links vom 29.04.2013

felix schwenzel

  das­nuf.de: Geht euch doch selbst­ver­wirk­li­chen, ich geh ar­bei­ten   #

mein kom­men­tar auf des­nufs ar­ti­kel zu die­sem film/ton­do­ku­ment von alan watts:

man kann das ge­re­de von alan watts auch auf ei­ner an­de­ren ebe­ne ver­ste­hen oder ver­su­chen et­was kon­text zu dem was er da sagt hin­zu­zu­fü­gen. die ton­auf­nah­me hört sich ein biss­chen an, als ob sie aus den 50er oder 60er jah­ren stammt. da­mals war der in­di­vi­dua­lis­mus viel­leicht noch nicht „gren­zen­los“, aber die so­li­da­ri­tät un­ter den men­schen auch nicht so dol­le. je­der be­kam rol­len in der ge­sell­schaft zu­ge­wie­sen, schwar­ze wur­den we­gen ih­rer haut­far­be dar­an ge­hin­dert das zu tun was sie woll­ten, von frau­en wur­de er­war­tet, dass sie sich um die fa­mi­lie küm­mern und von män­nern, dass sie kar­rie­re und viel geld und ruhm mach­ten.

der ge­dan­ke sich nicht ent­lang ge­sell­schaft­li­cher nor­men, son­dern per­sön­li­cher nei­gun­gen, ta­len­te oder in­ter­es­sen zu ent­wi­ckeln, ein selbst­be­stimm­tes le­ben zu füh­ren hat da­mals die leu­te ag­gres­siv ge­macht. heu­te ist es in west­li­chen ge­sell­schaf­ten ein an­er­kann­tes le­bens­mo­dell -- und ich fin­de nicht das schlech­tes­te.

ich fin­de den ton­fall von alan watts auch ir­ri­tie­rend, er hat was pas­to­ra­les, was ich auch schwer aus­hal­te. aber noch bis vor 20, 30 jah­ren ha­ben auch bei uns nach­rich­ten­spre­cher oder tier­film­spre­cher so ge­spro­chen.

die ebe­ne auf der ich den text ver­ste­he ist eher, dass man sei­ne be­rufs­wahl und sei­nen le­bens­weg nicht haupt­säch­lich da­nach aus­su­chen soll, wie man ma­te­ri­el­le si­cher­heit er­reicht oder stin­kend reich wird, son­dern in­dem man das macht was ei­nem liegt, was ei­nem am her­zen liegt oder für das man brennt. ich bin mit der ent­schei­dung kein steu­er­be­ra­ter zu wer­den ganz gut ge­fah­ren. ich habe mei­ne aus­bil­dung zum schrei­ner nicht pri­mär ge­macht um mei­ne war­te­zeit zum stu­di­um zu über­brü­cken, son­dern weil ich holz toll fand und es un­fass­bar be­frie­di­gend fand an­de­ren leu­ten schö­ne sa­chen zu bau­en. mir selbst habe ich so gut wie nie et­was ge­baut. dass ich mit dem schrei­nern auch ge­le­gent­lich geld ver­dient habe war schön, aber nicht der grund zu schrei­nern. es war ge­nau das, was ich woll­te.

was ich sa­gen will, man muss die auf­for­de­rung das zu tun wozu man lust hat nicht als auf­for­de­rung zu ego­is­mus oder gren­zen­lo­sem in­di­vi­dua­lis­mus in­ter­pre­tie­ren. man muss die auf­for­de­rung das zu tun was man wirk­lich möch­te nicht als auf­for­de­rung ver­ste­hen kei­ne win­deln zu wech­seln, zu ko­chen oder auch mal ei­nen lang­wei­li­gen job an­zu­neh­men. man kann es, zum bei­spiel, auch als auf­for­de­rung dazu se­hen, trotz kin­der­auf­zucht, haus­halt, ar­beit und ex­trem be­grenz­ten re­sour­cen ins in­ter­net zu schrei­ben und an­de­ren eine freu­de zu ma­chen, aha-er­leb­nis­se zu ver­mit­teln oder sie zu un­ter­hal­ten. blog­gen weil man bock drauf hat -- und auch wenn es an­de­re als zeit­ver­schwen­dung an­se­hen, eben nicht als was­te of time an­zu­se­hen, son­dern als be­frie­di­gen­de er­fül­lung.

al­lein die tat­sa­che, dass du bei dem satz „You will spend your life com­ple­te­ly was­ting your time“ ag­gres­siv wirst zeigt, dass du dein le­ben eben nicht als „was­ted“ an­siehst, und ge­nau das le­ben führst, was alan watts vor­schlägt: selbst­be­stimmt und mit ex­trem vie­len frei­räu­men für die sa­chen die dich be­frie­di­gen.

  taz.de/re­cher­che­b­log: #Spen­den­ga­te: Die Spur des Gel­des   #

se­bas­ti­an hei­ser zeigt wie man das mit dem jour­na­lis­mus aus­ser­halb von be­eng­ten zei­tungs­sei­ten ma­chen kann: fak­ten, o-töne, stel­lung­nah­men so ob­jek­tiv wie mög­lich sam­meln, run­ter­schrei­ben und da­nach dif­fe­ren­ziert, ger­ne auch sub­jek­tiv be­wer­ten.

viel­leicht soll­te man statt „qua­li­täts­jour­na­lis­mus“ von dif­fe­ren­zier­tem jour­na­lis­mus spre­chen?

  kos­mar.de: Dan­ke, Adi­das   #

ers­ter ein­trag seit vier mo­na­ten. dan­ke kos­mar.

  ve­gan­blog.de: Er­folg für ganz klei­ne Tie­re - Tchi­bo nimmt In­sek­ten­for­scher-Set aus dem Sor­ti­ment   #

tschi­bo meint das set sei „ver­grif­fen“, aber wenn peta es als er­folg ver­bu­chen möch­te den ver­kauf ei­ner „Be­ob­ach­tungs­do­se mit Lu­pen­de­ckel“, ei­ner lupe, ei­nes „Ke­schers mit Te­le­s­kop­griff“ und ei­ner pin­zet­te bei tschi­bo ver­hin­dert zu ha­ben und so „jun­gen men­schen“ da­bei zu hel­fen „Mit­ge­fühl für die Schwächs­ten und Kleins­ten zu ent­wi­ckeln“, bit­te­schön.
bleibt aber die fra­ge ob peta auch ge­gen die be­hand­lung von läu­sen auf kin­der­köp­fen ist, spin­nen und in­sek­ten im haus auch zu schüt­zen und zu re­spek­tie­ren sind. und: be­dau­ern peta-ak­ti­vis­ten ei­gent­lich je­des in­sekt das der küh­ler und die win­schutz­schie­be ih­res auto tö­ten? /@sven­son­san

  del­phi­ne­hau­en.de: Slow Mo­ti­on   #

wun­der­ba­re GIFs von phil zu jauchs ei­ner sen­dung da­mals zu dings.

jauch gestikuliert, karasek streichelt sein knie

  wired.com: xkcd: Em­bo­dy­ing Nerd Cul­tu­re to Rule the Web Co­mics Uni­ver­se   #

wired er­klärt ein paar hin­ter­grün­de über die web­co­mics von rand­all mun­roe. aber der bes­te hin­weis war der auf das ex­plain xkcd wiki. das macht näm­lich ge­nau das was der ti­tel sug­ge­riert.

  plus.goog­le.com/+Sco­b­lei­zer: My two-week re­view of Goog­le Glass: it all de­pends on the...   #

ro­bert sco­ble ist ziem­lich an­ge­tan von der goog­le bril­le:

This is the most in­te­res­t­ing new pro­duct sin­ce the iPho­ne and I don't say that light­ly.