kalt ist das neue warm

felix schwenzel

heu­te früh teil­te mir un­se­re hei­zungs­ther­me mit: „A2“.
im in­ter­net stand, dass jun­kers cera­mi­ni heiz­ther­men da­mit zum aus­druck brin­gen wol­len, dass ab­ga­se aus der brenn­kam­mer ent­wei­chen. um un­ser le­ben zu ret­ten habe ich dann die hei­zung aus­ge­schal­tet und die haus­ver­wal­tung an­ge­ru­fen.

ja, sag­te der (wirk­lich) freund­li­che mit­ar­bei­ter der ado im­mo­bi­li­en-ver­wal­tung, wir schi­cken je­man­den. er wür­de das auch als not­fall ein­stu­fen, wenn die hei­zung nicht mehr funk­tio­nie­re, sei ja schlies­sich win­ter. es kom­me heu­te auf je­den fall je­mand.

also blieb ich im home-of­fice und war­te­te auf ei­nen in­stal­la­teur der un­se­re hei­zung re­pa­riert. um sechs gab ich das war­ten auf. weil die bei­fah­re­rin sich wei­ger­te, ohne funk­tio­nie­ren­de hei­zung nach hau­se zu kom­men („lie­ber schlaf ich im ate­lier!“) ent­schloss ich mich der sa­che selbst auf den grund zu ge­hen. die druck­an­zei­ge der hei­zung war sehr nied­rig, er­kann­te ich am „ma­no­me­ter“. weit un­ter ei­nem bar. ich hat­te für den in­stal­la­teur schon ei­nen was­ser­an­schluss frei­ge­räumt, weil ich da­von aus­ging, dass das das ers­te sein wür­de was er an­ge­hen wür­de: was­ser nach­fül­len. dann habe ich es eben selbst ge­macht.

mit dem neu­en druck­ver­hält­nis­sen star­te­te die hei­zung wie­der und zeig­te auch kei­ne feh­ler­mel­dung mehr an. erst als der druck an die 3 bar kam wie­der: „A2“

also was­ser ab­ge­las­sen. dies­mal steig die kes­sel­te­mer­pa­tur bis 50 grad, be­vor 3 bar er­reicht wur­den. drei­mal habe ich noch was­ser ab­ge­las­sen, bis der druck pass­te und die feh­ler­mel­dun­gen aus­blie­ben.

jetzt weiss ich wie man was­ser in ei­nen hei­zung­kreis­lauf füllt und dass es im kal­ten zu­stand et­was un­ter 2 bar blei­ben soll­te. wenn der mon­teur mor­gen kom­men soll­te, kann er die hei­zung mal war­ten, dass habe ich im in­ter­net ge­le­sen, soll man eh je­des jahr ma­chen.


die bei­fah­re­rin meint ich bräuch­te kei­ne hei­zung, weil ich am wo­chen­en­de in stet­tin bei 8° C im t-shirt und ei­nem cord-ja­cket rum­lief. das stimmt na­tür­lich nicht, ich hal­te käl­te nur aus, wenn ich mich ein biss­chen be­we­ge. zu­hau­se möch­te ich mich nicht die gan­ze zeit be­we­gen. weil un­se­re woh­nung aber ganz gut iso­liert ist, blie­ben die tem­pe­ra­tu­ren in der woh­nung aber auch ohne sie bei ge­müt­li­chen 21° C. viel­leicht brauch ich tat­säch­lich kei­ne hei­zung. die bei­fah­re­rin, mit der ich über­mor­gen seit 10 jah­ren zu­sam­men bin, al­ler­dings schon.


stet­tin ist su­per. nicht schön, nicht viel los, aber der ein­ge­leg­te fisch ist sen­sa­tio­nell. al­lein we­gen dem lohn­te sich die rei­se. und we­gen der wurst, die wir dort ne­ben dem ein­ge­leg­ten fisch aus dem su­per­markt schlepp­ten.

ein­ge­leg­ten ku­chen gibt’s in po­len auch, aber den ha­ben wir uns nicht ge­traut zu kau­fen.
in ei­nem der stet­ti­ner mu­se­en hing auch ein in­sta­gram von wla­di­wos­tok (alex­and­re chris­tiaens, 2011).
tief­kühl­kost gibt’s in po­len auch zur selbst­be­die­nung.

mehr bil­der aus stet­tin …