the dai­ly show s21e67 (mi­cha­el hay­den)

felix schwenzel in gesehen

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im er­öff­nungs­stan­dup hat tre­vor noah gute ar­beit ge­leis­tet, um den streit zwi­schen ap­ple und dem FBI um ent­schlüs­se­lungs­hil­fe ei­nes ipho­nes (oder zehn, oder hun­der­ten) ein­zu­ord­nen (wer die sa­che auch gut ein­ge­ord­net hat, bzw. viel le­se­stoff zum the­ma ge­sam­melt hat, ist john gru­ber. die­se such­an­fra­ge ver­schafft ei­nen ganz gu­ten über­blick).

da­nach, auch im ste­hen, fra­gen sich roy wood jr. und jor­dan klep­per, ob schwar­ze wäh­ler („the black vote“) eher für hil­la­ry clin­ton oder ber­nie san­ders stim­men wür­den. ich mag die­se kor­re­spon­den­ten-sket­che meis­tens nicht so ger­ne, aber der hier war ok. un­ge­wöhn­lich fand ich, dass noah da­nach gar nicht mehr am schreib­tisch rum­ge­kas­pert hat. sei­nen news-teil hat­te er of­fen­bar schon im ste­hen ab­sol­viert. als er wie­der am schreib­tisch sass, gings gleich rü­ber zu sei­nem ein­zi­gen gast, dem ehe­ma­li­gen CIA- und NSA-chef mi­cha­el hay­den. of­fen­bar be­fin­det sich hay­den ge­ra­de auf PR-tour für ein buch, das er ver­fasst hat.

im ge­spräch war tre­vor noah freund­lich-bis­sig und schlug den na­he­lie­gen­den weg ein, in­dem er mi­cha­el hay­den nach sei­nem ge­wis­sen frag­te. die ant­wor­ten von hay­den fühl­ten sich ein­stu­diert an, wie in die­sen ge­stell­ten ge­richts­dra­men, die frü­her mal im nach­mit­tags­pro­gramm lie­fen. ich habe ge­lernt, dass mi­cha­el hay­den vor al­lem ein schlech­ter lai­en­schau­spie­ler ist, der den rest sei­nes le­bens wohl da­mit ver­brin­gen wird, zu ver­su­chen, der welt klar­zu­ma­chen, was für ein schnaff­ter kerl er doch ist. er wird für den ein­druck kämp­fen, dass er al­les für die si­cher­heit der ver­ei­nig­ten staa­ten ge­tan hat und das land und sei­ne leu­te und ihre si­cher­heit über al­les liebt. lei­der hat er nicht ge­sagt: „ich lie­be … ich lie­be doch alle! alle men­schen!“

be­son­ders un­be­frie­di­gend fand ich, dass die zeit der sen­dung ge­ra­de mal für zwei oder drei fra­gen reich­te. viel­leicht wa­ren es auch fünf. im netz gibt’s noch län­ge­re fas­sun­gen des ge­sprächs, aber die sind alle geo­ge­blockt.

ich fin­de, nach wie vor, dass tre­vor noah eine gute show ab­lie­fert, aber ich blei­be auch da­bei, dass mich sei­ne art zu mo­de­rie­ren und zu la­chen ir­ri­tiert. es ist auch nicht nur die noch nicht ganz aus­ge­reif­te sou­ve­rä­ni­tät und merk­li­che un­si­cher­hei­ten, ich habe vor al­lem das ge­fühl, dass tre­vor noah noch nicht ein­fach prä­sent ist, son­dern die gan­ze zeit da­über nach­denkt, wie er wir­ken könn­te. trotz­dem sehr okaye sen­dung.