zapp fin­det un­ter­halt­sam prä­sen­tier­ten jour­na­lis­mus sa­ti­risch

felix schwenzel

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zapp be­haup­tet hier (ab mi­nu­te 1:07), john oli­vers last week to­night sei eine „sa­ti­re­sen­dung“, bzw. dass man, wenn man sein pu­bli­kum nicht täu­schen wol­le, dar­auf hin­wei­sen müs­se, dass last week to­night eine „sa­ti­re­sen­dung“ sei. da­bei gilt ge­ra­de die­se sen­dung als glän­zen­des bei­spiel für eine neue art von jour­na­lis­mus, der zwar wit­zig und un­ter­halt­sam prä­sen­tiert wird, aber an des­sen jour­na­lis­ti­scher qua­li­tät und re­cher­che­tie­fe es nichts aus­zu­set­zen gibt.

selbst die AP (bzw. da­vid bau­der von der AP) nennt das was john oli­ver macht „in­ves­ti­ga­ti­ven jour­na­lis­mus“.

asa­win sueb­saeng wi­der­spricht in the dai­ly be­ast john oli­ver selbst, der sagt das was er ma­che sei kein jour­na­lis­mus, son­dern an ers­ter stel­le un­ter­hal­tung („co­me­dy“) und and zwei­ter stel­le un­ter­hal­tung:

I call bull­shit.

[…] Last Week To­night with John Oli­ver is cle­ar­ly, at least in part, a jour­na­li­stic en­ter­pri­se. Oli­ver and his staff should own up to it. Even if they don’t want to, they’ve ear­ned prai­se from one of the coun­try’s most vi­si­ble me­dia re­por­ters.

ma­ri­na weis­band fin­det in john oli­vers sen­dung jour­na­lis­mus, den sie sich „in Zu­kunft wün­sche. In­ves­ti­ga­tiv & ernst in The­men, un­ter­halt­sam dar­ge­bracht.“

auch se­bas­ti­an dal­kow­ski glaubt, dass john oli­ver sei­ne be­haup­tung, er ma­che un­ter­hal­tung und kei­nen jour­na­li­mus, nicht mehr lan­ge auf­recht hal­ten kön­ne und nennt john oli­ver ei­nen „in­ves­ti­ga­ti­ven Ko­mö­di­an­ten“.

john oli­vers sen­dung in eine schub­la­de mit dem pos­til­li­on zu ste­cken, wie zapp das in dem aus­schnitt tut ist, hat min­des­tens die qua­li­tät des­sen, was zapp rt­deutsch vor­wirft: es täuscht. zapp macht es sich hier ein biss­chen zu leicht.

ge­fun­den über ste­fan nig­ge­mei­ers in­ter­view mit ni­co­laj ge­ri­cke von rt­deutsch­land, in dem ste­fan nig­ge­mei­er schreibt:

Der NDR hat sich in sei­nem Me­di­en­ma­ga­zin „Zapp“ ges­tern mit den ers­ten Ar­ti­keln und Vi­de­os von „RT deutsch“ be­schäf­tigt und zeigt an ei­ni­gen kon­kre­ten Bei­spie­len, wie die Re­dak­ti­on sich die Wahr­heit zu­recht­dreht.

Ver­mut­lich eher in Er­in­ne­rung blei­ben wird aber lei­der eine Be­geg­nung zwi­schen ei­nem Ka­me­ra­team von „Zapp“, das sich nicht da­mit ab­fin­den woll­te, kein In­ter­view von „RT deutsch“ zu be­kom­men, und „RT deutsch“-Mit­ar­bei­tern vor dem Fir­men­sitz am Pots­da­mer Platz in Ber­lin. Die „RT deutsch“-Leu­te bo­ten plötz­lich ein In­ter­view an, wenn auch der „Zapp“-Mit­ar­bei­ter ein In­ter­view ge­ben wür­de, und film­ten zu­rück, wo­bei kei­ner der Be­tei­lig­ten gut aus­sah, be­son­ders un­glück­lich aber der „Zapp“-Mann. Das Zu­sam­men­tref­fen ist nun in zwei Ver­sio­nen do­ku­men­tiert: der von „RT deutsch“ und der von „Zapp“.