the night ma­na­ger s01e02

felix schwenzel in gesehen

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in der be­spre­chung des pi­lo­ten habe ich das wort nach­voll­zieh­bar­keit drei­mal ver­wen­det. es ist tat­säch­lich ge­nau das wort, das die­se se­rie am bes­ten be­schreibt. na­tür­lich bil­det die se­rie nur ei­nen teil der rea­li­tät ab, na­tür­lich ist es eine fik­tio­na­le ge­schich­te, die sich john le car­ré aus­ge­dacht hat und na­tür­lich wohnt kein ho­tel­an­ge­stell­ter in ei­ner post­mo­dern karg ein­ge­rich­te­ten hüt­te auf über 3000 me­ter höhe. aber dass ich als zu­schau­er die hand­lun­gen der prot­ago­nis­ten zu je­der mi­nu­te nach­voll­zie­hen kann, das ist im fern­se­hen eher sel­ten und ein zei­chen für ein ziem­lich gu­tes dreh­buch und eine ziem­lich gute se­rie.

dank der nach­voll­zieh­bar­keit wirkt die se­rie in je­der se­kun­de au­then­tisch, auch wenn sie, na­tür­lich, wie jede an­de­re film- oder fern­seh­pro­duk­ti­on ab­kür­zun­gen nimmt, aus­las­sun­gen vor­nimmt und alle mög­li­chen er­zähl­tricks an­wen­det um ihre ge­schich­te an die zu­schau­er zu brin­gen. aber so­lan­ge das woh­do­siert ge­schieht und ich als zu­schau­er nicht das ge­fühl be­kom­me, mit aus­ge­lutsch­ten dra­ma­tur­gi­schen tricks auf fal­sche fähr­ten (zur er­hö­hung der span­nung) ge­führt zu wer­den, ist das al­les völ­lig ok.

und ich bin nach wie vor be­geis­tert vom en­sem­ble. oli­via col­man spielt die rol­le der ge­zielt tief­sta­peln­den ge­heim­dienst­frau bril­li­ant, das en­sem­ble ist wun­der­bar di­vers und die bö­se­wich­ter sind bis in die nie­de­ren rän­ge nicht über­trie­ben kli­schee­haft ge­zeich­net. auch in der zwei­ten fol­ge pass­te ein­fach al­les, die er­zäh­lung, und ihre zeit­li­che staf­fe­lung und zu­sam­men­füh­rung der ver­schie­de­nen er­zähl­ebe­nen.

ich kann auch nach die­ser fol­ge nichts an­de­res sa­gen, als dass es an die­ser fol­ge nichts aus­zu­set­zen gibt. al­les stim­mig, wun­der­schön und span­nend.