laut pro­gramm lei­der nicht. es bleibt flau­schig.


an­ge­se­hen habe ich mir raul kraut­hau­sens vor­trag (un­ter­halt­sam, mit­reis­send, aha-ef­fek­tiv), kix­ka ne­bras­kas vor­trag (ner­vös, aber oho, gut struk­tu­riert, al­ler­dings mit zwei key­note-ef­fek­ten zu viel) und na­tür­lich sa­scha lo­bos vor­trag (viel iro­ni­scher, lus­ti­ger, geist­rei­cher und ernst­haf­ter als der ta­ges­spie­gel-live­blog­ger jo­han­nes schnei­der das be­schreibt). die an­de­ren tracks die ich mir an­ge­se­hen habe wa­ren teil­wei­se so deng­lisch oder flau­schig, dass ich sie be­reits ver­drängt habe.