heins­berg / aa­chen

felix schwenzel

tichelkamp in karken / bei heinsberg
ti­chel­kamp in kar­ken / bei heins­berg

in heins­berg habe ich den spä­te­ren teil mei­ner ju­gend ver­bracht. ich habe dort die 11. und 12. klas­se am kreis­gym­na­si­um be­sucht, dort abi ge­macht und spä­ter, nach mei­nem zi­vil­dienst auch noch eine schrei­ner­aus­bil­dung. ich habe dort also ein paar jah­re ver­bracht.

bis­her war mei­ne grund­sätz­li­che mei­nung zum kreis heins­berg: es ist schön, dass man dort — wenn man ein auto hat — schnell weg­kommt. tat­säch­lich ist die um­ge­bung von heins­berg sehr at­trak­tiv, man ist ruck zuck im nie­der­län­di­schen, wun­der­schö­nen maas­tricht, nach achen sind es knapp 40 mi­nu­ten au­to­fahr­zeit, nach köln et­was mehr als eine stun­de. düs­sel­dorf ist wie­der so um die 40 mi­nu­ten ent­fernt.

weil in heins­berg fast al­les flach ist kann heins­berg al­ler­dings dra­ma­ti­schen him­mel, wie man auf dem bild oben gut er­kennt. in den dör­fern um heins­berg her­um lie­ben es die ein­ge­bo­re­nen ihre vor­gär­ten in stein zu ge­stal­ten. die vor­gär­ten be­stehen oft aus rie­si­gen, prak­ti­schen pflas­ter­flä­chen, kies­bet­ten oder bun­ten ar­ran­ge­ments von grau­en stei­nen. ge­le­gent­lich sieht man die ein­woh­ner mit sprüh­fla­schen und schäu­fel­chen das her­vor­spries­sen­de grün be­kämp­fen.

ich habe mir ab­ge­wöhnt die vor­lie­ben der ein­woh­ner hier zu be­wer­ten, in ber­lin kann schliess­lich auch je­der ma­chen was er will. ich habe mir auch ab­ge­wöhnt den kreis heins­berg pau­schal als häss­lich zu be­zeich­nen, ei­ner­seits weil pau­scha­le wer­tun­gen meis­tens zu kurz grei­fen, an­de­rer­seits weil ich in den letz­ten 5 jah­ren stän­dig klei­ne per­len und wun­der­schö­ne orte im kreis heins­berg (wie­der) ge­fun­den habe. die vie­len ex­kur­sio­nen mit fri­da durch den kreis heins­berg (mor­gen­spa­zier­gän­ge) und sei­ne nä­he­re um­ge­bung ha­ben da si­cher ge­hol­fen und eine ge­wis­se al­ters­mil­de spielt da viel­leicht auch noch mit.

spaziergang im aachener wald in der nähe der vaalser strasse
spa­zier­gang im aa­che­ner wald in der nähe der vaal­ser stras­se

al­ler­dings ist mir heu­te noch­mal ei­ner der haupt­grün­de ein­ge­fal­len, war­um ich jah­re­lang heins­berg nicht als schön be­zeich­nen woll­te. es ist der kon­trast mit aa­chen. in aa­chen habe ich den frü­hen teil mei­ner ju­gend ver­bracht, kin­der­gar­ten, grund­schu­le und das gym­na­si­um bis zur zehn­ten klas­se. heu­te ha­ben wir in aa­chen mei­nen al­ten kum­pel kars­ten be­sucht. weil wir alle nicht mehr die jüngs­ten sind, ha­ben wir den tag mit spa­zie­ren­ge­hen ver­bracht. und da fiel es mir wie­der auf: aa­chen ist über­all leicht hü­ge­ling. hü­gel be­ein­flus­sen das aus­se­hen der land­schaft sehr po­si­tiv. das funk­tio­niert nicht nur beim spa­zie­ren­ge­hen, son­dern auch beim durch­fah­ren mit dem auto.


ob­wohl heins­berg eher flach ist, vie­le leu­te stein­vor­gär­ten toll fin­den, die ar­chi­tek­tur oft frag­wür­di­ge aus­wüch­se an­nimmt, ha­ben mich der teils dra­ma­ti­sche him­mel, die weit­läu­fi­gen na­tur­schut­ge­bie­te, die rur-auen und ehe­ma­li­gen bag­ger­seen mitt­ler­wei­le so weit ge­bracht, dass ich mir so­gar wie­der vor­stel­len kannn zu­rück in die­se ge­gend zu zie­hen. ob­wohl das habe ich auch schon im­mer über aa­chen ge­sagt: mein le­ben möch­te ich dort nicht ver­brin­gen, aber als al­ters­wohn­sitz kann ich mir das gut vor­stel­len. und die zeit für die al­ters­wohn­sitz-su­che rückt ja im­mer nä­her.