the gra­ham nor­ton show s18e16

felix schwenzel in gesehen

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(mit will smith, ryan rey­nolds, ca­the­ri­ne zeta jo­nes und toby jo­nes. mu­sik von lau­ra mvu­la)

das fas­zi­nie­ren­de an der gra­ham nor­ton show ist die che­mie in der run­de. ich habe es bis­her nicht er­lebt, dass die gäs­te und der gast­ge­ber nicht mit­ein­an­der aus ka­men oder sich an­zick­ten, of­fen oder ver­deckt. in die­ser sen­dung klapp­te das be­son­ders gut, alle war­fen sich stän­dig ge­gen­sei­tig bäl­le zu und alle wa­ren so gut, so pro­fes­sio­nell, dass sie je­den ball ver­wan­del­ten.

zur der letz­ten sen­dung merk­te ich ja an, dass talk­shows ja in ers­ter li­nie pro­mo­ti­on-werk­zeu­ge für pro­mi­nen­te sei­en, um ihre fil­me, bü­cher oder stü­cke be­kannt zu ma­chen. in die­ser sen­dung hat­te ich das ge­fühl, dass je­der ein­zel­ne gast ge­kom­men war um zu un­ter­hal­ten und sein bes­tes eben da­für zu ge­ben.

das klapp­te so gut, dass so­gar die gäs­te ein­spran­gen als die sen­dung kurz ins pa­the­ti­sche ab­zu­drif­ten droh­te. näm­lich als gra­ham nor­ton kurz ab­drif­te­te und sei­nem mu­si­ka­li­schen gast (lau­ra mvu­la) un­auf­hör­lich kom­pli­men­te an den kopf zu wer­fen und mit (sehr ehr­lich ge­mein­ter) be­wun­de­rung zu­zu­ölen. will smith warf ei­nen gag ein, ryan rey­nolds nahm ihn auf und „off you go“ pa­thos.

ich hat­te in die­ser sen­dung das ge­fühl, dass die fünf die sen­dung seit jah­ren, jede wo­che zu­sam­men ma­chen, so gut ein­ge­spielt wa­ren sie als team. dazu kommt üb­ri­gens noch, dass das ti­ming der sen­dung auch gran­di­os ist. al­les über­flüs­si­ge (spie­le mit den gäs­ten, ein­spie­ler), al­les lang­wie­ri­ge, wird in der sen­dung weg­ge­las­sen. al­les läuft zack-zack ohne hek­tisch zu wir­ken, so dass ich mich im­mer wun­de­re, wie schnell die sen­dung vor­bei geht, trotz ih­rer fast 45 mi­nu­ten län­ge.

wäh­rend ca­th­ri­ne zeta jo­nes die gan­ze sen­dung über eine et­was stei­fe hal­tung ein­nahm, um ih­rem kör­per von der bes­ten mög­li­chen sei­te zu prä­sen­tie­ren, sass ne­ben ihr toby jo­nes mit ei­ner fri­sur die aus­sah als sei er ge­ra­de aus dem bett ge­sprun­gen. aus­ser­dem roll­ten sich sei­ne lan­gen so­cken lang­sam in rich­tung fuss­bo­den ab und er lüm­mel­te sich ent­spannt ins sofa.

will smith möch­te ich im­mer ger­ne un­sym­pa­thisch fin­den, weil er ja wohl mit­glied in die­ser ko­mi­schen pseu­do-kir­che ist, aber es ge­lingt mir nie. er ist wit­zig, schlag­fer­tig, ehr­lich und kann zur not auch ernst ant­wor­ten, wenn ihn gra­ham nor­ton die fra­ge stellt, die er seit wo­chen al­len schwar­zen schaup­sie­lern auf sei­nem sofa stellt: was sie denn von die­sem os­car-boy­kott hiel­ten? smith ant­wor­te­te zwar aus­wei­chend di­plo­ma­tisch aber das war ok. auch schön, kann man ja nicht oft ge­nug sa­gen: „di­ver­si­ty is ame­ri­ca’s su­per­power, it’s what makes this coun­try gre­at.“ das gilt zwar auch aus­ser­halb ame­ri­kas, aber ich fin­de es schön, dass die­se anti-trump ge­heim­for­mel auf die­se art und wei­se im­mer wie­der ins zu­schau­er­hirn ge­lei­tet wird.

will smith mach­te in der sen­dung pro­mo­ti­on für sei­nen neu­en film con­cus­sion (trai­ler auf you­tube), in dem er ei­nen ni­ge­ria­ni­schen arzt spielt, der in ame­ri­ka lebt und die chro­ni­sche trau­ma­ti­sche en­ze­pha­lo­pa­thie ent­deckt, an der vor al­lem foot­ball-spie­ler oft er­kran­ken. sein ni­ge­ria­ni­scher ak­zent war ziem­lich gut, was wohl auch ein ni­ge­ria­ni­scher co­me­di­an fand, der sag­te dass sich will smith’s ak­zent tat­säch­lich ni­ge­ria­nisch an­hör­te, al­ler­dings wie von ei­nem ni­ge­ra­ner mit ei­ner ge­hirn­er­schüt­te­rung.

was ich von dem trai­ler des films, für den ryan rey­nolds wer­bung mach­te, hal­ten soll weiss ich noch nicht. dead­pool könn­te wit­zig sein — aber auch mum­pitz. die wer­bung für den film ist teil­wei­se aber ganz gut:

emo­ji-wer­bung für „dead poo l“